Das "Werwolf-Syndrom"

Seit dem Sommer 2024 werden immer mehr Fälle des sogenannten Werfwolfsyndroms in unseren Kliniken und Praxen vorgestellt. Betroffen sind in der Regel ältere mittelgroße bis große Hunde verschiedener Rassen. Häufig sind mehrere/alle Hunde in einem Haushalt betroffen. Aufgrund des neurologischen Erscheinungsbildes wurde diese Krankheit als „Werwolf-Syndrom“ in den sozialen Medien bekannt. Trotz des schweren Krankheitsverlauf sind die Behandlungschancen gut. Meldungen über einen ähnlichen Krankheitsverlauf gibt es bisher u. A. aus Finnland, den Niederlanden, der Schweiz und Ungarn.

Verhaltensänderungen bei Hunden

In Deutschland gab es bis jetzt ~40-80 Fälle. Charakteristisch sind:  

  • Plötzliche Verhaltensänderungen und zeitweise unkoordinierte Bewegungsabläufe
  • Episodische, plötzliche und extreme Aufregung, Panikattacken mit Heulen, Unruhe und Schreien​
  • Versuche, durch Fenster oder Türen zu entkommen​
  • Gelegentlich phasenweise plötzlich aggressives Verhalten​
  • Hinweise auf Halluzinationen bei einigen Patienten​
  • In späteren Phasen schwere epileptische Anfälle​
  • Symptome wiederholen sich teilweise nach 1-2 Wochen
  • Die Patenten sprechen nicht oder nur geringfügig auf Medikamente an

Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt. In Finnland und in den Niederlanden wurden Kauknochen als Verursacher der Symptome vermutet. Obwohl diese Produkte vom Markt genommen wurden, traten weiterhin Fälle des Werwolf-Syndroms auf. Bis jetzt führte eine Vielzahl von Untersuchungen, darunter auch toxikologische Untersuchungen noch zu keinem Ergebnis.  

Was sollte man bei Verdacht auf das Werfwolf-Syndrom tun?

  • Nehmen Sie sofort Kontakt mit Ihrem Tierarzt auf und äußern Sie den Verdacht auf die Erkrankung.
  • Möglicherweise werden Sie zu einem Tierneurologen überwiesen.
  • Machen Sie eine Videoaufnahme von ihrem Hund, wo er die Verhaltensauffälligkeiten zeigt.
  • Fotografieren Sie alle Chargennummern und MHDs von dem Hundefutter, Kauknochen, Snacks und Leckerlies.
  • Teilen Sie Ihrem Tierarzt mit, falls in Ihrer Umgebung sich was geändert hat (Dünger oder Spritzmittel eingesetzt haben, usw.)
  • Bitte füllen Sie den Fragebogen der tiermedizinischen Hochschule in Hannover aus (auch für gesunde Hunde).

 

Stand: 13. Januar 2025

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