Was ist das?
Die Legg-Calvé-Perthes-Krankheit (lat: morbus) bezeichnet eine nicht-entzündliche und nicht durch Krankheitserreger hervorgerufene Erkrankung der Hüftgelenke sehr junger Hunde.
Es kommt zu einer gestörten Blutversorgung im Oberschenkelkopf und somit zu einer gestörten bzw unterbrochenen Entwicklung.
Kann das mein Hund auch bekommen?
Meist handelt es sich um Vertreter kleiner Hunderassen (< 10 kg Körpergewicht) im Alter von 3 bis 13 Monaten. Es können sowohl Rüden als auch Hündinnen betroffen sein und bei ca. einem von fünf Hunden auf beiden Seiten.
Die Erkrankung tritt auf, bevor sich die Wachstumsfugen des Oberschenkels geschlossen haben. Die Ursachen dafür sind nicht genau geklärt, wobei neben anderen Faktoren auch sehr wohl hormonelle Einflüsse, Gliedmaßenfehlstellungen und erbliche Faktoren eine wichtige Rolle spielen können.
Hunde, bei denen diese Erkrankung festgestellt wurde, sollten aus genau diesen vorher genannten Gründen unbedingt kastriert werden.
Wann muss ich bei meinem Hund an diese Erkrankung denken?
Da es zu einer Arthrose im Gelenk kommt, ruft die LCP-Erkrankung in den meisten Fällen Schmerzen und eine Lahmheit hervor.
Wenn der Hund eine Gliedmaße zuerst schlecht dann eventuell nur mehr tippend oder gar nicht mehr belastet oder sich in einem Zeitraum sich sogar verschlechtert. Oft sind es ganz unspezifische Hinweise, die einem der Hund liefert, wie: verminderter Appetit oder ein Nagen oder Schlecken an der Haut im Bereich der betroffenen Hüfte.
Was mache ich, wenn mein Hund lahmt oder Schmerzen hat?
Sollte der Hund Schmerzen zeigen, sollte man am besten den Tierarzt aufsuchen, um die Erkrankung zu diagnostizieren und ein Voranschreiten zu stoppen oder um eine andere Ursache für die Lahmheit finden zu können.
Es kann anhand einer genauen klinischen/orthopädischen bzw. einer Röntgenuntersuchung der Gliedmaßen der Verdacht bestätigt werden.
Muss das operiert werden und kann mein Hund dann wieder laufen?
Die meisten Hunde müssen chirurgisch behandelt werden, um eine Besserung der Lahmheit und Schmerzfreiheit zu erzielen. Nur in seltenen Fällen ist die Krankheit jedoch noch nicht so akut, dass mit Hilfe von Schmerzmitteln, Leinenzwang oder gelenkschonenden Aktivitäten eine Schmerzlinderung erreicht werden kann.
Die Femur-Kopf-Hals-Resektion, also die Entfernung des erkrankten Knochenbereichs stellt die Behandlung der Wahl dar. Nach diesem Eingriff ist die Prognose gut, wobei bei großer Belastung oder langen Inaktivitätsphasen immer wieder eine leichte Lahmheit auftreten kann. Da es sich aber in der Regel um kleine Hunde handelt, ist die Gliedmaßenfunktion meist ungestört und der Hund kann ein beschwerdefreies Hundeleben weiterführen.
© Mag. Michaela Moser, Kleintierklinik Breitensee, Februar 2018