Kaninchenschnupfen

Kaninchenschnupfen ist nicht mit einer harmlosen Erkältung beim Menschen zu vergleichen, sondern eine ernste Erkrankung die schnellstmöglich behandelt werden sollte.

Was ist Kaninchenschnupfen?

Kaninchenschnupfen wird durch viele verschiedene Erreger ausgelöst. Viele gesunde Kaninchen tragen diese Erreger in sich, ohne zu erkranken. In den meisten Fällen erkranken nur Kaninchen die ein geschwächtes Immunsystem haben. Zum Beispiel aufgrund von ungünstigen Haltungsbedingungen oder aufgrund von Stress durch eine unharmonische Gruppenzusammenstellung, Umzüge oder Neuzugänge in der Gruppe. Der Käfig sollte regelmäßig alle 2 Tage gesäubert werden, damit die Tiere nicht im Nassen sitzen. Vor allem bei Wohnungshaltung muss darauf geachtet werden, dass das Kaninchengehege keiner Zugluft ausgesetzt ist und dass die Raumluft nicht zu trocken ist. In Außenhaltung benötigen die Tiere einen windgeschützten Platz, den sie mit ihrer Körperwärme aufwärmen können z.B. Schlafhäuschen. Außerdem sollte auf eine staubarme Einstreu geachtet werden.

Wie erkenne ich Kaninchenschnupfen?

Meistens beginnt die Erkrankung zunächst mit gelegentlichem Niesen ohne Nasenausfluss. Später treten dann regelrechte Niesattacken auf. Der Nasenausfluss kann dann auch gelblich oder grünlich werden. Da die Kaninchen mit ihren Pfoten versuchen die Nase zu säubern fällt dann meistens auch ein verklebtes Fell an den Pfoten und im Gesichtsbereich auf. Durch das Reiben mit den Pfoten im Gesicht kann es zu einer Bindehautentzündung kommen. Das erkennt man an geröteten Augen und Augenausfluss. Bei schweren Verläufen sind die Kaninchen oft apathisch und fressen wenig aufgrund des fehlenden Geruchssinns. Liegt zusätzlich eine Lungenentzündung vor sind oft rasselnde oder knatternde Atemgeräusche zu hören.

Wie wird Kaninchenschnupfen behandelt?

Erste Symptome wie gelegentliches Niesen sollten sehr ernst genommen werden.  Kaninchen mit Schnupfen Anzeichen sollten sofort beim Tierarzt vorgestellt werden, damit es nicht zu einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung kommt.

Der Tierarzt schließe zunächst aus, dass andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen wie Fremdkörper in der Nase oder Zahnerkrankungen vorliegen.

Erkrankte Tiere erhalten Antibiotika, Schleimlöser und Medikamente zur Unterstützung des Immunsystems. Sehr hilfreich ist es mit dem Kaninchen zu inhalieren. Dazu wird das Kaninchen in einen kleinen Käfig oder eine Transportbox gesetzt und davor eine Schüssel mit heißem Salzwasser oder Kamillentee gestellt. Die Käfigtür muss dabei unbedingt geschlossen sein. Dann wird ein größeres Handtuch darübergelegt damit das Kaninchen den warmen Wasserdampf einatmen kann. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass sich das Tier nicht verbrüht.

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  © Lisa Nierhaus, AniCura Kleintierzentrum Heilbronn, November 2017

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