Leishmaniose beim Hund

Leishmanien sind winzig kleine, einzellige Parasiten. Sie leben in den Immunzellen ihres Wirtes und sind durch diesen nur schwer zu bekämpfen.

Allgemeine Informationen  zur Leishmaniose beim Hund

Als Überträger der Leishmaniose beim Hund dient den einzelligen Parasiten die Sandmücke. Sie kommt besonders in Südeuropa, Mittel- und Südamerika sowie dem Nahen Osten vor. Allerdings breitet sie sich seit einigen Jahren auch immer weiter nach Norden aus. Sandmücken sind dämmerungs- und nachtaktiv, fliegen aber auch durch Licht angelockt in Gebäude hinein. Die Mücken stecken sich bei bereits infizierten Wirten an. In ihrem Innern vermehren sich die Leishmanien dann, bevor die Mücke das nächste Säugetier sticht und die Krankheitserreger überträgt.
Bisher tritt die Leishmaniose bei Hunden insbesondere als Reisekrankheit nach Besuch entsprechender Länder auf. Außerdem bringen die häufig gruppenweise importierten Tiere aus dem Tierschutz nicht selten eine Leishmanien-Infektion mit nach Mitteleuropa. Menschen, Nager und Pferde sind als weitere mögliche Wirte bekannt. Leishmanien können auch beim Deckakt oder von der Mutter auf die Welpen in der Gebärmutter übertragen werden.

Symptome

Die Leishmaniose ist eine sehr komplexe Krankheit, die auf unterschiedliche Art zutage treten kann. Auch sind noch nicht alle Krankheitsvorgänge genau geklärt. Die Entwicklung einer Erkrankung dauert mindestens 1 - 3 Monate, kann aber auch Jahre brauchen. Meist fällt zuerst auf, dass der Hund müde und abgeschlagen, wenig belastbar ist. Entsprechend den am stärksten betroffenen Organen sind dann außerdem weitere Symptome zu beobachten.

Am häufigsten sind

  • stark geschwollene Lymphgefäße und
  • Hautentzündung (Dermatitis).

Unmittelbar an der Einstichstelle entzündet sich die Haut, mitunter bilden sich Knötchen. Dies wird aber meist übersehen. Später zeigt sich die Hautentzündung in der Regel erst durch haarlose Stellen und  Schuppen, im Folgenden können auch Bläschen und erneut Knötchen entstehen. Diese Symptome beginnen oft an den Ohrrändern, der Nase und rund um die Augen (sogenannte Brillenbildung). Später findet man sie dann auch an anderen Stellen wie z. B. dem Bauch. Meist geht diese Hautentzündung aber nicht mit Juckreiz einher.

 Weniger häufig sind:

  • extremes Krallenwachstum mit Krallenbettentzündung
  • Gewichtsverlust und mangelnder Appetit
  • Blutarmut
  • Bindehautentzündung
  • Störung der Nierenfunktion (Niereninsuffizienz, durch vorherige Nierenentzündung)
  • Lahmheit
  • Durchfall

Diese Auflistung ist nicht erschöpfend, es können auch noch weitere Symptome auftreten.

Katzen können ebenfalls eine Hautentzündung entwickeln, insgesamt ist für sie aber weit weniger über Leishmaniose bekannt als bei Hunden.

Wann sollten Sie zum Tierarzt gehen?

Wenn Ihr Hund aus ungeklärten Gründen abgeschlagen und müde ist, schlecht frisst und Gewicht verliert, sollten Sie immer einen Tierarzt aufsuchen. Diese Symptome sind zwar nicht spezifisch für eine Leishmaniose, sollten aber unbedingt abgeklärt werden. Auch bei deutlichen Veränderungen der Haut oder dem Auftreten weiterer Krankheitsanzeichen ist ein Gang zum Tierarzt angeraten.

Diagnose von Leishmaniose

Der Tierarzt wird aus der Kombination einer Reise in ein entsprechendes Gebiet und einigen Symptomen vielleicht bereits den Verdacht haben, dass Ihr Hund an Leishmaniose erkrankt sein könnte. Nach einer Blutentnahme kann dieser Verdacht erhärtet werden, da sich in der Regel mehrere typische Veränderungen der roten und weißen Blutkörperchen zeigen. Außerdem gibt es Labortests, mit denen die Leishmanien direkt oder aber die vom Immunsystem des Hundes gebildete Abwehrstoffe, sogenannte Antikörper, nachgewiesen werden können.

Die vielfältigen Symptome der Leishmaniose ähneln denen anderer Erkrankungen. Eine genaue Abklärung der Ursache kann eine Herausforderung sein, ist aber wichtig.

Therapie

Eine ursächliche Behandlung der Leishmaniose ist schwierig. Es gibt zwar mehrere Arzneimittel, die eine Verbesserung der Krankheitssymptome erreichen, aber den Erreger nie ganz abtöten können. Sie müssen über Monate hinweg angewendet werden und die Therapie ist entsprechend teuer. Geht es dem Tier deutlich besser und werden die Arzneimittel daraufhin abgesetzt, müssen die Blutwerte regelmäßig überprüft werden. Sollte es zu einem erneuten Ausbruch der Leishmaniose kommen, lässt sich dies so zeitnah bemerken und erneut behandeln.

Ohne Behandlung sterben erkrankte Tiere innerhalb von 2 - 3 Jahren. Wenn eine Therapie durchgeführt ist, ist bei fortgeschrittener Erkrankung trotzdem nur mit einer vorsichtigen Prognose zu rechnen. 

Prophylaxe

Reisen Sie mir Ihrem Hund in den Süden oder leben Sie in einem Verbreitungsgebiet der Leishmanien bzw. der Sandmücken, sollten Sie Ihren Hund schützen. Es gibt Halsbänder und sogenannte Spot-on Präparate, die Mücken vom Stich abhalten. Es hilft auch, den Hund während Dämmerung und Dunkelheit im Haus zu halten. Mittlerweile gibt es zudem eine Impfung gegen Leishmaniose, die aber keinen absoluten Schutz bietet.

Übrigens: Auch Hunde, die bereits infiziert sind, sollten vorbeugend gegen Mückenstiche behandelt werden. An ihnen können sich sonst Sandmücken infizieren und weitere Tiere oder auch Menschen anstecken. 

 

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