Chemische Kastration der Katze
Bei der Katze kann mittels wöchentlicher Gabe eines gestagenhaltigen Präparates in Tablettenform oder auch durch Injektion eines Gestagens in Abständen von 3-5 Monaten wirksam eine Rolligkeit ausgeschaltet werden.
Mit der Behandlung sollte im zeitigen Frühjahr zwischen zwei Rolligkeiten begonnen werden.
Gestagene hemmen die Bildung von FSH (Follikel stimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon) im Gehirn und somit die hormonelle Aktivität an Ovarien und Uterus und verhindern dadurch die Rolligkeit.
Diese Eingriffe in den Hormonhaushalt sind nicht nebenwirkungsfrei und somit nicht zur dauerhaften Gabe geeignet.
Chemische Kastration des Katers
Soll ein Zuchtkater für eine bestimmte Zeit unfruchtbar gemacht werden, so kann nach Einzelfallentscheidung und dementsprechender Aufklärung des Besitzers das Setzen eines Hormonimplantates vorgenommen werden.
Dieses Implantat setzt beim Kater über einen Zeitraum von 6 Monaten bis zu 3 Jahren gleichmäßig einen GnRH-Agonisten frei, der die körpereigene pulsatile GnRH-Ausschüttung zunächst stimuliert, und dann binnen 3-11 Wochen downreguliert.
Beim Kater wird wie beim Rüden eine Reduktion der Hodengröße tastbar, aber insbesondere die typischen Penishäkchen verschwinden. Diese Häkchen an der Penisspitze sind von außen nicht erkennbar. Sie induzieren beim Geschlechtsakt die Ovulation der Kätzin.
Die Veränderungen an Hoden und Penis sind reversibel und normalisieren sich sobald die Wirkung des Implantates nachläßt. Anders als beim Hund wird das Implantat in die Nähe des Bauchnabels gesetzt und kann auch unter lokaler Betäubung vor Ablauf der Wirkdauer entfernt werden. Die Kater erlangen ihre Zuchtfähigkeit wieder zurück.
© AniCura, Diana Ersepke