Der Riss des vorderen Kreuzbands ist eine häufig vorkommende Verletzung. Ein partieller oder vollständiger Riss des Kreuzbands führt zu einer Instabilität des Kniegelenks, die zu Entzündungen, Knorpelschädigungen und häufig auch zu Meniskusverletzungen führt.
Es gibt unterschiedliche Operationsverfahren, um Kreuzbandrisse zu behandeln. Man unterscheidet Techniken, die die Funktion des vorderen Kreuzbandes ersetzen und Techniken, die zu einer Veränderung der Biomechanik des Kniegelenks führen.
Bei der Bandersatzmethode ist die sog. extrakapsuläre Technik mit Einsetzen von prothetischen Bändern unterschiedlichen Materials die am häufigsten angewandte Operationsmethode. Ziel ist die unmittelbare Stabilisierung des Kniegelenks, bis sich eine bindegewebige Kapselverdickung bildet, die dann im weiteren Verlauf zur Stabilität des Gelenkes beiträgt.
Bei Techniken, die zur Veränderung der Biomechanik des Kniegelenks führen, ist das Ziel, eine dynamische Gelenkstabilität zu erreichen, d.h. die Stabilität wird während der Gewichtsbelastung erzeugt. Am häufigsten durchgeführt werden die sog. TPLO und TTA. Bei beiden Operationen wird häufig zeitgleich eine Arthroskopie durchgeführt, um eventuelle Meniskusverletzungen zu behandeln.
TPLO (Tibia Plateau Levelling Osteotomy)
Bei der TPLO-Methode wird der Winkel der Tibia (des Schienbeins) verändert und dadurch das vordere Kreuzbands gewissermaßen überflüssig.
TTA (Tiberal Tuberosity Advancement)
Der vordere Teil der Tibia (des Schienbeins) wird mit einem Sägeschnitt gelöst und nach vorne verlagert, wodurch der Verlauf der Patellasehne geändert wird und auch hier das vordere Kreuzband entsprechend hinfällig wird.
© AniCura