Haltung von Kaninchen
Natürlich ist bei Einzelhaltung der Bezug zum Besitzer ein größerer, aber jeder Kaninchenfreund muss sich darüber im Klaren sein, dass er niemals 24 Stunden am Tag für sein Kaninchen da sein kann. Die besten Haltungsformen sind ein gemischtgeschlechtliches Pärchen oder zwei Häsinnen und ein Rammler, wobei es auch hier bei den Häsinnen zu Streitigkeiten kommen kann.
Wann eine Kastration sinnvoll sein kann
Die einfachste Art der Nachwuchsverhütung ist die Kastration des männlichen Kaninchens. Dies ist ein kurzer unkomplizierter Eingriff. Allerdings sollten geschlechtsreife Böckchen nach der Kastration noch zirka sechs Wochen von weiblichen Tieren getrennt gesetzt werden, da sich noch voll funktionsfähige und fruchtbare Spermien in den Geschlechtsdrüsen befinden können.
Unkastrierte Kaninchen können ab der Geschlechtsreife im Alter von etwa einem halben Jahr eine gewisse Aggression gegen Artgenossen oder den Menschen entwickeln. Manche lassen sich nicht mehr berühren, gehen auf ihre Besitzer knurrend und mit den Krallen los oder zerstören die Käfigeinrichtung.
Vorteile einer Kastration
Die Kastration dient beim männlichen Tier vorwiegend der Unfruchtbarmachung. Durch bessere Haltungsbedingungen, besserer, artgerechter Fütterung und eine deutlich verbesserte medizinische Versorgung steigt die Lebenserwartung und damit leider auch die Gefahr von Krankheiten. Unkastrierte Rammler können unter Entzündungen und Tumoren der Hoden leiden. Beim weiblichen Tier hingegen treten häufig Scheinschwangerschaften in Verbindung mit der Anbildung des Gesäuges auf. Weibliche Kaninchen neigen mit zunehmendem Alter zu Entzündungen der Gebärmutter (Pyometra) oder deren Schleimhaut (Endometritis), bösartigen Tumore an Eierstöcken, der Gebärmutter oder der Milchdrüse.
Diese Erkrankungen gehen einher mit einer teils starken Störung des Allgemeinbefindens und erhöhen das Risiko bei einer Notoperation. Eine geplante Kastration wird nur bei gutem Gesundheitszustand und guter Futteraufnahme durchgeführt. Dies sind die besten Voraussetzungen für eine gute Verkraftung der Narkose und des chirurgischen Eingriffes.
© Jana Stolzenburg