Was ist eine Mastzelle?
Mastzellen sind die Zellen der körpereigenen Abwehr, welche eine wichtige Rolle bei Allergien und Entzündungsreaktionen spielen. In Mastzellen werden bestimmte Stoffe gespeichert (Histamin und Heparin), welche bei Stimulation des Immunsystems freigesetzt werden.
Was ist der „Mastzelltumor“?
Mastzelltumoren, zählen zu den häufigsten bösartigen Hauttumoren von Hunden. Jede Umfangsvermehrung der Haut oder Unterhaut könnte theoretisch ein Mastzelltumor sein. Mastzelltumoren sind sehr vielfältig vom Aussehen. So können sie als weiche, reizlose, haarlose, gerötete oder ulzerierende (geschwürartig) Umfangsvermehrungen auftreten.
Häufige Körperregionen von Mastzelltumoren beim Hund:
Gliedmaßen, Rumpf, Kopf, Damm und Geschlechtsorgane. Mastzelltumore können aber auch an mehreren Stellen des Hundekörpers auftreten (generalisierte Form) oder einwachsende Formen in Organen auftreten.
Häufig betroffene Hunderassen:
Es besteht eine starke Rasseprädisposition für Boxer. Aber auch andere Rassen wie Dackel, Shar-Pei, Rhodesian Ridgeback, Weimaraner, Labrador Retriever und Berner Sennenhunde sind häufig betroffen.
Entstehung von Mastzelltumoren
Mastzelltumoren entstehen durch eine Mutation der Mastzellen. Eine der wichtigsten Mutationen ist die Mutation des C-Kit-Gens, welches nicht bei jedem Mastzelltumor nachgewiesen werden kann.
Die histopathologische Untersuchung und das Auftreten dieser Mutation tragen zur Prognose bei.
Stark Heparin und Histamin gefüllte Mastzelltumoren können lokale und systemische Veränderungen hervorrufen. Diese Symptome werden dann als paraneoplastisches Syndrom bezeichnet.
Zu den lokalen Veränderungen zählen:
Juckreiz, Blutungsneigungen, Größenzunahme des Tumors innerhalb von Stunden (sg Darier'sches Zeichen: Entstehen von Hautrötung und Quaddelbildung bei Palpation des Tumors)
Zu systemischen Veränderungen zählen:
Geschwür im Magen-Darm-Trakt, welche zu Erbrechen Fressunlust, Blutarmut und sogar zum anaphylaktischen Schock führen können.
Diagnose
In den meisten Fällen reicht eine „Feinnadelaspiration“ aus, um eine richtige Diagnose zu stellen. Um allerdings eine Prognose stellen zu können, muss der Tumorgrad festgestellt werden. Dafür muss ein Teil des Mastzelltumors von einem erfahrenen Pathologen untersucht werden.
Aktuell gibt es nach Kiupel zwei Stufen von Mastzelltumoren: low-grade Mastzelltumoren – hoch differenzierte und high-grade Mastzelltumor – niedrig differenzierte Tumoren.
Die Einteilung des Erkrankungsstadiums hängt von:
der Größe, Verschieblichkeit des Tumors, Veränderung der regionalen Lymphknoten, Metastasen und Auftreten von paraneoplastischen Symptomen ab.
Dies kann mittels klinischer Untersuchung, Ultraschall des Bauchraums, Röntgenaufnahmen vom Brustkorb und „Feinnadelaspiration“ von Lymphknoten, Milz, Leber und des des Knochenmarkes festgestellt werden.
Metastasierungsrate
Die Metastasierung (Bildung von Metastasen) hängt vom Tumorgrad ab.