Katze miaut ständig

Ihre Katze miaut ständig? Woran das liegen könnte und was Sie dagegen tun können, haben wir hier zusammengestellt.

Wann ist Miauen normal?

Katzen kommunizieren untereinander mit verschiedenen Lautäußerungen, eine davon ist auch das Miauen. Tatsächlich verwenden sie es eher dosiert und „sprechen“ mehr über den Körper miteinander. Hauskatzen lernen aber, dass ihr Besitzer sehr gut darauf reagiert, wenn sie maunzen, z. B. bei Hunger, wenn sie nach draußen wollen oder andere Aufmerksamkeit einfordern. Das liegt auch daran, dass Menschen nicht so gut darin sind, Katzenkörpersprache richtig zu lesen. Zudem gibt es bestimmte Katzenrassen, z. B. Siam, die mehr „erzählen“ als andere. Das sollte bei der Anschaffung berücksichtigt werden.

Katze miaut ständig – Was ist die Ursache?

Wenn Katzen oder Kater ständig miauen, ist etwas nicht in Ordnung. Pauschal kann man nicht sagen, warum eine Katze ständig miaut. Das kommt sehr auf die Situation an. Einige Beispiele:

  • Katze miaut ständig nachts: Ihre Katze miaut immer, wenn Sie nachts im Bett liegen? Sie tigert umher und findet keine Ruhe? Ihre Katze miaut ständig vor der Tür? Vielleicht ist sie einsam und möchte zu Ihnen. Auch wenn Freigänger die Nacht lieber draußen verbringen würden, können sie nachts ganz schön Rabatz machen. Es kann auch sein, dass Ihr Stubentiger anderweitig Stress hat, der ihn nachts nicht zur Ruhe kommen lässt. Ein fehlender Ort zum Schlafen, der ihm so richtig behagt, eine zu große Futterpause oder viel Aufregung am Tag. Auch körperliche Erkrankungen kommen als Ursache in Frage, z. B. eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), Bluthochdruck, starke Schmerzen oder eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Katzen in der Rolligkeit neigen ebenfalls zu häufigerem Miauen. Das kann von maunzen, über jaulen bis hin zu schreien gehen. Manche Katzen miauen ständig kurz vor Sonnenaufgang, sind den Rest der Nacht aber ruhig.
  • Alte Katze miaut ständig: Katzen können verschiedene Erkrankungen bzw. Veränderungen erleben, die mit dem Alter direkt zu tun haben. So verschiebt sich oft ihr Schlafrhythmus, sie schlafen kürzer und unruhiger und sind dazwischen aktiv. Sie können verwirrt sein bis hin zu Demenz. Dann sorgt die Orientierungslosigkeit für Stress und lautes Miauen. Unterschiedlich starke chronische Schmerzen führen hingegen meist eher zu Rückzug und viel Schlaf.
  • Neue Katze miaut ständig: Die Katze miaut ständig, seit sie neu bei Ihnen eingezogen ist?  Wahrscheinlich ist sie noch nicht richtig „angekommen“; ein Umzug und vor allem ein neuer Haushalt sind für eine Katze sehr nervenaufreibend. Nervosität und Stress können die Folge sein. Vielleicht vermisst sie ihre alte Umgebung, vielleicht fehlt ihr etwas.
  • Kitten miaut ständig: Wenn Ihre Babykatze viel miaut, könnte das Problem ähnlich gelagert sein, wie bei der neu eingezogenen Katze. Sie muss sich erst zurechtfinden, sucht Nähe und Zuwendung und vermisst ggfs. ihre Mutter und Wurfgeschwister.
  • Ihr Kater miaut ständig? Ist er geschlechtsreif? Wenn draußen Katzen locken oder das Revier abgesteckt und bewacht werden will, können Kater sehr ungehalten werden, wenn sie nicht raus dürfen. Insbesondere im Frühling, wenn die Hormone zum Leben erwachen, können Kater da sehr aktiv werden.

Genau beobachten, wann die Katze miaut

Ihre Katze miaut ständig? Beobachten Sie einmal genau, in welchen Situationen sie das tut: nachts, tagsüber, bevor es Futter gibt oder danach, etc. So können Sie das Problem eingrenzen. Unternimmt sie weitere Dinge, wie etwa das Zerkratzen von Türen und Gegenständen, Hochspringen, Angriffe auf Ihre Füße, etc.?

Und fragen Sie sich einmal, ob sich in der letzten Zeit etwas geändert hat, bevor das Miauen begann. Sind Sie umgezogen, haben Sie das Futter gewechselt, darf die Katze nicht raus, obwohl sie eigentlich Freigänger ist, ist sie geschlechtsreif geworden…

Meine Katze miaut ständig – Was kann ich tun?

Checken Sie als erstes, ob der Tagesrhythmus und Ihre Wohnung / Ihr Haus katzengerecht sind:

  • Gibt es mehrmals täglich kleinere Portionen Futter? Katzen sind „Snacker“ und kommen mit großen Futterpausen eher schlecht zurecht. Dies kann dazu führen, dass die Katze ständig miaut. Häufige kleine Mahlzeiten beugen einem durch leeren Magen verursachten Bettelmaunzen vor. Für übergewichtige Katzen, die abnehmen müssen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Futter zu strecken, sodass der Frust nicht gar so groß ausfällt. Fragen Sie Ihren Tierarzt!
  • Gibt es genug Rückzugsmöglichkeiten und gemütliche Schlaforte für Ihren Stubentiger? Katzen miauen ständig, wenn sie nicht zur Ruhe finden. Bieten Sie verschiedene Möglichkeiten, z. B. Hängematte an der Heizung, Decke auf der Fensterbank, Kuschelhöhle oder Karton mit Decke darin an. Zur Verzweiflung mancher Katzenhalter können Katzen sehr wählerisch sein, nicht selten fällt das Los auf den Kleiderschrank oder andere ungeeignete Orte. Auch ein sporadischer Wechsel des Schlafplatzes kommt oft vor. Geben Sie nicht auf, ehe Sie etwas gefunden haben, mit dem Sie beide gut leben können.
  • Katzen klettern gern und lieben den Ausguck. Nutzen Sie die dritte Dimension Ihrer Wohnung! Kletterbaum, Treppe auf den Bücherschrank, Platz auf der Fensterbank – der Kreativität sind wenig Grenzen gesetzt. Viele Klettermöglichkeiten kann man auch selbst bauen, Anleitungen im Internet gibt es reichlich.
  • Ist Ihre Katze Freigänger? Wenn sie früher raus durfte und jetzt nicht mehr, ist es klar, dass Ihre Katze ständig miaut. Ein katzensicherer Balkon ist da nur eine halbe Lösung, kann aber besonders nachts Abhilfe schaffen. Mit einer Katzenklappe in der Balkontür bleibt er zugänglich, auch, wenn die Tür geschlossen ist.

Freigängerkatzen sollten nur aus triftigen Gründen, wie etwa einer ansteckenden Erkrankung, drinnen gehalten werden. Für alle Katzen, die nicht nach draußen dürfen, gilt: Es muss auch drinnen spannend sein! Lauerjagd, spielen, evtl. ein Fummelbrett fürs Futter – es gibt viele Möglichkeiten, den Katzenalltag abwechslungsreich zu gestalten. Manchmal hilft tatsächlich auch ein Artgenosse, der aber gut eingewöhnt werden muss (s. u.).

  • Finden Sie Ihren Rhythmus: Ihre Katze miaut ständig an der Tür? Vielleicht möchte sie öfter raus, als Sie dachten. Auch, wenn Ihre Katze ständig nachts miaut, könnte das der Grund sein. Probieren Sie ein bisschen, was funktioniert.
  • Sie haben mehrere und eine der Katzen miaut ständig? Vielleicht gibt es Streit und Stress, z. B. weil zu wenig Katzentoiletten oder Ausweichmöglichkeiten da sind. Halten Sie von allem immer mehr bereit, als Katzen da sind (z. B. immer eine Katzentoilette mehr, als Sie Katzen haben). Katzen, die neu in die Gruppe kommen, müssen langsam eingewöhnt werden.

Wer kann helfen, wenn meine Katze ständig miaut?

Wenn Sie einiges ausprobiert haben, Ihre Katze aber trotzdem ständig miaut, holen Sie sich bitte Unterstützung!

Gehen Sie als erstes zum Tierarzt und lassen Sie sie durchchecken. Besonders Bluthochdruck und Schilddrüsenüberfunktion als häufige Ursachen für Miauen sollten ausgeschlossen werden. Sollte sie an einer Erkrankung leiden, die das Verhalten beeinflusst, sollte diese immer zuerst behandelt werden. Dies gilt auch für alte Katzen, die häufiger an Schmerzen oder Verwirrung leiden.

Wenn keine körperlichen Probleme festgestellt werden konnten, wird der Tierarzt Sie an einen Spezialisten für Verhaltensmedizin überweisen. Das sind spezialisierte Tierärzte, die sich mit Katzenverhalten und Katzenerziehung besonders gut auskennen. 

Gemeinsam analysieren Sie die Haltungssituation und schauen, wie Sie Ihrer Katze helfen können. Dabei ist Konsequenz oberstes Gebot: Wenn es um das Abgewöhnen unerwünschten Verhaltens wie z. B. Miauen vor der Tür geht, dürfen sie darauf nicht reagieren – gar nicht. Ein „Hin und Wieder“ wird die Katze in ihrem Verhalten bestärken.

Zusätzlich zu Veränderungen in der Haltung können auch stressmindernde Futtermittel oder Medikamente hilfreich sein – übergangsweise oder dauerhaft. Der Effekt ist häufig frappierend.

Katze miaut ständig: Fazit

Wenn Ihre Katze ständig miaut, ist das ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt und Sie sollten es nicht dauerhaft ignorieren. Wenn Veränderungen in der Haltung und im Tagesrhythmus nicht helfen, holen Sie sich bitte qualifizierte Hilfe.

 

© AniCura

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