Anforderungen an die zukünftigen Blutspender
Geeignete Spendertiere sind klinisch gesunde Hunden und Katzen, die regelmäßig geimpft und entwurmt werden sowie eine sorgfältige Zeckenprophylaxe erhalten (weitere Informationen unter Hunde- und Katzenimpfungen).
Leider sind Tiere, die aus dem südlichen Ausland stammen oder dorthin vereisen, bestimmte Medikamente einnehmen, schon einmal trächtig waren oder selber schon eine Blutspende erhalten haben, nicht zur Blutspende zugelassen, da sie Krankheiten übertragen können oder starke Immunabwehrreaktionen beim Empfängertier hervorrufen können.
Bei Hunden beträgt das ideale Alter 1 bis 7 Jahren, am besten ein Körpergewicht von mehr als 25 kg sowie ein geduldiges und folgsames Gemüt. Der Hund muss für die Dauer der Blutspende (ungefähr zehn Minuten) still halten. In Einzelfällen ist nach Absprache mit dem Tierhalter eine kurz anhaltende Beruhigungsspritze nötig. Bei sehr nervösen oder gar bissigen Hunden wird von einer Blutspende abgeraten.
Das ideale Alter für Katzen ist zwischen 1 und 9 Jahren. Ein Mindestkörpergewicht von 4 kg sowie ein ruhiges Gemüt sind ebenfalls erforderlich. Allerdings benötigen Katzen meist eine Beruhigungsspritze vor der Blutentnahme (nach Absprache mit dem Tierhalter).
Die meisten Praxen führen eine „Blutspenderdatei“ und sind hierbei auf flexible Hunde- und Katzenbesitzer, die relativ schnell in die Klinik kommen können, angewiesen, da es sich meist um nicht planbare Notfälle handelt.
Häufig gestellte Fragen zur Blutspende
Wie läuft die Blutspende ab?
Zu Beginn stehen eine klinische Untersuchung sowie eine Blutabnahme für die Labordiagnostik. Sind die klinische Untersuchung, die Blutgruppe und die Kreuzprobe, bei der die Verträglichkeit von Spender- und Empfängerblut getestet werden, in Ordnung, wird mit der Blutspende begonnen.
Es wird eine kleine Hautstelle am Hals des Spendertieres rasiert und desinfiziert, um eine aseptische Blutentnahme gewährleisten zu können. Anschließend wird Blut aus der großen Halsvene in einem eigens dafür vorgesehenen Blutspendebeutel aufgefangen. Hierbei muss das Spendertier ruhig halten. Da die Blutspendebeutel für Katzen zu groß sind, wird das Blut hier in einer großen Spritze abgenommen und sofort verabreicht, da es nicht haltbar ist.
Katzen bekommen während der Blutabnahme eine Infusion, um den Kreislauf zu stabilisieren.
Größere Anstrengungen sollten für die Spendertiere bis zu 24 Stunden nach der Blutentnahme vermieden werden. Hunde sollten danach lieber ein Brustgeschirr anstatt eines Halsbandes tragen.
Was passiert mit dem Spenderblut und wie lange kann es gelagert werden?
Ein Teil des Blutes wird sofort verabreicht. Das restliche gespendete Blut wird im Kühlschrank bei 2 – 6 °C für maximal 42 Tage aufbewahrt.
Das gespendete Blut wird bei verschiedenen Gerinnungsstörungen oder bei schwerem Blutverlust oder bei Krankheiten, die mit Blutarmut einhergehen, verwendet.
Gibt es bei Hund und Katze auch Blutgruppen wie beim Menschen?
Es gibt insgesamt 12 verschiedene Blutgruppen beim Hund, wobei auf die Blutgruppen DEA 1.1 positiv und DEA 1.1 negativ getestet wird. Bei der ersten Blutspende ist es normalerweise nicht wie beim Mensch wichtig, welche Blutgruppe der Hund hat.
Katzen besitzen Blutgruppe A, B und AB, also sehr ähnlich zum Mensch.
Wie viel Blut wird meinem Vierbeiner entnommen?
Die Menge an entnommenem Blut richtet sich nach dem Körpergewicht des Spenders. Beim Hund liegt dies zwischen 250 und 400 ml, bei der Katze sind dies 10 ml pro Kilogramm Körpergewicht.
Die Entnahme dieser Mengen belastet die Tiere kaum und wird innerhalb kürzester Zeit vom Organismus ersetzt. Zwischen zwei Blutspenden müssen mindestens 3 Monate liegen.
Die benötigte Menge an Transfusionen nimmt stetig zu, allerdings reicht die Menge der Spenden leider oftmals nicht aus, um den benötigten Bedarf zu decken. Viele tierärztliche Praxen oder Kliniken bieten die Möglichkeit des Blutspendens an. Also informieren Sie sich gerne bei Ihrem Tierarzt, ob Ihr Tier ein geeigneter Blutspender ist - um im Notfall Leben retten zu
können.
© Frau Mag. Irene Pabersath, AniCura Tierklinik Hollabrunn, Oktober 2016