Homöopathie Hund

Die Homöopathie bei Hunden ist eine komplementäre Heilmethode in der Veterinärmedizin. Wie sie funktioniert und Sie noch darüber wissen sollten, erfahren Sie im Folgenden.

Homöopathie Hund: Grundprinzip

Die Homöopathie wurde für den Menschen im Jahr 1756 begründet. Mittlerweile gibt es aber auch Homöopathie für Tiere. Samuel Hahnemann, ihr Erfinder, ging von dem Prinzip aus „Similia similibus curentur“ – „Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“.  Praktisch bedeutet das: Ruft ein bestimmtes homöopathisches Arzneimittel bei einem gesunden Hund z.B. Übelkeit und Erbrechen hervor, soll es die gleichen Symptome bei einem kranken Hund heilen. Homöopathische Mittel werden aus einem Grundwirkstoff, z.B. einer Pflanze oder einem Mineral, hergestellt. Dieser Wirkstoff wird durch Verreibung oder Verschüttelung verdünnt, in der Homöopathie spricht man von Potenzierung. Der Ablauf dieser Prozedur ist genau vorgeschrieben. Die Potenzierung soll die Wirksamkeit des Arzneimittels erhöhen. Niedrige Potenzen (z.B. D6, D 12) enthalten durch geringere Verdünnung mehr von dem ursprünglichen Wirkstoff und dienen der Behandlung akuter Beschwerden. Hohe Potenzen (z.B. C 200) beinhalten in der Regel keine messbaren Mengen des Wirkstoffes mehr. Sie werden eher gegen chronische Leiden eingesetzt.

Ein weiteres Grundprinzip der Homöopathie ist die sogenannte Erstverschlechterung. Demnach kommt es, nach Verabreichung des korrekten Mittels, zu einer spontanen Verschlechterung der Symptome, auf die dann die Heilung folgt.

Homöopathie Hund: Wirkung

In klinischen Studien (wie sie zur Zulassung anderer Arzneimittel vorgesehen sind) konnte bisher nur belegt werden, dass Homöopathische Mittel für den Hund in etwa so gut wirken wie ein Placebopräparat – also eine Tablette o. Ä., die keinen Wirkstoff enthält, aber trotzdem eine positive Wirkung hat. Eine deutliche darüberhinausgehende Wirkung wurde bisher nicht eindeutig beschrieben.

Allerdings gibt es sehr viele positive Berichte von Tierärzten und Tierbesitzern zur Wirkung der Homöopathie beim Hund. Und da ihre Anwendung relativ risikoarm und meist nicht mit schweren Nebenwirkungen verbunden ist, werden homöopathische Mittel beim Hund zunehmend gegen verschiedene Leiden eingesetzt.

Übrigens: Die Homöopathie ist kein Teil der klassischen Naturheilkunde, auch, wenn beides oft miteinander verbunden wird. Zur Naturheilkunde zählt z.B. die Phytotherapie, also die Verwendung von Tees und anderen Pflanzenauszügen. Andere Naturheilmittel für Hunde sind z.B. Heilpilze oder Schüßler Salze.

Homöopathie Hund: Welche Mittel werden eingesetzt?

Homöopathische Mittel für Hunde gibt es als Tropfen, Globuli (Streukügelchen) oder zur Injektion mit einer Spritze. Die klassische Homöopathie beim Hund arbeitet mit Einzelmitteln, mittlerweile gibt es aber für eine ganze Reihe von Erkrankungen auch sogenannte Komplexmittel: Sie enthalten verschiedene homöopathische Arzneimittel in einer Dosis. Als Grundstoffe werden Pflanzen, Mineralien, Teile von Tieren und vieles mehr verwendet.

Jedes Homöopathie Mittel für Hunde hat sein ganz eigenes Arzneimittelbild. Darin sind Krankheitssymptome aufgezählt, aber auch Dinge, die verbessernd oder verschlechternd wirken (etwa: Wärme bessert, schlechter durch Fressen). Diese Krankheitsbilder sind deutlich umfangreicher und komplexer, als die Symptome, die wir für klassische Arzneimittel kennen. Die Homöopathie beansprucht daher für sich, eine sehr individuelle Heilmethode zu sein.

Homöopathische Behandlung Hund

Eine homöopathische Behandlung beim Hund wird individuell angepasst durchgeführt. Am Anfang steht eine ausführliche Erhebung aller Symptome und Umgebungsfaktoren wie Futter, Haltung, etc. Der Homöopath wird dann das bestmöglich passende Mittel zur vorliegenden Krankheit auswählen. Je nach Erkrankung ergeben sich außerdem die Potenzierung des Mittels und die Häufigkeit, mit der es verabreicht werden muss. Auch eine Kombination verschiedener Mittel kann erwogen werden. Das korrekte Mittel zur homöopathischen Behandlung des Hundes zu finden, ist naturgemäß etwas schwieriger als beim Menschen, denn der Hund kann nicht über seine Beschwerden sprechen. Die genauen Beobachtungen durch den Besitzer sind darum elementarer Bestandteil für das Finden der richtigen homöopathischen Mittel und ihren Einsatz.

Homöopathie Hund: Wer führt sie durch?

Homöopathische Mittel für Hunde sind nicht rezeptpflichtig, daher kann sie theoretisch jeder in einer Apotheke erwerben und anwenden. Davon sei an dieser Stelle abgeraten: Ein kranker Hund gehört immer primär zum Tierarzt um Schwere und Art der Erkrankung abzuklären. Mittlerweile gibt es viele Tierärzte, die die Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ erworben haben – sie haben eine Weiterbildung absolviert, um die Homöopathie als Heilverfahren in ihrer Praxis anzubieten. Sie können also sowohl aus ihrem klassischen medizinischen Erfahrungsschatz als auch aus der Homöopathie schöpfen, um Ihrem Hund optimal zu helfen.

Übrigens: Die Bezeichnung „Tierheilpraktiker“ ist in Deutschland nicht geschützt, es gibt also keine einheitliche Ausbildung oder abschließende Prüfung. Die Qualität der Behandlung und das Fachwissen der Therapeuten variieren daher erheblich und bei der Auswahl eines geeigneten Behandlers ist große Umsicht geboten, insbesondere, wenn keine tierärztliche Ausbildung vorliegt.

Welche Hundekrankheiten können mit Homöopathie behandelt werden?

Häufig behandelte Krankheiten in der Homöopathie beim Hund sind chronische Leiden wie Gelenkbeschwerden, Hauterkrankungen, chronische Schmerzen, etc. Homöopathie für Hunde mit Angstzuständen und Stress kann lindernd wirken. Stoßen z.B. ein weiterer Hund oder ein Kind zur Familie dazu, steht eine lange Reise an oder muss der Hund spontan in einer Tierpension untergebracht werden, kann Homöopathie helfen, den Übergang möglichst stressfrei zu gestalten.

Nicht geeignet ist Homöopathie für Hunde als alleinige Behandlung bei akuten Problemen wie Traumata nach einem Unfall, Knochenbrüchen und Infektionserkrankungen.

Homöopathie Hund: Ersetzt sie die klassische Medizin?

Oft wird auch gefragt, ob Homöopathie beim Hund die klassische Medizin ersetzen kann. Aus tierärztlicher Sicht: Ganz klar nein. Mit Homöopathie kann man keine schweren Schmerzen lindern, keine lebensgefährliche Blutung stoppen und keinen Knochenbruch unter Narkose operieren. Homöopathie beim Hund kann aber gut begleitend zu einer medizinischen Behandlung angewendet werden.

Weitere komplementärmedizinische Methoden für den Hund sind Akupunktur (Akupunktur Hund; und auch für die Katze (Akupunktur Katze )), Osteopathie, Phytotherapie und Bioresonanz (Bioresonanz Hund ).

Homöopathie Hund: Fazit

Die Homöopathie kann dem Hund in bestimmten Lebenssituationen helfen oder bei chronischen Krankheiten Linderung bringen. Ist der Hund ernsthaft krank, ersetzt sie aber auf keinen Fall den Besuch beim Tierarzt!

Sie möchten gern, dass Ihrem Hund mit Homöopathie geholfen wird? Finden Sie hier Ihren kompetenten Ansprechpartner für die homöopathische Behandlung Ihres Hundes.

(Natürlich gibt es die Homöopathie auch für Katzen – für mehr Informationen klicken Sie hier.

© AniCura

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