Hund entlaufen – Das können Sie tun

Der eigene Hund ist entlaufen – eines der schlimmsten Szenarien, die sich Hundebesitzer vorstellen können. Ein Moment der Unachtsamkeit und plötzlich ist der geliebte Vierbeiner fort. Unabhängig von der Erziehung kommt es immer wieder mal vor, dass ein Hund verschwindet und trotz Rufens nicht zurückkommt. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, wieso Hunde entlaufen, was Sie tun können, wenn Ihr Vierbeiner ausgerissen ist und welche Sicherheitsvorkehrungen Sie im Vorfeld treffen sollten.

Aus diesen Gründen könnte Ihr Hund entlaufen

Es gibt ganz verschiedene Gründe, warum ein Hund entlaufen kann. Gerade bei Welpen reicht es oftmals aus, nur einen Augenblick wegzusehen. Junge Hunde sind noch sehr neugierig und lieben es, die Umgebung zu erkunden. Sie entfernen sich daher schnell mal aus dem Sichtfeld des Besitzers. 

Einige Hunde entlaufen auch, weil sie ein anderes Tier gesehen, gehört oder gerochen haben und ihrem Jagdtrieb folgen. Oder der Hund hat die Spur einer läufigen Hündin bemerkt. Auch ein lautes Geräusch oder ein Unfall können dafür sorgen, dass die Tiere sich erschrecken und aus Angst wegrennen.

Oftmals entlaufen die Hunde auch gar nicht, sondern rennen voraus, weil sie sich z. B. auf einer bekannten Spazierroute befinden und den Heimweg kennen. 

Hund entlaufen – So verhalten Sie sich richtig

Ist Ihr Liebling verschwunden, wollen Sie natürlich sofort tätig werden und ihn wieder finden. Gerade, wenn er während des Gassigehens weggelaufen ist, gilt es Ruhe zu bewahren, auch wenn es schwer fällt. Denn wenn Ihr Vierbeiner sich erschreckt hat und deswegen ausgebüchst ist, könnte er durch das ungewöhnliche Verhalten des Besitzers noch mehr Angst bekommen und versteckt bleiben. 

Da wir Menschen unsere Vierbeiner ohnehin nicht einholen können, sollten Sie am besten genau dort bleiben, wo der Hund entlaufen ist. Oft sind die Tiere nicht weit weg und kehren nach kurzer Zeit von selbst zurück. Ist das nicht der Fall, kontaktieren Sie eine bekannte Person, die Ihnen bei der Suche helfen kann oder am Ort des Verschwindens wartet, während Sie Ihren vermissten Hund suchen.  

Ist Ihr Hund entlaufen und kehrt auch nach 1-2 Stunden nicht zurück, sollten Sie die Suche vor Ort abbrechen. Hinterlassen Sie dort ein Kleidungsstück oder Gegenstand, der nach Ihnen riecht. Falls Ihr Vierbeiner doch noch zurückkommt, wird ihn der vertraute Geruch in der Nähe halten. Da Hunde dem Geruch ihrer Halter einfach folgen, sollten unbedingt Autobahnen, Gleise und andere gefährliche Orte bei der Suche gemieden werden, damit Ihr Hund nicht in Gefahr gerät. 

Melden Sie von zu Hause bei der örtlichen Polizei Ihren Hund als entlaufen. Das sollte jedoch nicht über die Notrufnummer, sondern über die Nummer der lokalen Dienststelle geschehen, um den Notruf freizuhalten. Informieren Sie auch Tierheime, Tierärzte sowie Tierschutzvereine und das zentrale Melderegister. Falls Ihr Liebling im Wald verschwunden ist, verständigen Sie den Förster oder Jagdpächter. 

Fertigen Sie Suchplakate an. Wählen Sie ein Bild Ihres Hundes, geben Sie Kontaktdaten an, z. B. Ihre Handynummer und beschreiben Sie den Ort, an dem Sie Ihren Vierbeiner zuletzt gesehen haben. Verteilen Sie die Plakate im Umkreis einiger Kilometer um Ihre Wohnung oder Ihr Haus sowie einige Kilometer im Umkreis von der Stelle, an der Sie Ihren Vierbeiner verloren haben.

Natürlich passen die genannten Tipps nicht für jede Situation, in der ein Hund entlaufen sein kann. Die genannten Verhaltensweisen sollen als Ratschläge dienen. Wenn Sie nicht wissen, wie Sie sich in Ihrem individuellen Fall verhalten sollen, fragen Sie bei der Polizeidienststelle oder einer Tierschutzorganisation nach. 

Sie haben Ihren Hund wieder?

Wenn der vermisste Hund schließlich gesichtet wird, ist wieder Ruhe gefragt. Der Vierbeiner kann einen Schock davon getragen haben und dadurch nicht so reagieren wie sonst. Lautes Schreien oder Weinen Ihrerseits könnte ihn wieder vertreiben. Besser ist es, sich betont ruhig zu verhalten, sich hinzuknien, dem Hund die Seite hinzuwenden und ihn ganz ruhig und vorsichtig anzulocken.

Dem Ausreißen vorbeugen

Dass ein Haustier entläuft, lässt sich nicht immer verhindern. Aber Sie können einiges tun, um das Risiko zu senken bzw. im Fall der Fälle die Chancen zu erhöhen, dass Sie Ihren Liebling wohlbehalten wieder bekommen.

Hund kennzeichnen und registrieren

Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Ihrem Vierbeiner wird ein Mikrochip unter die Haut injiziert. Der Chip, auch Transponder genannt, funktioniert mit Hilfe elektromagnetischer Wellen. Wurde der Chip aktiviert, übermittelt er eine individuelle, eindeutig Ihrem Vierbeiner zugeordnete Nummer, welche Tierärzte oder Tierschutzvereine mit entsprechenden Lesegeräten auslesen können. Alternativ kann der Tierarzt dem Hund unter Narkose eine individuelle Nummer am Schenkel oder im Ohr tätowieren. 

Übrigens: Wenn Sie mit Ihrem Hund außerhalb Deutschlands verreisen möchten, ist der Chip vorgeschrieben.

Melden Sie Ihr Haustier nach der Kennzeichnung bei einer Datenbank an, um dort Ihre Kontaktinformationen  zu hinterlegen. Die Kombination aus Kennzeichnung und Registrierung ermöglicht später eine Identifizierung des Hundes.

Halsband mit Kontaktdaten anlegen 

Zusätzlich zur Kennzeichnung gibt es Halsbänder, an deren Marke Sie nicht nur den Namen Ihres Hundes eingravieren lassen können, sondern auch eine Telefonnummer oder Adresse. Sollte jemand Ihren Hund finden, kann er direkt Kontakt mit Ihnen aufnehmen und Sie können Ihren Vierbeiner freudig erwarten oder abholen. Nachteilig ist, dass der Hund das Halsband verlieren kann, oder er trägt es am Tag des Verschwindens aus bestimmten Gründen nicht. 

Dem Hund das ,,Entlaufen’’ abtrainieren

Üben Sie mit dem Hund, dass er an Ort und Stelle bleibt, wenn er seinen Besitzer nicht mehr im Blickfeld hat. So können Sie ihn bei Verlust wieder an dem Ort antreffen, wo Sie ihn das letzte Mal gesehen haben. Auch ein gut funktionierender Rückruf ist sehr hilfreich: Selbst in stressigen Situationen können Sie Ihren Hund damit abrufen und dafür sorgen, dass er an Ort und Stelle “einfriert” oder sofort zu Ihnen zurückkommt. So verhindern Sie in vielen Fällen, dass er bei unangenehmen Situationen stiften geht. Das garantiert aber nicht, dass es in jeder Situation funktioniert. Gerade bei Schreck oder Jagdtrieb folgen Hunde meist ihrem Instinkt, ungeachtet dessen, was ihnen vom Frauchen oder Herrchen beigebracht wurde. 

Kontrolltermin beim Tierarzt vereinbaren

Ihr Hund ist entlaufen und Sie haben ihn wieder? Lassen Sie ihn sicherheitshalber vom Tierarzt durchchecken. Schließlich weiß man nie, was der Hund während der Abwesenheit erlebt hat und wo er sich herumgetrieben hat. Es könnte zu unentdeckten Verletzungen oder zu einem Schock gekommen sein. Glücklicherweise kommen die meisten Vierbeiner unversehrt wieder nach Hause. 

@AniCura

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