Die Blutuntersuchung bei Katzen gehört bei älteren Tieren oder Risikopatienten zur empfohlenen Routineuntersuchung, wird aber auch bei Verdacht auf Krankheiten durchgeführt. Um zu kontrollieren, ob eine medikamentöse Behandlung anschlägt oder um den weiteren Verlauf einer Krankheit einzuschätzen, kann ebenfalls eine Blutuntersuchung nötig sein.
Auch in Notsituationen muss der Notfall Tierarzt oft Blut abnehmen, um z.B. eine Vergiftung feststellen oder ausschließen zu können.
Wie läuft die Blutuntersuchung bei Katzen ab?
Um das Blut zu untersuchen, muss es zunächst über Kanülen und Blutröhrchen entnommen werden.
Für die Blutabnahme muss Ihre Katze fixiert, also festgehalten werden. Gerade bei Katzen kann das sehr grob wirken, dient jedoch dem Schutz der Mitarbeiter und auch dem Schutz der Katze selbst, da sie nicht von der Nadel verletzt werden soll.
Manchmal kann unter Umständen eine leichte Sedation notwendig sein, um das Blut ohne Stress für das Tier sicher entnehmen zu können.
Die Stelle, an der das Blut entnommen werden soll, wird im Regelfall rasiert und in der Folge dann desinfiziert. Es ist aber auch möglich, mit Hilfe des Desinfektionsmittels die Haare zu scheiteln.
Die Desinfektion und das sterile Arbeiten ist wichtig, damit keine Keime in die Einstichstelle gelangen, die eine Infektion hervorrufen können.
Das Blut in der Vene wird dann kurz gestaut, um falsche Ergebnisse zu vermeiden.
Dann folgt der eigentliche Einstich in das Blutgefäß. Das Blut läuft von der Kanüle in ein oder mehrere Blutröhrchen. Es ist oft etwas Zeit und Geduld erforderlich, bis das Röhrchen mit ausreichend Blut gefüllt ist. Die benötigte Menge hängt von der Mindestfüllmenge des Röhrchens und der Anzahl der Parametern ab, die untersucht werden sollen. Dabei ist die richtige Reihenfolge wichtig, um Verunreinigung mit Gerinnungshemmer zu vermeiden. Die Citratröhrchen für die Gerinnung werden immer zuerst befüllt, um korrekte Werte zu erhalten.
An welchen Körperstellen wird das Blut entnommen?
Meist wird Blut an den Beinen abgenommen. Manchmal bietet sich auch die Halsvene an.
Vorbereitung
Für viele Untersuchungen ist es vorteilhaft und manchmal sogar notwendig, dass die Katze für eine bestimmte Zeit kein Futter zu sich genommen haben. Das ist meist bei der Blutuntersuchung von Katze der Fall.
Ob und wie viele Stunden vorher kein Futter mehr gegeben werden darf, teilt Ihnen der behandelnde Arzt mit.
Freigängerkatzen sollten vor der Blutabnahme in der Wohnung eingesperrt werden, da ansonsten nicht ausgeschlossen werden kann, dass sie draußen Kleintiere verspeisen.
Wichtig: Wenn Sie Ihrem Tier Medikamente als Dauertherapie, wie z.B. Herz-, Arthrose-, oder Allergiemedikation geben, so sprechen Sie vor der Blutuntersuchung den behandelnden Tierarzt an. Er teilt Ihnen mit, ob das Medikament zum routinemäßigen Zeitpunkt gegeben werden soll und ob die Blutabnahme mit einem bestimmten Abstand von der Tablettengabe erfolgen muss.
Wie wird das Blut untersucht?
Einige Parameter können vor Ort im eigenen Labor untersucht werden. Andere müssen in externe Labore eingeschickt werden.
Folgende Parameter können untersucht werden:
- Blutbild
Hier werden die zellulären Bestandteile des Blutes (Blutzellen), z.B. die Anzahl von roten und weißen Blutkörperchen bestimmt. Das Blutbild liefert Informationen über den Gesundheitszustand und mögliche Erkrankungen Ihres Heimtieres.
- Organparameter: Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse etc.
Diese Parameter bestimmen die Funktionstüchtigkeit der entsprechenden Organe. So kann beispielsweise eine Nierenunter- oder Schilddrüsenüberfunktion erkannt werden. Zur exakten Diagnosestelllung sind oft weitere Untersuchungen notwendig. - Entzündungsparameter: SAA (Katze), CRP (Hund)
Diese Laborwerte geben an, ob eine Entzündung im Körper Ihres Heimtieres vorliegt. Ihr Werte-Verlauf wird häufig genutzt, um das Ansprechen einer Therapie (Antibiose) zu überprüfen. - Infektionserkrankungen (Direktnachweis, Ak-Nachweis, Interaktion Impfung, maternale Ak - diese Antikörper bekommen Welpen von der Mutter, wodurch sie eine passive Immunität )
In diesem Zuge wird getestet, ob Ihr Tier Antikörper gegen bestimmte Infektionskrankheiten hat.
- Hormone: T4, Progesteron (Deckzeitpunkt), Cortisol
Stimmt der Hormonspiegel? Produziert der Organismus zu viel oder zu wenig eines bestimmten Hormons? Wann ist der richtige Deckzeitpunkt? Auch solche Aussagen können durch eine Blutuntersuchung bei Tieren getroffen werden. - Medikamente
Bei der Dauertherapie mit Medikamenten zur Behandlung der Epilepsie ist es wichtig zu wissen, wie viel Wirkstoff sich im Blut befindet, Phenobarbital oder KBr. - Blutgerinnung
Anhand des Gerinnungsparameters lässt sich beispielsweise feststellen, ob der Verdacht einer Kumarinvergiftung möglich ist. - Elektrolyte
Elektrolytwerte werden bei bestimmten hormonellen Erkrankungen bestimmt, aber auch zur Kontrolle einer Infusionstherapie bei stationären Patienten. - Bluttransfusion
Auch die Blutgruppe kann im Zuge der Blutuntersuchungen bei Tieren festgestellt werden. Genau wie Menschen haben auch Tiere verschiedene Blutgruppen, die untereinander kompatibel sein können oder auch nicht. Stoßen zwei nicht kompatible Blutgruppen aufeinander, kann das Blut verklumpen, was für das Tier tödlich sein kann. Die Blutgruppenverträglichkeitsbestimmung ist bei der Blutspende bei Hund, Katze und Kleintier wichtig.
Wann ist eine Blutuntersuchung bei Katze sinnvoll?
Eine Blutuntersuchung bei Tieren ist immer dann nötig, wenn ein nicht eindeutiges internistisches Problem vorliegt oder der Verdacht einer Vergiftung besteht.
Möchte man bestimmte Krankheiten feststellen bzw. ausschließen oder einsehen, kann eine Blutuntersuchung bei Katzen ebenfalls sinnvoll sein.
Was kostet eine Blutuntersuchung bei Katzen?
Bei der Blutuntersuchung handelt es sich um eine tierärztliche Leistung. Die Kosten hängen von den Untersuchungsparametern ab, wir klären Sie gerne darüber auf.
© AniCura