Den Hund impfen bedeutet, ihn vor der Ansteckung mit bestimmten Infektionskrankheiten zu schützen. Man bezeichnet Impfungen daher auch als „Immunisierung“. Gegen welche Erkrankungen Sie Ihren Hund impfen
lassen sollten und was es sonst noch zu beachten gibt, erfahren Sie im Folgenden.
Hund impfen: Wie es funktioniert
Generell werden dem Hund bei einer Impfung in ihrer Gefährlichkeit abgemilderte (Lebendimpfstoff) oder abgetötete Krankheitserreger (Totimpfstoff) verabreicht. Es gibt mittlerweile für manche Krankheiten auch
Impfstoffe, die nur noch bestimmte Bestandteile der Erreger enthalten (Subunit-Impfstoff). Das Immunsystem des Hundes reagiert auf die Impfung und produziert schützende Antikörper. Infiziert sich der Hund mit dem
tatsächlichen Krankheitserreger, erinnert sich sein Immunsystem daran und reagiert schnell und effektiv. (Man bezeichnet diesen Vorgang tatsächlich als „immunologisches Gedächtnis“.) Grundsätzlich lässt sich sagen, dass
Lebendimpfstoffe eine bessere Immunantwort auslösen als Totimpfstoffe. Allerdings bedeuten Lebendimpfstoffe immer eine tatsächliche, wenn auch leichte, Infektion des Tieres und bergen somit ein etwas höheres Risiko für Komplikationen.
Übrigens: Ihren Hund impfen lassen können Sie auch gegen manche bakterielle oder mykotische (durch Pilze
verursachte) Infektionskrankheiten.
Eine Impfung des Hundes verhindert nicht bei jeder Krankheit grundsätzlich die Ansteckung. Manchmal können
die Erreger trotzdem in den Körper des Tieres gelangen und sich vermehren. Die Impfung mildert aber die
Auswirkungen der Erkrankung, etwa bei einer ansonsten häufig tödlich ausgehenden Krankheit kommt es dann
nur zu leichten Symptomen. Oder die Impfung schützt zwar nicht das geimpfte Tier selbst, aber z.B. bei der
Hündin die Welpen. Diese wären dem Erreger sonst schutzlos ausgeliefert, weil das Immunsystem im
Mutterleib und in den ersten Wochen nach der Geburt noch nicht so effektiv arbeitet.
Hund impfen: Grundimmunisierung und Impfschema
Als Grundimmunisierung beim Hund bezeichnet man die Impfungen in den ersten zwei Lebensjahren, mit denen der Hund einen grundsätzlichen Schutz gegen eine bestimmte Krankheit aufbauen soll. (Manchmal fasst dieser Begriff aber auch nur die Impfungen der ersten Monate.) Dies sind anfangs meist zwei oder drei Spritzen im Abstand weniger Wochen. Das Impfschema für jede Erkrankung bestimmt dann, wie oft nach erfolgte Grundimmunisierung nachgeimpft werden muss, meist alle drei Jahre. Manche Impfstoffe wirken aber auch länger oder kürzer (Impfschema Hund). Wie oft der Hund geimpft werden muss, lässt sich also so pauschal nicht beantworten. Es hängt auch davon ab, welche Impfungen für Ihren Hund individuell sinnvoll sind. Ihren Welpen impfen lassen sollten Sie zum ersten Mal mit 8 Wochen, es ist aber auch früher möglich, wenn es für nötig erachtet wird.
Was ist Herdenimmunität?
Als Herdenimmunität bezeichnet man den Schutz einer Gruppe von Tieren (oder Menschen) gegen eine Erkrankung durch vorhergehende Impfung. Dabei genügt es, dass ein bestimmter Anteil, z.B. 95 % der Individuen geimpft ist, um alle zu schützen. Der Krankheitserreger findet dann keine Angriffsfläche mehr, um sich auszubreiten. Möglichst viele gesunde, geimpfte Hunde schützen also die, die nicht geimpft werden
können, weil sie z.B. eine Erkrankung haben, die eine Impfung zu gefährlich macht. Daher ist es sinnvoll, auch nicht direkt bedrohte Tiere zu impfen!
Ein Beispiel: Ein älterer, chronisch kranker Hund kommt in eine Tierpension. Er kann nicht gegen z.B. Zwingerhusten geimpft werden, weil unklar ist, ob sein Körper diese Impfung verarbeiten könnte. Da aber die anderen Tiere in der Einrichtung dagegen geimpft sind, ist eine Ausbreitung der Krankheit sehr unwahrscheinlich und somit auch der ungeimpfte Hund geschützt.
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