Grund für diese Operation sind beim Hund meist chronische Ohrentzündungen. Gelegentlich sind auch Tumorerkrankungen Anlass für diesen operativen Eingriff.
Beim Hund liegt das Mittelohr tiefer. Daher hängt es vom jeweiligen Fall ab, ob man den Zugang von unten oder aber von der Seite (lateral) wählt. Beim seitlichen Zugang wird auch der äußere Gehörgang mit entfernt. Man nennt dies auch Ablation des Gehörgangs mit lateraler Bullaosteotomie und wählt diesen Zugang, wenn die Erkrankung auch den Gehörgang betrifft.
Die knöcherne Begrenzung des Mittelohrs wird eröffnet und alles entzündliche oder tumoröse Gewebe und/oder Sekret entfernt.
Beim seitlichen Zugang kann es als Komplikation zu einer Reizung des Fazialisnerv kommen. Dies tritt häufiger bei Katzen als bei Hunden auf, weil die Nerven insgesamt fragiler und dünner sind. In einem solchen Fall funktioniert der Lidschluss des Auges nicht mehr richtig und es wird postoperativ nötig sein, das Auge mehrmals täglich mit Augentropfen zu befeuchten. In aller Regel kehrt auch hier die Nervenfunktion innerhalb weniger Wochen zurück.
© AniCura, Dr. Riccarda Schünemann