Schnurrhaare Katze

Wozu dienen Schnurrhaare bei Katzen eigentlich? Und ist es schlimm, wenn sie ausfallen? Diese und andere Fragen beantworten wir in diesem Artikel.

Feinfühlige Schnurrhaare

Die Schnurrhaare bei Katzen, auch als Vibrissen bezeichnet, sind Teil des Tastsinns. Es handelt sich um sehr steife, lange Haare, die einen speziellen Haarbalg (Wurzel) besitzen. Dieser ist mit zahlreichen Nervenenden verbunden, die auf Druckveränderungen reagieren. Bei der Jagd nimmt die Katze z. B. die Bewegung ihres Beutetiers über feinste Luftwirbel wahr. Im Dunklen unterstützen Schnurrhaare Katzen bei der Orientierung.

Neben den bekannten Schnurrhaaren direkt am Maul finden sich die Tasthaare bei Katzen auch am Kinn, über den Augen und an manchen Gelenken (wichtig beim Klettern). Da die Schnurrhaare der Katze so sensibel sind, gibt es Tiere, die nicht aus zu engen Näpfen fressen oder trinken mögen, vor allem in Stresssituationen.

Mit dem Schnurren haben die Schnurrhaare übrigens nichts weiter zu tun. Ob sie so heißen, weil sie an einen Schnurrbart erinnern oder weil sie beim Schnurren vibrieren, ist nicht bekannt.

Stimmungsbarometer Katzenschnurrhaare

Schnurrhaare verraten auch etwas über die derzeit herrschende Stimmung unserer Samtpfoten. Liegen sie eng nach hinten an, deutet dies auf Furcht, Fluchtbereitschaft bzw. einen möglichen Angriff hin. Sind die Schnurrhaare der Katze stark aufgefächert nach vorn gerichtet, signalisiert dies aufmerksame Spannung. Wenig aufgefächert und „neutral“ zu den Seiten ausgerichtet zeigen die Schnurrhaare eine entspannte, ruhige Katze an. 

Die Stellung der Schnurrhaare von Katzen  sollte aber auch immer gemeinsam mit anderen Signalen betrachtet werden: Was machen die Ohren? Sind sie nach hinten an den Kopf geklappt oder stehen sie aufmerksam nach vorn? Und ist der Schwanz entspannt oder peitscht er über den Boden? Diese und weitere Anzeichen geben insgesamt ein recht präzises Bild der derzeitigen Gemütsverfassung Ihres Stubentigers. Etwa beim Beschnuppern eines interessanten Geruchs wird die Katze die Schnurrhaare leicht nach hinten klappen, ansonsten aber entspannt bleiben.

Diese Körpersprache kann Ihnen bei der Katzenerziehung oder beim Eingewöhnen einer neuen Katze sehr helfen. Sie gibt Ihnen Aufschluss darüber, wie die Katze sich in verschiedenen Situationen fühlt und ob sie z. B. von etwas verängstigt oder überfordert ist. Ihre Katze schnurrt nicht mehr und ihre Körpersprache zeigt Stress an? Lesen Sie hier mehr.

Meine Katze verliert Schnurrhaare

Die Tasthaare Ihrer Katze fallen ab und an aus und Sie fragen sich „Wachsen Schnurrhaare bei Katzen nach?“. Da können wir Sie beruhigen: Dass Sie ab und zu ein Katzen-Barthaar auf dem Boden oder Sofa finden, ist völlig unproblematisch. Wenn sie ausfallen, wachsen Schnurrhaare rasch nach und Ihre Katze nutzt in der Zwischenzeit die übrigen Tasthaare. Sie sollten die Schnurrhaare Ihrer Katze allerdings weder absichtlich kürzen noch ausreißen. Beim Bürsten gehen Sie an den Stellen mit Schnurrhaaren sanft zu Werke.

Wenn plötzlich permanent viele Schnurrhaare ausfallen bzw. wenn Sie sehen, dass Ihre Katze keine mehr hat, sollte Sie das allerdings stutzig machen und zum Tierarzt führen.

Katzen ohne Schnurrhaare

Es gibt Katzen, die an einer sogenannten Alopezie leiden. Damit ist eine angeborene oder später entstehende Haarlosigkeit gemeint. Diese kann die gesamte Katze oder einzelne Regionen bzw. Organe, z. B. Schnurrhaare, Krallen oder Schweißdrüsen betreffen. 

Bei einer angeborenen Alopezie kommen die Katzen ohne Haare zur Welt oder verlieren sie im Laufe der ersten vier Lebenswochen (dann werden sie mit schütterem Haarkleid geboren). Sie ist bekannt für z. B. Birma-, Burma-, Devon-Rex- und Siamkatzen. Mit solchen Katzen sollte dann in keinem Fall weiter gezüchtet werden! Bei Sphinx-Katzen ist die völlige Haarlosigkeit Teil des Zuchtziels – das man aus Tierschutzgründen durchaus hinterfragen sollte. Die Tiere sind nicht nur empfindlich gegen Hitze und Kälte, sondern ihnen fehlt eben auch die beschrieben Funktion der Tasthaare. 

Entsteht die Haarlosigkeit später im Leben, wird sie nicht als Krankheit, sondern als Symptom für ein Problem gewertet: Es gibt verschiedene Ursachen für Haarausfall bei Katzen, die häufig von Juckreiz begleitet werden. Möglich sind etwa Allergien oder Stoffwechselerkrankungen. Auch psychische Ursachen kommen in Frage.

Schnurrhaare Katze Fazit

Den sensiblen Katzenschnurrhaare dienen neben der Orientierung auch der Körpersprache. Wenn Ihre Katze hin und wieder eines verliert, ist dies unproblematisch.

 

©Anicura

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