Schnee fressen bei Hunden: Gastritis und andere Gefahren

Das Fressen von Schnee kann bei Hunden zu einer Schnee-Gastritis führen. Halter sollten auf Zeichen wie Verhaltensänderungen, Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme achten und im Zweifelsfall sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Mit dem ersten Schneefall beginnt für viele Hunde eine aufregende Zeit voller Spaß und Spiel im Freien. Doch Hundebesitzer kennen das Problem: einmal unaufmerksam gewesen und schon frisst der Hund Schnee! Der Schnee ist durch die darin gelösten Salze und Schwebstoffe interessanter und aromatischer als herkömmliches Leitungswasser. Außerdem sind die Konsistenz und Temperatur des Schnees spannend und weckt die Neugier der Vierbeiner.  

Die Aufnahme von Schnee birgt Risiken für Hunde und kann im schlimmsten Fall zu einer Schnee-Gastritis führen. In diesem Artikel beleuchten wir die potenziellen Gefahren des Schneefressens bei Hunden und geben Tipps, wie Sie Ihren Vierbeiner im Winter schützen können. 

Fressen von Schnee: Auslöser von Gastritis 

Der Schnee ist sehr kalt und kann ab einer gewissen verzehrten Menge zu einer akuten Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) führen. Hunde ignorieren aber zumeist die Warnzeichen und essen immer weiter.     

Häufig ist nicht der Schnee an sich, sondern die darin enthaltenen Verunreinigungen wie Streusalz, Chemikalien und Split die Hauptursachen für gesundheitliche Probleme. Diese Stoffe können die Magenschleimhaut reizen und bei den Vierbeinern zu schweren Verdauungsproblemen führen. Besonders gefährlich ist, wenn der Schnee sich mit Frostschutzmittel vermischt, welches aus dem Autokühler rinnt. Das kalte und süße Gemisch kann bei Hunden toxisch sein und zu akutem Nierenversagen führen. 

Warnzeichen und Symptome einer Gastritis bei Hunden 

Sie sollten die Warnzeichen und Symptome einer Schnee-Gastritis bei Hunden kennen, um rechtzeitig eingreifen zu können. Hier sind die wichtigsten Anzeichen, die nicht sonderlich spezifisch sind, aber auf die Sie achten sollten, wenn Sie zuvor Ihren Hund bei der Schneeaufnahme beobachtet haben. 

Verändertes Verhalten: Ein erster Hinweis kann eine Veränderung im Verhalten Ihres Hundes sein. Wenn Ihr Hund weniger aktiv ist als gewöhnlich und die Aufnahme von Futter verweigert, können das erste Anzeichen einer Gastritis sein. 

Bauchschmerzen: Achten Sie auf Anzeichen von Bauchschmerzen bei Ihrem Hund. Eine angespannte, berührungsempfindliche Bauchdecke oder ein gekrümmter Rücken können auf Magenprobleme hindeuten. 

Verdauungsprobleme: Oft ist das erste Anzeichen einer Gastritis ein Erbrechen mit weißlich, gelb oder brauner Schleim. Dieser ist mal mehr und mal weniger schaumig und tritt meistens schon kurz nach dem Spaziergang auf. Wurden große Mengen Schnee aufgenommen, dann kann in einigen Fällen auch Durchfall auftreten. Insbesondere bei blutigem Erbrechen verbunden mit Durchfall kann eine Schnee-Gastritis wahrscheinlich sein. In schweren Fällen kann der Durchfall blutig werden, was auf eine ernsthafte Reizung oder Entzündung der Magenschleimhaut hinweist. Dies bedeutet dringender Handlungsbedarf und Aufsuchen von tierärztlicher Hilfe.  

Gurgeln im Magen-Darm-Bereich: Ungewöhnliche Geräusche aus dem Magen-Darm-Trakt können ein Zeichen dafür sein, dass der Magen Ihres Hundes mit dem geschluckten Schnee zu kämpfen hat. 

Erhöhter Speichelfluss und Würgen: Einige Hunde zeigen erhöhten Speichelfluss oder Würgereflexe, wenn sie Schnee gefressen haben und ihr Magen gereizt ist. 

Fieber: Obwohl es seltener vorkommt, kann Fieber ein Symptom einer schweren Schnee-Gastritis sein, vornehmlich wenn es mit anderen Symptomen wie Erbrechen und Durchfall einhergeht. 

Vorsichtsmaßnahmen beim Spaziergang 

Um das Risiko einer Gastritis zu minimieren, sollten Hundehalter ihre Tiere beim Spazieren im Schnee immer im Auge behalten. Während frischer Schnee in kleinen Mengen noch unbedenklich ist, steigt bei liegengeblieben Schnee das Risiko, das Streusalz und andere Chemikalien zur Schneebekämpfung verwendet wurden.  

Es ist ratsam, Hunde an der Leine zu halten und dem Hund einen Befehl wie „Aus!“ oder „Nein“ beizubringen, sodass Sie auch aus der Ferne eingreifen können. Erfahrungsgemäß lernen Hunde auch nach einer überstandenen Schnee-Gastritis nichts dazu, weshalb sie als Tierhalter auch am Ende des Winters noch aufmerksam bleiben sollten. 

Erste Hilfe bei Schnee-Gastritis 

Zeigt Ihr Hund Symptome einer Schnee-Gastritis, ist eine leichte Schonkost empfehlenswert. Gekochter Reis und Hühnerfleisch können helfen, den Magen zu beruhigen. Wichtig ist auch, dass der Hund genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Bei anhaltenden Symptomen oder dem Vorhandensein von Blut im Erbrochenen oder Stuhl ist ein sofortiger Tierarztbesuch unerlässlich. Nur der Tierarzt kann die Gefahrenlage und die Situation richtig beurteilen und die richtigen Gegenmaßnahmen einleiten. 

Pfotenpflege im Winter 

Neben der Schnee-Gastritis können auch die Pfoten von Hunden im Winter leiden. Kontakt mit Streusalz kann zu Reizungen und Entzündungen führen. Das Reinigen der Pfoten mit lauwarmem Wasser nach dem Spaziergang und das Auftragen von Heilsalbe bei Entzündungen kann helfen, die Pfoten geschmeidig und gesund zu halten. 

Im Zweifel: zum Tierarzt! 

Während der Winterzeit ist es wichtig, die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Hundes im Auge zu behalten. Durch einfache Vorsichtsmaßnahmen und Aufmerksamkeit können Sie die Risiken, die mit dem Fressen von Schnee verbunden sind, minimieren und sicherstellen, dass Ihr Hund die Wintermonate sicher und gesund genießt. 

Wenn Sie eines oder mehrere Symptome bei Ihrem Hund nach einem Spaziergang im Schnee bemerken, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen. Eine Gastritis kann schwere gesundheitliche Folgen für Ihren Hund haben, und ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln kann helfen, schwerwiegende Schäden abzuwenden. 

 

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