Tumore in der Maulhöhle beim Tier können auch gutartige Prozesse darstellen - wie zum Beispiel Zahnfleischwucherungen durch nicht behandelte Entzündungen des Zahnhalteapparates oder auch Kauläsionen, die durch wiederholte Quetschungen der Maulschleimhaut entstehen. Wichtig ist schnelles Handeln um möglichst rasch zu einer Diagnose zu kommen.
6% der bösartigen Tumore des Hundes finden sich in der Maulhöhle. Am häufigsten kommen maligne Melanome, Plattenepithelkarzinome und Fibrosarkome vor. Leider werden sie oft spät entdeckt da die betroffenen Hunde nicht gleich Symptome zeigen. Erste Hinweise können Verweigerung von Kauartikeln, vermehrter - manchmal blutiger- Speichelfluss, einseitiges Kauen oder übler Maulgeruch sein. Regelmäßige Untersuchungen der Maulhöhle helfen, Veränderungen in einem frühen Stadium zu erkennen. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Bei Verdacht auf einen Tumor steht an erster Stelle eine Gewebeentnahme (Biopsie) um eine Diagnose zu stellen. Erst dann sind Aussagen über das biologische Verhaltens des Tumors möglich. Ein genaues Staging des Patienten wird meist mittels Untersuchung der regionären Lymphknoten, einer Blutuntersuchung und einer Computertomographie des Kopfes sowie der Lunge durchgeführt. Aus diesen Untersuchungen ergeben sich dann die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.
© AniCura Tierklinik Hollabrunn, August 2018