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Tumoren der Harnblase und der Harnröhre (Urothelkarzinom) beim Hund

Urothelkarzinome - Tumoren der Harnblase und der Harnröhre betrifft oftmals mittelalte bis alte Hunde. Häufiger betroffen sind Scottish Terrier, West Highland White Terrier, Airdale Terrier sowie Beagle.

Die Harnblase sammelt den Urin, der über die Harnröhre ausgeschieden wird. Harnblase und Harnröhre sind durch eine Schleimhaut ausgekleidet, die den Körper gegen den Urin abdichtet. Diese Schleimhaut ist den Abfall-und Schadstoffen, die sich im Urin befinden, in höherem Maße ausgesetzt. Die Schleimhaut erneuert sich ständig, um eine gute Abdichtung zu gewährleisten. Wenn die Erneuerung der Schleimhaut aus den Fugen gerät und diese unkontrolliert wächst, kann es zur Bildung gutartiger Polypen kommen oder schlimmstenfalls zu unkontrollierten bösartigen Wucherungen. Aus diesen Wucherungen blutet es leicht. Die Wucherungen verengen die Harnröhre, so daß Schwierigkeiten beim Urinabsatz entstehen. Mit diesen Wucherungen geht der natürliche Schutz der Schleimhaut gegen Harnwegsinfektionen verloren. Wenn es zu Störungen beim Harnabsatz kommt, ist insbesondere beim Scottish Terrier, beim West Highland White und Airdale Terrier sowie  bei Beagle auchan ein Urothelkarzinom zu denken.

Symptome

Die ersten Symptome entsprechen denen eines Harnwegsinfektes. Auch kann der Urin blutig sein. Es besteht eine erhöhte Anstrengung beim Wasserlassen (Strangurie), ein häufiges Absetzen kleiner Mengen (Pollakisurie) und ein nächtlicher Harndrang (Nykturie). Das Allgemeinbefinden bleibt zumeist lange Zeit ungestört, sodaß die Schwere der Erkrankung anfangs häufig unterschätzt wird.

Diagnostik

Die Untersuchung des Urins, die Ultraschalluntersuchung des Harntraktes und eine Röntgenübersichtsaufnahme des Bauches liefern häufig erste Verdachtsmomente. Die endgültige Diagnose wird durch die Spiegelung (Endoskopie) von Harnröhre (Urethroskopie) und Harnblase (Zystoskopie) gestellt. In fortgeschrittenen Fällen ist das endoskopische Bild bei Untersuchung durch einen erfahrenen Urologen eindeutig. In frühen Stadien oder in Zweifelsfällen bestätigt die feingewebliche Untersuchung von durch das Endoskop mittels feiner Gewebezängchen entnommener Proben die Diagnose. Eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbes und der Knochen, eine Ultraschalluntersuchung der Leber und der übrigen Bauchorgane oder eine Computertomographie liefern wertvolle Informationen darüber, ob die Wucherungen bereits gestreut haben.

Therapie

Erstes Ziel der Behandlung ist es, dem Patienten einen möglichst beschwerdefreien Urinabsatz zu ermöglichen. Das Katheterisieren der unteren Harnwege ist eine häufige erste Notfallmaßnahmen zur Entleerung der Harnblase. Die weitere Behandlung gehört in die Hände eines erfahrenen Urologen. Dieser kann bereits bei der ersten Spiegelung de Harnwege die Durchgängigkeit der Harnröhre wiederherstellen. Hierzu werden die überschüssigen Wucherungen in der Harnröhre mittels Laser abgetragen. Diese Laserbehandlung kann mehrmals wiederholt werden. Alternativ dazu kann ein Röhrchen in die Harnröhre eingesetzt werden (Harnröhrenstent), um die Harnröhre längerfristig offen zu halten.

Wucherungen, die bereits gestreut haben, werden mit Medikamenten behandelt, die das Zellwachstum bremsen. Hierbei wird im Einzelfall entschieden, für welchen Patienten welches Medikament in Frage kommt.

Von einer Operation mit Entfernung von Teilen der Harnblase oder der Harnröhre ist in allermeisten Fällen abzuraten, da es dabei zu einer Verstümmelung der Harnwege mit erheblicher Einschränkung der Lebensqualität kommt.

Prognose

Das Urothelkarzinom ist ein Gewächs des mittelalten und älteren Patienten. In vielen Fällen kann mittelfristig eine gute Lebensqualität wiederhergestellt werden. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind erforderlich.

 

© Dr. Dr. Peter Pantke, Chefarzt Urologie, AniCura Ahlen, Oktober 2016

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