Mammatumor beim Hund

Bei der Hündin sind Mammatumoren die am häufigsten vorkommende Krebsart

Allgemeine Beschreibung

Als Mammatumoren bezeichnet man Wucherungen in der Milchdrüse (lateinisch „Mamma“). Diese Gesäugeleistentumoren sind vergleichbar mit Brustkrebs beim Menschen. Sie können gutartiger oder bösartiger Natur sein. Bösartige Tumoren wachsen stark in das Gewebe hinein und können außerdem Metastasen bilden – neue Tumoren, die sich im gesamten Körper verteilen.

Bei der Hündin sind Mammatumoren die am häufigsten vorkommende Krebsart; glücklicherweise bilden weniger als die Hälfte dieser Geschwulste Metastasen. Grundsätzlich kann jede Hündin daran erkranken, besonders betroffen sind aber Tiere mittleren und hohen Alters. Außerdem haben Hunde kleinerer Rassen ein höheres Risiko, Mammatumoren zu entwickeln (z.B. Dackel, Pudel und Yorkshire Terrier). Bei den größeren Rassen trifft es häufiger Deutschen Schäferhund, Dobermann, englischen Setter und Pointer.

Warum genau Mammatumoren entstehen, ist bisher noch nicht geklärt. Die Forschung deutet aber stark darauf hin, dass weibliche Geschlechtshormone eine große Rolle spielen. Daher werden mittlerweile viele Hündinnen vor der ersten Läufigkeit kastriert, um die Entstehung von Tumoren zu verhindern. Diese Vorgehensweise ist aber nicht unumstritten. Eine Läufigkeitsunterdrückung mit Hormonpräparaten begünstigt hingegen nachweislich die Entstehung von Mammatumoren.

Symptome

Häufig werden Sie von der Tumorerkrankung Ihrer Hündin erst einmal nichts mitbekommen, denn die meisten Tiere zeigen keinerlei Krankheitsanzeichen. Bei fortschreitender Erkrankung sind die Wucherungen als Knötchen in der Milchdrüse fühlbar. Achtung, schauen Sie immer noch einmal genau hin – nicht mit den Zitzen verwechseln und in Panik geraten!

Aggressiv wachsende oder entzündete Tumoren können auch eine Lahmheit des Hundes hervorrufen. Eine Entzündung der Haut an der Gesäugeleiste tritt möglicherweise ebenfalls auf.

Wann sollten Sie zum Tierarzt gehen?

Wenn Sie Knötchen im Gesäuge Ihrer Hündin finden und besonders, wenn diese größer als einen halben Zentimeter werden, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Tumoren können auch nach jahrelanger Ruhe plötzlich sehr aggressiv wachsen und sollten behandelt werden.

Diagnose

Ob der Tumor bösartig ist oder nicht und aus welchen Zellen er besteht, ist für die Einschätzung wichtig, wie gefährlich er für das Tier werden kann. Einige Hinweise auf die Art des Tumors erhält der Tierarzt schon bei der ersten Untersuchung in der Praxis, genau lässt sich dies aber nur über eine histologische Untersuchung feststellen. Dafür entnimmt der Tierarzt eine Gewebeprobe des Knotens mittels einer Biopsienadel und schickt diese Probe in ein entsprechendes Labor.

Mit Hilfe eines Röntgenbildes lassen sich zudem Metastasen in anderen Organen, insbesondere der Lunge, aufspüren.

Therapie

Je nach Art des Tumors kann es nötig sein, dass er operativ entfernt wird. Meist wird dabei die gesamte Gesäugeleiste abgenommen, um zu verhindern, dass erneut Krebszellen wachsen.

© AniCura DACH

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