Eichenprozessionsspinner beim Hund

Die feinen Brennhaare der Raupe führen zu starken Reaktionen

Es handelt sich um eine Raupe, aus der später ein harmloser Nachtfalter wird. Ihre feinen Brennhaare sind für Mensch und Tier extrem giftig. Sie enthalten das Nesselgift Thaumetopoein, welches bei Kontakt abgesondert wird. Man findet die ca zwei Zentimeter langen Eichenprozessionsspinner an den Ästen von Eichen, wo die Nester aussehen wie Zuckerwatte und die Raupen einen samtig behaarten Rücken mit roten Warzen haben. Wenn sie die Haare abwerfen um sich zu verpuppen, bleiben sie noch immer mehrere Jahre giftig!

Symptome

Vor allem für Hunde ist die Raupe mit ihren Haaren besonders giftig. Durch das Abschlecken des Fells, aber auch der direkte Kontakt mit der Nase oder der Zunge mit der Raupe, führen zu starken Schwellungen im Kopfbereich und zu schweren Verätzungen der Hundezunge. Diese könne in weiterer Folge sogar zum Absterben der betroffenen Areale an der Zunge führen!

Beim Menschen verfangen sich die kleinen Widerhaken der feinen Haare an den Kleidern und Schuhen und lösen bei jeder Berührung neue toxische Reaktionen aus. Die fast unsichtbaren Brennhaare dringen leicht in die Haut und Schleimhaut ein.

Auf der Haut verursacht das Nesselgift Rötungen, Quaddeln und Pusteln mit sehr starkem Juckreiz! Diese Hautreaktionen halten unbehandelt oft ein bis zwei Wochen an.

Gelangen die giftigen Härchen durch Einatmen in die Lunge, kann es zu Entzündungen wie bei einer Bronchitis kommen. Asthmaanfälle und in Einzelfällen eine allergische Schockreaktion sind ebenfalls möglich.

Therapie

Hunde

Möglichst schnell zum Tierarzt, dort wird das Maul ausgespült und wenn notwendig Medikamente gegen den allergischen Schock gegeben.

Menschen

Kleidung sofort ausziehen, waschen und sorgfältig duschen, danach nicht abtrocknen, damit übrige Härchen nicht in die Haut eingerieben werden. Kam es bereits zum Hautkontakt, können entzündungshemmende Cremes und Antihistaminika helfen.

Prophylaxe

Grundsätzlich gilt: Befallsgebiete meiden!

Die Raupen und Gespinste nicht berühren, nicht genau ansehen (Gefahr der Einatmung der feinen Haare) und sich nicht in der Nähe von befallenen Bäumen aufhalten.

Hunde sollten unbedingt an der Leine gehalten werden und einen Maulkorb tragen.

© Dipl. Tzt. Britta Witz, Kleintierklinik Breitensee, April 2018

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