Zahnprobleme beim Hund: Symptome
Bei der Nahrungsaufnahme sind die Zähne des Hundes natürlich eminent wichtig. Entsprechend ist sie eingeschränkt, wenn der Hund Zahnprobleme hat. Er frisst weniger, mäkelig, vielleicht nur die weichen Komponenten. Manche Tiere fressen auch gar nicht mehr und verlieren an Gewicht. Manche Hunde entwickeln auch Durchfall oder andere Verdauungsstörungen, weil sie nur noch die weichen Futterteile fressen. Fressen die Hunde langfristig nur bestimmte Dinge, kann es außerdem zu Mangelerscheinungen kommen. Wenn Ihnen auffällt, dass Ihr Hund schlecht oder nicht frisst oder Verdauungsprobleme hat, sollten Sie auf jeden Fall einen Tierarzt kontaktieren!
Auch das Reiben der Schnauze, Kratzen mit den Pfoten am Maul oder Kopfschütteln können auf Zahnschmerzen oder Probleme mit dem Zahnfleisch hindeuten.
Zahnprobleme beim Hund: Ursachen und Folgen
Zahnprobleme bei Hunden können akut auftreten, etwa durch Unfälle, oder aber langfristig bestehen und sich sukzessive entwickeln. Sie können die Zähne, das Zahnfleisch, den Kieferknochen oder alle Strukturen gemeinsam betreffen.
- Zahnstein ist ein häufiges Zahnproblem des Hundes. Faktoren wie der pH-Wert und die Keimbesiedlung im Hundemaul, die Speichelmenge oder die Mineralkonzentration im Speichel beeinflussen die Menge des gebildeten Zahnsteins. Zahnstein enthält viele Bakterien, die zu Entzündungen im Maul führen. Aber nicht nur dort, denn sie können über die Blutbahn in andere Organe gelangen und dort Probleme verursachen.
- Zahnfrakturen (Abbrechen der Zähne) oder Zahnabsplitterungen geschehen oft im Spiel, etwa durch das Beißen auf Knochen oder Spielzeug. Sie sind schmerzhaft, auch, wenn die Pulpahöhle des Zahnes nicht verletzt wurde. Das liegt daran, dass das Zahnbein, das direkt unter dem Zahnschmelz liegt, nicht mehr durch den Zahnschmelz geschützt ist. Durch im Zahnbein enthaltene kleine Kanäle können Keime eindringen und eine Infektion verursachen.
- Zähne sind mittels leicht flexibler Fasern im Kieferknochen aufgehängt und von Zahnfleisch umgeben. Bei einer Parodontitis wird dieser Zahnhalteapparat durch Entzündung geschädigt. Bei länger bestehenden Problemen fällt der Zahn aus.
- Zahnfehlstellungen kommen ebenfalls bei Hunden vor. Sie sind meist genetisch bedingt, weswegen mit diesen Tieren nicht gezüchtet werden sollte. Leider treten sie fast immer bei den kurzschädeligen (brachyzephalen) Rassen, wie Mops und Bulldogge, auf. Zur Korrektur gibt es Hunde Zahnspangen, die die Funktion des Gebisses wiederherstellen. Zahnfehlstellungen können auch in Folge von Problemen beim Zahnwechsel auftreten: Fallen Milchzähne nicht wie vorgesehen aus, sondern verbleiben zu lange an ihrem Platz, kann der bleibende Zahn nicht seine korrekte Position einnehmen.
- Kieferfrakturen treten in der Regel in Folge von Unfällen auf. Es kann aber passieren, dass durch eine Parodontitis der Kiefer so geschwächt wird, dass er unter normaler Belastung bereits bricht.
- Auch Tumoren können in der Maulhöhle auftreten.
Hier finden Sie weitere Informationen zu Zahnschmerzen bei Tieren.
Zahnprobleme beim Hund: Diagnose
Der Tierarzt wird das Maul Ihres Hundes ausgiebig untersuchen, wenn es einen Hinweis auf Zahnerkrankungen gibt. (Ein Blick ins Maul ist aber auch Teil jeder allgemeinen Untersuchung.) Es wird z.B. auf Plaque und Zahnstein, Rötungen oder evtl. sogar Blutungen am Zahnfleisch und auf Schwellungen geachtet. Auch der evtl. auftretende Mundgeruch des Hundes ist wichtig, er kann viel über das Problem verraten. Des Weiteren wird die Stellung der Zähne beurteilt. Hat der Tierarzt den Verdacht, dass das Problem an den Zahnwurzeln liegen könnte oder lässt sich keine Ursache für die Beschwerden erkennen, kann ein Zahnröntgen angezeigt sein. Mittels eines Zahnröntgen bei Tieren können Zahnwurzeln und Kieferknochen gut dargestellt werden.
Zahnprobleme beim Hund: Therapie
Die Behandlung von Zahnproblemen richtet sich natürlich nach ihrer Ursache. Ob eine ausgiebige Reinigung der Zähne ausreicht oder ob vielleicht Zähne gezogen werden müssen, entscheidet im Einzelfall der Tierarzt. Auch eine umfassende Zahnsanierung kann notwendig werden. Kompliziertere Eingriffe wie Zahnspangen oder Füllungen machen vor allem Zahnärzte für Hunde und Katzen, die sehr viel spezielles Wissen der Zahnheilkunde und die entsprechende Ausrüstung besitzen, was die Behandlung erleichtert. Entzündungshemmer, Antibiotika und Schmerzmittel gegen Zahnprobleme beim Hund können z.B. bei Entzündungen oder nach einem chirurgischen Eingriff nötig werden.
Zahnprobleme beim Hund: Prophylaxe
Hier einige Tipps, wie Sie Zahnprobleme beim Hund verhindern oder zumindest verringern können:
- Seien Sie aufmerksam: Wie frisst Ihr Hund? Selektiert er auf bestimmte Futterbestandteile, frisst er langsam und vorsichtig? Können Sie Zahnbeläge erkennen oder nehmen einen unangenehmen Geruch wahr? Dann zeitnah zum Tierarzt gehen, damit das Problem sich nicht auswächst.
- Gutes Futter und bestimmtes Kauspielzeug sorgen für einen gesunden Abrieb der Zähne und eine adäquate Versorgung mit allen wichtigen Mineralien und Vitaminen, die der Zahnqualität zugutekommen. Ihr Tierarzt berät Sie gern!
- Bringen Sie Ihren Hund regelmäßig zur Zahnreinigung. Dabei werden Zahnbeläge entfernt, die sonst später für Zahnprobleme beim Hund verantwortlich sein können und mittels Zahnröntgen können Erkrankungen in der Tiefe erkannt werden. Wie oft die Reinigung sinnvoll ist, wird Ihr Tierarzt für Ihren Hund individuell entscheiden. Einmal pro Jahr sollten die Zähne in jedem Fall angeschaut werden.
- Putzen Sie Ihrem Hund die Zähne: Es gibt entsprechende Zahnbürsten und Hundezahncreme! Mit etwas Übung bedeutet dies auch keinen Stress für Ihr Tier.
Zahnprobleme beim Hund: Fazit
Zahnerkrankungen bei Hunden können schwerwiegende und langfristige Folgen haben. Daher sind eine regelmäßige Kontrolle und Reinigung der Zähne enorm wichtig.
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