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Lexikon der tiermedizinischen Fachbegriffe

A

Abberatio testis, Enorchismus, Hodenhochstand, Kryptorchismus

Die Hoden befinden sich nicht im Skrotum, sondern in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal (fließende Übergänge).

Ursache dafür ist ein unterbliebener oder unvollständiger Hodenabstieg. Kryptorchismus führt zu Störungen der Spermiogenese.

Abdomen

Bauch, Wanst;

Abschnitt des Rumpfes der kaudal durch den von der Linea terminalis umrahmten Beckeneingang und kranial durch den Rippenbogen begrenzt wird.

abdominal, abdominalis

Zum Bauch (Abdomen) gehörend, bauchseitig, den Bauch betreffen.

Abort

Abgang einer nicht lebensfähigen Frucht vor Erreichen der unteren Grenze der physiologischen Tragezeit.

Abwehrmechanismen

Mechanismen, mit denen das Immunsystems den Organismus gegen eingedrungene Antigene verteidigt. Man unterscheidet:

- Humorale Abwehr

- Spezifische Abwehr

- Unspezifische Abwehr

- Zelluläre Abwehr

Acetylcystein, ACC

Hustenlöser.

Er wird zur Schleimlösung bei Atemwegserkrankungen mit zähem Schleim angewendet (Expektorans). Die Wirkung beruht auf der Auflösung der Disulfidbindungen zwischen den Mukoproteinen.

Acidosis, Azidose

Säurung des Körpers mit Belastung der Puffersysteme bis hin zu klinischen Erscheinungen.

Eine Azidose kann durch eine verminderte Ausscheidung oder eine vermehrte Bildung von H+-Ionen oder einen erhöhten Basenverlust entstehen. Unterschieden werden respiratorische und metabolische Formen. Eine Azidose geht häufig einher mit einer Hyperphosphatämie und –urie und ist stets durch eine erhöhte Atemfrequenz gekennzeichnet

Adams-Stokes-Anfälle

Als Adams-Stokes-Anfälle werden epileptiforme Anfälle bezeichnet, die durch eine kardial induzierte Hypoxie entstehen. Sie äußern sich in Umfallen, kurzzeitiger Bewusstlosigkeit, Opisthotonus und tonischen, seltener klonischen, Krämpfen.

Adenosin

Adenosin ist ein Nukleosid aus der Purinbase Adenin und dem Zucker Ribose. Es ist ein Baustein der Ribonukleinsäuren und ein Zwischenprodukt bei der Synthese des Adenosinmonophosphats. Adenosin wirkt peripher gefäßerweiternd und allgemein vasotrop

Adenosintriphosphat (ATP)

= Adenosintriphosphorsäure;

ATP besteht aus Adenin, Ribose und 3 Phosphoranteilen. Es enthält 2 energiereiche Bindungen. ATP ist wichtig zur Aktivierung von Nährstoffen vor dem Abbau und für die Biosynthese zahlreicher Verbindungen (Nukleinsäuren, Eiweißstoffe). ATP ist Energielieferant bei zahlreichen Zellfunktionen (z.B. Muskelkontraktion, Informationsverarbeitung).

Adipositas

Fettsucht, Verfettung, Fettleibigkeit

Adrenalin

Adrenalin ist für die Anpassung des Stoffwechsels in Notfallsituationen verantwortlich. Es hemmt im allgemeinen glattmuskuläre Organe und erhöht den Blutzuckerspiegel, die Lipolyse, den Sauerstoffverbrauch und den Grundumsatz.

Adrenolytika, Betablocker, Sympatholytika

Beta-Rezeptorenblocker = Adrenorezeptorenblocker; Wirkstoffe, die Adrenorezeptoren reversibel oder irreversibel blockieren und die Wirkung von Sympathomimetika an Zielorganen hemmen, werden als Adrenolytika bezeichnet. Sie werden nach dem Angriffsort in Alpha- und Beta-Adrenolytika eingeteilt. Zu den Beta-Rezeptorblockern gehören z.B. Propanolol und Carazolol (Wirkung: ß1 = ß2), die als Antiarrhythmika, zur Minderung von kardialen Stresssymptomen sowie zur Blutdrucksenkung (human) eingesetzt werden. Atenolol dagegen weist eine kardioselektive Wirkung auf (Wirkung: ß1 > ß2).

adult

ausgewachsen, erwachsen

aerogen

Mittels Luft übertragen; über die Luftwege erworben

Ätiologie

Eigentlich die Lehre von der Krankheitsursache, der Begriff wird aber im weitesten Sinne auch für die Ursache selbst gebraucht.

Affinität

Neigung, Hingezogenheit, Anziehungskraft

Agglutination

Bezeichnung für die netzartige Verflechtung und Zusammenballung von korpuskulären Antigenen unter der Einwirkung spezifischer und zumindest bivalenter agglutinierender Antikörper und Bildung eines Agglutinats.

Akupunktur

Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin. Es werden Nadeln in bestimmte Körperpunkte eingestochen. Dies soll zur Regulierung der Körperenergie(Yind und Yang) führen.

akut

Bezeichnung für einen Krankheitsverlauf infolge stark ausgeprägter Noxe mit deutlich ausgeprägten klinischen Symptomen bei einer Dauer von 2-14 Tagen

Allgemeinanästhesie

Schlafähnlicher Zustand mit zentraler Schmerzausschaltung infolge reversibler partieller Lähmung der Ganglienzellen des Zentralnervensystems durch chemische oder physikalische Mittel. Die Narkose beinhaltet Bewusstlosigkeit, Schmerzlosigkeit (Analgesie), Verminderung oder Ausschaltung der Reflexaktivität und ggf. Muskelrelaxation. In diesem Zustand können Operationen bei erloschenem Bewusstsein ohne Schmerzempfindung und Abwehrreaktionen vorgenommen werden.

Alveole

Lungenbläschen

Alzheimer Krankheit

= Neurofibrillenveränderung;

Als Alzheimer Krankheit werden Veränderung der Faserbestandteile im Neuroplasma der Nervenzellen und in deren Fortsätzen bezeichnet.

Anämie

Blutarmut

Hämatologischer Zustand der sich durch ein Absinken der Erythrozyten und/oder des Hämoglobingehaltes pro Volumeneinheit unter die physiologischen Grenzwerte auszeichnet. Klinisch treten v.a. blasse Schleimhäute, kalte Haut, ein kleiner, schneller Puls, metallisch klingende, pochende Herztöne sowie zentralnervöse und Atmungsstörungen auf. Es werden zahlreiche Anämieformen beschrieben, die in regenerative und nicht regenerative (aplastische) Anämien eingeteilt werden.

Anästhesie

Empfindungslosigkeit, Unempfindlichkeit;

Wird überwiegend für die medikamentelle Schmerzausschaltung verwendet. Zu der die zentrale (Narkose) und die lokale (Lokalanästhesie) Schmerzausschaltung gehören. Läßt sich aber auch in eine natürliche (kaum sensible Versorgung) oder erworbene (Trauma, Nekrose) Unempfindlichkeit einteilen.

Analgesie, Analgie

Aufhebung der zentralen Schmerzempfindung

Analgetikum

Mittel zur Schmerzstillung;

Einteilung in schwache (nicht-steroidale Antiphlogistika) und starke Analgetika vom Morphin- oder vom Xylazintyp.

Anamnese

Vorbericht;

Erfragen der Angaben zu Herkunft, Haltung, Fütterung, Nutzung, Verhalten und Besonderheiten, um die Erkrankung des Tieres zu ermitteln, inklusive der Erfragung vorangegangener Behandlungen.

Anamnese

Vorbericht über ein Krankheitsgeschehen und dessen Begleitumstände. Teil einer systematischen Untersuchung.

Anaphylaktischer Schock

Klinische Symptomatik, die zu einem lebensbedrohenden Zustand durch Dezentralisierung des Kreislaufs führen kann.

Reaktion auf eine Allergie vom Soforttyp (Typ I), bei der es zur Freisetzung verschiedener pharmakologisch wirksamer Substanzen, u.a. von Anaphylatoxin, Histamin, Bradykinin und Serotonin kommt.

Anaphylaxie

Reaktion einer Allergie vom Soforttyp, die von zirkulierenden Antikörpern abhängig ist. Diese systemische Reaktion kann unter dem Bild eines anaphylaktischen Schocks innerhalb weniger Minuten, infolge einer spastischen Asphyxie, zum Tode führen.

Anatomie

Lehre über den strukturellen Audbau eines Organismus und über die Zerlegung des Organismus in seine Bestandteile

Andrologie

Die Lehre von der Physiologie und der Pathologie männlicher Individuen sowie der Heilung geschlechtsgebundener Erbkrankheiten.

Ankylose

Versteifung von Gelenken mit Verlust der Gelenkfunktion durch bindegewebige (Ancylosis fibrosa) oder knöcherne (Ancylosis ossea) Verschmelzungsprozesse der Bestandteile des Gelenkes.

Anorexie

Verminderte Fresslust, Appetitlosigkeit

Unvollständige, träge bis hin zur vollständig fehlenden Futteraufnahme (Inappetenz). Mögliche Ursachen sind schmerzhafte Prozesse in der Mundhöhle, Gastritis, fieberhafte Erkrankungen, Stress u.a.

antiarrhythmisch

Als antiarrhythmisch wird eine herzregulierende Wirkung bezeichnet, die eine Störung der Herzschlagfolge (Veränderungen der Frequenz bzw. Unregelmäßigkeiten der Herztätigkeit) behebt.

Antibiotika

Sammelbegriff für bestimmte Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, Streptomyzeten oder Bakterien und deren (semi)synthetischer Derivate mit bakteriostatischer oder bakterizider Wirkung.

Antidepressivum

Psychopharmakon (s.u.) zur Behandlung psychoneurotischer Störungen mit depressiver Verstimmung und depressiver Psychosen.

Unterschieden werden antriebssteigernde, stimmungsaufhellende bzw. anxiolytisch und antriebsdämpfend wirkende Pharmaka. Der Wirkungsmechanismus beruht wahrscheinlich auf einer Hemmung der Wiederaufnahme oder des Abbaus von Noradrenalin oder Serotonin im ZNS.

Antidiuretisches Hormon (ADH), Vasopressin

= Adiuretin, Tonephin, Pitressin;

Neben den Mineralokortikoiden ist Vasopressin das wichtigste Hormon für die Regulation des Wasserhaushaltes. Vasopressin hemmt die Diurese durch eine Steigerung der Rückresorption des Wassers. Es führt damit zu einer Konzentrierung des Harns und ruft in verschiedenen Organen eine Vasokonstriktion hervor. Die Sekretion von Vasopressin wird durch die Erhöhung des osmotischen Druckes im Blutplasma bzw. durch die Reduzierung des extrazellulären Flüssigkeitsvolumen stimuliert. Vasopressin wird vorwiegend im Hypothalamus gebildet und in der Neurohypophyse gespeichert.

Antidot, Antivenenum

Gegengift bzw. Gegenmittel, das bei Vergiftungserscheinungen eingesetzt wird.

Ein funktionelles Antidot wirkt entgegengesetzt (Antagonist) zu der Wirkung des Giftes (z.B. Atropin bei Alkylphosphatvergiftung).

Ein kausales Antidot interagiert direkt mit dem Giftstoff (z.B. Chelatbildner bei Schwermetallvergiftung).

Antiemetikum

Brechreizlinderndes Mittel;

Mittel zur Verhinderung oder Unterdrückung des Erbrechens. Teilweise wird auch das Stadium der Übelkeit gelindert. Sie gehören u.a. der Atropingruppe, der Benzhydrylgruppe (Diphenhydramin) oder der Phenotihiazingruppe (Prometazin) an.

Antigen

Substanz, die den Organismus zur Bildung von Antikörpern anregt. Ein Antigen verfügt in der Regel über mehrere antigene Teilstrukturen, die als Determinanten bzw. Epitope bezeichnet werden.

Antikoagulans

Gerinnungshemmende Substanzen

Antikörper

Serumproteine, die aufgrund ihrer elektrophoretischen Eigenschaften zu den Gamma-Globulinen (Ig) gezählt werden. Häufig als Immunglobuline bezeichnet. Es gibt fünf Hauptarten: IgG, IgM, IgA, IgD, IgE und speziesspezifische Unterklassen (z.B. IgG1). Sie werden auf einen immunogenen Reiz hin gebildet und reagieren spezifisch mit dem Antigen, das ihre Bildung indiziert hat.

Antikörper, neutralisierende

Neutralisationsantikörper

Werden vorwiegend im Verlauf von viralen Infektionen gebildet. Ihre Aufgabe ist die Anbindung an homologe Viren, um eine Bindung der Viren an zelluläre Rezeptoren zu verhindern. Im Neutralisationstest und im Hämagglutinations-Hemmungstest haben sie diagnostisch Bedeutung.

antikonvulsiv

Antikonvulsivum = Antiepileptikum;

Antikonvulsive Substanzen hemmen ganz bzw. teilweise das Auftreten oder die Intensität zentral bedingter Krämpfe.

antimikrobiell

Mikroben abtötende Wirkung

Antiphlogistikum

Mittel zur Hemmung, Linderung oder Beseitigung von Entzündungen.

Sie wirken über eine Abschwächung degenerativer Prozesse, eine Unterdrückung überschießender Immunreaktionen oder durch die Beeinflussung der Bildung und Freisetzung von Entzündungsmediatoren. Als wichtigste Gruppen werden nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAID), Glucocorticoide sowie Immunsuppressiva und Immunmodulatoren bei der Rheumatherapie genannt.

Antisepsis, Antiseptik

Ziel der Antisepsis ist es die Umgebung einer Verletzung, die Hände des Operateurs und alle mit der Wunde in Berührung kommenden Instrumente in einen Zustand zu bringen, dass von ihnen keine Infektionsgefahr ausgeht. Zur Anwendung kommen physikalische und chemische Mittel (Desinfektionsmittel).

Antivenenum, Antidot

Gegengift bzw. Gegenmittel, das bei Vergiftungserscheinungen eingesetzt wird.

Ein funktionelles Antidot wirkt entgegengesetzt (Antagonist) zu der Wirkung des Giftes (z.B. Atropin bei Alkylphosphatvergiftung).

Ein kausales Antidot interagiert direkt mit dem Giftstoff (z.B. Chelatbildner bei Schwermetallvergiftung).

Anxiolyse

Angstlösung;

Minderung von Angstgefühlen meistens durch den Einsatz von Anxiolytika.

Aortenklappen, Semilunarklappen, Valva semilunaris

Halbmondförmige Klappen, die in den Pulmonalis- (V.s. dextra, sinistra, intermedia) und Aortenklappen (V.s. dextra, sinistra, septalis) vorkommen. Es handelt sich dabei um Endokardduplikaturen mit bindegewebigem Gerüst.

Aortenstenose

Einengung der Blutausflussbahn aus der linken Herzkammer (Aorta) meist als Folge einer Entzündung

Apathie, apathisch

Teilnahmslosigkeit, geringe Lebhaftigkeit, geringgradige Verminderung des Allgemeinverhaltens

Klinische Bezeichnung für verminderte Affektivität (Ausdruck einer Störung des Sensoriums), die durch mangelnde Reaktion des Tieres auf Umweltreize charakterisiert ist.

Arthritis

Aseptische oder septische Gelenksentzündung

Arthropathia deformans, Arthrose, Arthrosis deformans, Osteoarthrose

Degeneratives, nichtentzündliches Gelenkleiden.

Das Endstadium ist pathologisch-anatomisch nicht von dem einer Arthritis chronica deformans zu unterscheiden. Die Ätiologie ist vielfältig, in der Pathogenes ist der Gelenkknorpel stets zuerst erkrankt

Arthroskopie

Gelenkspiegelung mit Hilfe eines Endoskops zur Darstellung von Knorpeldefekten oder Absprengungsfrakturen.

Arthrozentese, Gelenkpunktion

Einführen einer Kanüle oder Hohlnadel in einen Gelenkspalt bzw. –raum zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken.

Asepsis, aseptisch

Keimfreiheit;

Durch Anwendung von Desinfektion bzw. Sterilisation erreichter Zustand der Keimfreiheit zur Vermeidung einer Infektion oder Kontamination.

Aspergillose

Durch Aspergillus-Arten hervorgerufene Mykose, die meist die Lunge - seltener andere Organe - betrifft. Es bilden sich Nekrosen oder eitrige abszedierende Entzündungen, seltener Aspergillome. Tritt häufig bei Vögeln auf.

Atonie

Erschlaffung, Schlaffheit, fehlender Muskeltonus, fehlende Kontraktionsfähigkeit der glatten Muskulatur von Organen.

Atrioventrikularklappen, AV-Klappen

Herzklappen zwischen Vorkammer und Kammer des Herzen.

Sie werden auch als Taschen-, Segel- oder Zipfelklappen bezeichnet. In der linken Herzhälfte befinden sich die Valva atrioventricularis sinistra, Valva bicuspidalis bzw. Valva mitralis in der rechten Herzhälfte die Valva atrioventricularis dextra bzw. Valva tricuspidalis.

Atrium

Vorhalle, Vorkammer, Herzvorkammer

Auskultation

Horchen, Abhorchen, Behorchen der im Körper durch Herz- und Verdauungstätigkeit und anderer Aktivität entstehender Töne mit Hilfe eines Steto- oder Phonendoskops.

AV-Klappeninsuffizienz

Insuffizienz der Atrioventrikularklappen;

Ungenügender Verschluss der Herzklappen zwischen Vorkammer und Kammer des Herzen (Atrioventrikularklappen), der während der Systole zu einem Zurückfließen des Blutes in die Vorkammern führt.

AV-Knoten

Atrioventrikularknoten;

Der AV-Knoten ist Bestandteil des Reizleitungssystems des Herzens.

Axon

Zentrifugal leitender Nervenzellfortsatz, der von einer Markscheide, der so genannten Axonscheide, umgeben ist. Beides zusammen bildet die Nervenfaser

Azidose, Acidosis

Säurung des Körpers mit Belastung der Puffersysteme bis hin zu klinischen Erscheinungen.

Eine Azidose kann durch eine verminderte Ausscheidung oder eine vermehrte Bildung von H+-Ionen oder einen erhöhten Basenverlust entstehen. Unterschieden werden respiratorische und metabolische Formen. Eine Azidose geht häufig einher mit einer Hyperphosphatämie und –urie und ist stets durch eine erhöhte Atemfrequenz gekennzeichnet.

Azyklie

Unterbrechung des Sexualzykluses und der zyklischen Ovaraktivität. Brunsterscheinungen und Ovulation fehlen.

Physiologisch:

  1. während der Trächtigkeit und nach der Geburt
  2. jahreszeitlich bedingt bei saisonal polyöstrischen Tieren

Pathologisch:

hormonelle Insuffizienz mit krankhaftem Ausbleiben des Zyklus, z.B. der Läufigkeit oder Rolligkeit .

 

B


Bakteriostase

Hemmung des Bakterienwachstums

bakteriostatisch

Das Bakterienwachstum hemmend

bakterizid

Bakterien tötend

Bakterizidie

Abtötung / Absterben von Bakterien

Ballondilatation

Dehnung bzw. Sprengung einer Herzklappen- oder Gefäßstenose während einer interventionellen Herzkatheterisierung.

Bauchfellentzündung, Peritonitis

Entzündung des Bauchfells (Peritoneum).

Diese kann lokal, häufig einhergehend mit Verklebungen und Verwachsungen, oder ausgebreitet bis diffus auftreten.

Betablocker, Adrenolytika, Sympatholytika

Beta-Rezeptorenblocker = Adrenorezeptorenblocker;

Wirkstoffe, die Adrenorezeptoren reversibel oder irreversibel blockieren und die Wirkung von Sympathomimetika an Zielorganen hemmen, werden als Adrenolytika bezeichnet. Sie werden nach dem Angriffsort in Alpha- und Beta-Adrenolytika eingeteilt. Zu den Beta-Rezeptorblockern gehören z.B. Propanolol und Carazolol (Wirkung: ß1 = ß2), die als Antiarrhythmika, zur Minderung von kardialen Stresssymptomen sowie zur Blutdrucksenkung (human) eingesetzt werden. Atenolol dagegen weist eine kardioselektive Wirkung auf (Wirkung: ß1 > ß2)

Bicuspidal-Klappen

= Valva atrioventricularis sinistra, Valva bicuspidalis bzw. Valva mitralis;

Zweizipflige Klappe zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer.

Biopsie

Histologische und/oder zytologische Untersuchung einer dem lebenden Organismus entnommenen Gewebsprobe. Gleichzeitig ist die Biopsie auch die Bezeichnung für die Durchführung der Entnahme von Gewebeproben.

Biosynthese

Aufbau von Verbindungen in den Zellen des lebenden Organismus. Für die Biosynthese in Säugetierzellen werden mit der Nahrung aufgenommenen Bestandteile herangezogen.

Blut-Hirn-Schranke

Stoffwechselbarriere zwischen dem Blut und der Hirnsubstanz.

Diese selektiv durchlässige Barriere ist aufgebaut aus der Kapillarwand und einer Schicht aus perivaskulären Makrogliafortsätzen. Sie dient der Verlangsamung oder Behinderung des Übertritts schädigender Substanzen (z.B. Arzneimittel) in das Gehirn. Gleichzeitig wird der Übertritt metabolisch wirksamer Stoffe dosiert (z.B. aktiver Transport von Glukose).

Blutvolumen

Gesamtblutmenge, Blutmenge;

Aus Plasma- und Erythrozytenvolumen zusammengesetzte Gesamtmenge des im Organismus vorhandenen Blutes. Die Höhe des Blutvolumens hängt von zahlreichen Faktoren ab, dazu gehören: Tierart, Alter, Leistungszustand, Umgebungstemperatur, Luftdruck u.a.

Boosterung / Booster-Impfung

Eine im Abstand von einigen Wochen, Monaten oder Jahren nach der ersten Vakzination wiederholte Impfung (Revakzination). Dadurch wird die sekundäre Immunreaktion stimuliert und entsprechend der Immunstatus verstärkt.

Botulismus

Eine durch Neurotoxine von Clostridium botulinum hervorgerufene Paralyse der autonomen Nerven bei Mensch und Tier. Die Toxine werden meist oral durch Lebens- bzw. Futtermittel aufgenommen. Die Inkubationszeit ist bei den einzelnen Spezies unterschiedlich. Außerdem ist sie abhängig von C. botulinum Typ (A-G). Meist beträgt sie wenige Tage. Die ersten Anzeichen äußern sich in einem unsicheren Gang und leichten Bewegungsstörungen, die im Verlauf zunehmen, gefolgt von Somnolenz. Besonders gefährdet sind Vögel, Wiederkäuer und Nerze.

Bradyarrhythmie

Bradykarde Rhythmusstörung

Bradykardie

Abnahme der Herzfrequenz unter die Schlagfrequenz des physiologischen Bereiches.

Mögliche Ursachen sind Angst, infektiös, neurogen (Hirndrucksteigerung), medikamentell (Digitalis, Betarezeptorenblocker), toxisch und Unterkühlung.

Breitspektrum-Antibiotikum

Antibiotikum mit großem Wirkungsspektrum gegen grampositive und gramnegative Keime.

Bronchitis

Entzündung der Bronchien, Bronchialkatarrh

Tritt akut oder chronisch auf. Beschränkt sich die Entzündung auf die Bronchialschleimhaut aller Bronchien, so handelt es sich um eine Makrobronchitis. Bei einer Mikrobronchitis sind hingegen nur bestimmte Bereiche betroffen.

Bronchodilatatoren

Wirkstoffe, die die Bronchien weitstellen.

Bronchopneumonie

Akute oder chronische Entzündung des Epithels der Bronchien und Alveolen. Die Ursache sind meist Viren oder Bakterien, seltener handelt es sich um physikalische Einwirkungen. Die Bronchopneumonie entwickelt sich häufig im Anschluss an eine Bronchitis oder Bronchiolitis. Bei der Bronchopneumonie ist meist keine klare Begrenzung auf einzelne Lungenlappen gewährleistet.

Brunst

Die Brunst ist die Bereitschaft weiblicher Tiere zur Paarung. Sie tritt bei den Säugetierarten in unterschiedlichen Zeiträumen auf. Innerhalb einer Art sind die zeitlichen Abstände regelmässig. Steht normalerweise in zeitlichem und funktionellen Zusammenhang mit der Ovulation (Eisprung). Wird angezeigt durch psychische und körperliche Brunstanzeichen.

Brunstzyklus

Zeit bis zur Wiederkehr der Brunstsymptome

 

C

Caecum

Blinddarm

Carcinom, Karzinom

Bösartiges Geschwulst, das vom Epithelgewebe ausgeht.

Ausbreitung durch zerstörendes, infiltratives Wachstum ohne Berücksichtigung von Gewebs- und Organgrenzen und mit Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen). Einteilung nach Herkunft in Adenokarzinom, Plattenepithelkarzinom und undifferenziertes Karzinom.

Chemotherapie, Chemotherapeutika

Einsatz von Chemotherapeutika zur spezifischen Hemmung von Infektionserregern und Tumorzellen im Organismus.

Der Sammelbegriff „Chemotherapeutika“ steht für natürliche oder synthetische niedermolekulare Substanzen mit (weitgehend) selektiv schädigender Wirkung auf Krankheitserreger und Tumorzellen durch Blockade des Stoffwechsels. Zu dieser Gruppe gehören Antibiotika, Antimykotika, Antituberkulotika, Antiparasitika und Zytostatika.

Chlamydiose, Chlamydieninfektion

Systemische und lokale Erkrankung bei Tieren und Menschen, die durch Chlamydia verursacht wird.

Wird beim Geflügel als Ornithose bezeichnet. Als wichtige Symptome werden u.a. Aborte, Bronchopneumonien, Enteritiden, Keratokonjunktivitis, Entzündungen im Urogenitaltrakt und Polyarthritiden genannt. Die klinische Verdachtsdiagnose muss durch serologische und kulturelle Untersuchungen abgesichert werden. Übertragung auf den Menschen durch Inhalation von getrocknetem Kot und Sekret von infizierten Vögeln.

Chlorambucil

Zytostatikum mit phasenunabhängiger Wirkung auf Tumorzellen in jedem Zellzyklusstadium.

Stickstofflost-Derivat aus der Gruppe der Alkylantien. Anwendung bei lymphatischen Tumoren. Als mögliche Nebenwirkung wird die Myelosuppression genannt.

Cholesterin, Cholesterol

In tierischem Gewebe weit verbreiteter einwertiger, ungesättigter, hydroaromatischer Kohlenwasserstoff.

Kommt besonders reichlich vor im Nervensystem und ist Membranbaustein. Ausgangssubstanz für die Bildung von Vitamin D3, Gallensäure und Steroidhormone. Ein hoher Cholesterinspiegel kann zur vermehrten Bildung von Kollagen in den Arterienwänden beitragen und damit zu Elastizitätsverlust und Anstieg des Blutdrucks führen

Chromosomen

Chromatin enthaltende Differenzierungen des Zellkerns. Ein Chromosom besteht aus der Grundsubstanz (Matrix), 1-2 oder mehr Chromonemata (Chromosomenfäden) und den Chromomeren (Chromosomenkörnchen). Diese gelten als Träger der wichtigsten Erbfaktoren.

Chromosomenaberration

Veränderung im Aufbau oder in der Zahl der Chromosomen

chronisch

Sich langsam entwickelnder bzw. verlaufender Prozess; über lange Zeit bestehend und anhaltend.

Coliis, Kolitis

Entzündung des Dickdarms (Grimmdarm);

Einteilung in verschiedene Formen z.B. Colitis ulcerosa, Colitis granulomatosa, Colitis haemorrhagica oder Colitis pseudomembranacea.

Colon, Grimmdarm, Kolon

Abschnitt des Dickdarms (Intestinum grassum),

der am Ostium caecocolicum beginnt und an der Apertura pelvis cranialis endet, wo das Rectum beginnt.

Coma, Koma

Tiefe Bewusstlosigkeit;

Es werden nur noch die vitalen Funktionen aufrecht erhalten, der Patient ist nicht mehr ansprechbar.

Compensatio, Kompensation

Ausgleich der Minderleistung eines Organteils oder eines Organ durch Mehrleistung eines anderen Organteils oder Organs. Auf diese Weise wird die die Gesamtfunktion aufrechterhalten.

Cortisol, Kortisol

Hormon der Nebennierenrinde, körpereigenes Corticosteroid.

Wird systemisch, wegen der geringen glukokortikoiden und mineralokortikoiden Wirkung, nur zur Substitutionstherapie bei NNR-Insuffizienz eingesetzt. Lokale Anwendung am Auge oder auf der Haut z.B. bei allergischen Dermatitiden, Otitis externa, chronischen Ekzemen und nichtinfektiösen Entzündungen der vorderen Augenabschnitte. Als mögliche Nebenwirkungen werden lokale Abwehrschwäche, Hautverdünnung und Kornea-Ulzerationen angegeben

Cushing-Syndrom

Hyperadrenokortizismus

Nach Harvey Cushing benanntes, durch eine langzeitig verstärkte Sekretion oder die äußere (exogene) Einwirkung von Glukokortikoiden hervorgerufenes Krankheitsbild. Es zählt bei Hunden und Pferden zu den am häufigsten vorkommenden hormonbedingten Erkrankungen (Endokrinopathie). Meistens hypophysär bedingt durch eine gesteigerte ACTH-Sekretion, nur selten durch Tumore der Nebennierenrinde bedingt. Bei Hund und Katze wird gelegentlich auch das ektope C.-S. beobachtet, hervorgerufen durch extrahypophysäre Tumore, die ACTH produzieren.

Cutis, Haut

Die Haut besteht aus der Epidermis, dem Corium oder Dermis, Schweiß- und Talgdrüsen, Haarfollikeln sowie Horn, Huf, Kralle und Klaue.

Als größtes Organ des Körpers hat sie nicht nur eine Schutzfunktion, sondern dient auch der Thermoregulation, fungiert als Sinnesorgan, synthetisiert Vitamin D und sezerniert Schweiß und Talg.

Cystitis, hämorrhagische

Mit Blutungen verbundene Entzündung der Harnblase

Cystozentese

Punktion der Blase durch die Bauchdecke

Cytostatikum, Zytostatikum

Sammelbezeichnung für Stoffe, die zur Hemmung

  1. der Zellteilung und
  2. des Tumorwachstums verwendet werden.

Die Anwendung erfolgt i.d.R. nach Therapieschemata, d.h. die Wirkstoffe werden in Kombinationen und alternierend eingesetzt. Die wichtigsten Zytostatika sind: ionisierende Strahlen, Aklylantien, Alkylsulfonate, Nitrosoharnstoffderivate, Platinkomplexverbindungen, interkalierend wirkende Zytostatika, Antimetabolite, Spindelgifte u.a.

 

D

Darmatonie

Erschlaffung der glatten Muskulatur des Darms

Degeneration, Paratrophie

Entartung

Reversible oder irreversible Verringerung der Leistungsfähigkeit von Zellen oder Geweben.

Degenerationen (hypoxische)

Reversible oder irreversible Verringerung der Leistungsfähigkeit von Zellen oder Geweben, die auf einem Sauerstoffmangel beruht.

Dehydratation

Entwässerung, Mangel an Körperwasser

Tritt als absoluter oder relativer Flüssigkeitsmangel im Extra- und Intrazellularraum als Folge einer Störung des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes auf. Einteilung in eine hypertone, isotone und hypotone Form. Es werden verschiedene Schweregrade (gering-, mittel- und hochgradig) unterschieden, die sich durch entsprechend verminderte Hautelastizität und Verlängerung der Kapillarfüllungszeit darstellen. Auftreten u.a. als Folge von Durchfällen, Erbrechen, Blutungen und chronischer Polyurie.

Dekompensation

Decompensatio, Kompensationsstörung

dekompensiert = nicht ausgeglichen, entgleist;

Als Dekompensation wird das Wegfallen oder Nachlassen des Ausgleiches einer Minderfunktion bezeichnet. Dadurch wird der Funktionsmangel wirksam. Die bis dahin ausgeglichene, kompensierte Störung wird manifest.

Deletion

Interstitieller oder terminaler Chromosomensegmentverlust (Verlust eines DNA-Segments) infolge einer Mutation, wobei das azentrische Fragment bei der folgenden Mitose verloren geht.

Demenz

Altersschwachsinn;

Demenz äußert sich bei Hunden z.B. in Nichterkennen von bekannten Menschen (oft verbunden mit Aggression), Räumen und Gegenständen, Hineinlaufen in offenbare Gefahr, unmotiviertes Flüchten, Beißen u.a.

Denaturierung

Auflösung der Überstrukturen (Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur) von Proteinen und Nukleinsäuren infolge hoher Temperaturen, Säureeinfluß oder pH-Wertänderungen, wodurch die spezifischen Eigenschaften der nativen Proteine (z.B. Enzymaktivitäten) verloren gehen. Die Denaturierung geht mit Löslichkeits- und Aktivitätsverlusten einher. Der Vorgang ist nur bedingt und nur bei einfachen Proteinen reversibel.

Diabetes mellitus

Zuckerkrankheit, Zuckerharnruhr

Diabetes Mellitus wird unabhängig von der Ätiologie bei jeder Spezies durch einen Insulinmangel (absolut oder relativ) hervorgerufen. Ursächlich kommen Störungen in folgende Bereichen in Frage: Biosynthese des Insulins, Abgabe aus den B-Zellen, Transport, Bindung, Insulinabbau bzw. Wirkung an den ansprechbaran Geweben.

Diagnose

Entscheidung;

Erkennung und Benennung einer Krankheit nach Art, Erscheinungsform und Bedeutung.

Im weiteren Sinne auch verwendet für die Benennung eines Symptoms (z.B. Kolik) oder einer Vermutung (Verdachtsdiagnose).

Diarrhoe

Durchfall

Der Kot ist dünnbreiig bis wässrig, es können Schleim und Blut beigemengt sein. Er wird oft im Strahl abgesetzt und führt zu Verklebungen in der Analregion. Mögliche Ursachen sind Motilitätssteigerung, Sekretionserhöhung oder Malabsorption auf entzündlicher oder nicht entzündlicher Basis.

Diastole

Phase der Herzkammererschlaffung und Herzkammerfüllung, die auf die Kontraktion des Herzmuskels (Systole) folgt.

Differenzialdiagnose

Unterscheidung und Abgrenzung von Krankheiten mit ähnlichen Krankheitsbildern.

Digitalisierung

Digitalis (z.B. D. purpurea, Roter Fingerhut) ist eine seit vielen Jahrhunderten bekannte Arzneipflanze, die in ihren Blättern oder Samen verschiedene herzwirksame Glycoside enthält. Wirkung: Durch die Vertiefung und Verlängerung der Diastole erfolgt eine bessere Füllung des Herzens. Durch die Zunahme an Kraft, Stärke und Schnelligkeit der Systole ergeben sich eine Vergrößerung des Schlagvolumens und ein Druckanstieg in der Aorta. Dieser führt seinerseits reflektorisch zur Erregung des Vaguszentrums.

Dignität

Bedeutung, Wert.

Bei Tumoren unterscheidet man gutartige (benigne), ''halbbösartige'' (semimaligne), die im Grunde gutartig sind, aber bösartig werden können, und bösartige (maligne).

Dilatation

Erweiterung (eines Hohlorgans)

Eine Dilatation kann physiologisch durch Muskeln, mechanisch durch Instrumente oder medikamentell durch Pharmaka stattfinden.

Herzdilatation = Erweiterung des Herzens.

Dies kommt vor als Erweiterung einer oder beider Vorkammern und/oder einer oder beider Herzkammern (Links-, Rechtsdilatation).

Disposition, Prädisposition

Krankheitsbereitschaft;

Verfassung des Körpers, bei einer entsprechenden Exposition mit schädigenden oder krankmachenden Einflüssen durch Ausbildung einer Krankheit zu reagieren. Man unterscheidet zwischen ererbter, angeborener und erworbener Disposition.

Diuretikum

Diuretika sind harntreibende Mittel (z.B. Furosemid).

Dopamin

Dopamin ist ein Katecholamin, das als Zwischenprodukt der Adrenalinsynthese auftritt. Dopamin fungiert als Neurotransmitter.

Doping

Meist kurzfristige Leistungssteigerung oder auch Leistungsdepression, die durch bestimmte Wirkstoffe herbeigeführt wird.

Häufig im Pferdesport aber auch im Hundesport eingesetzt.

Dosis, maximale tolerierbare; Dosis tolerata maxima; Dosis maximalis

Höchste Dosis, die ohne toxische Nebenwirkungen vertragen wird

Drucknekrose

Lokal begrenzter Gewebstod durch länger anhaltende Kompression der Blutgefäße.

Dies führt zu einer Behinderung der Zirkulation (Kompressionsanämie). Ursache sind beispielsweise Verbände oder Satteldruck.

Duodenum, Zwölffingerdarm

Abschnitts des Dünndarms, der als erster an den Magenausgang (Pylorus) anschließt.

Setzt sich zusammen aus einer Pars cranialis mit einer Ampulla duodeni beim Pferd und einer Ansa sigmoidea sowie einer Pars descendens und ascendens.

Dura mater

Die Harte Hirnhaut (Dura mater encephali) ist eine derbe Bindegewebshaut, die aus einem endostalen und einem meningealen Anteil besteht. Sie setzt sich als Harte Rückenmarkhaut (Dura mater spinalis) auf das Rückenmark fort.

Dysfunktion

Fehlerhaft ablaufende Funktion, Funktionsstörung

Dyspnoe

Atemnot

Dystrophie

Ernährungsstörung, die auf Mangel- oder Fehlernährung basiert und zur Degeneration von Zellen und Geweben durch Stoffwechselstörungen führt.

 

E

Echokardiographie

Methode der Untersuchung des Herzens mittels Ultraschall. Echokardiographie eignet sich u.a. zur Beurteilung der Herzklappenfunktion, zu quantitativen Messungen verschiedener Herzstrukturen, Diagnose von Herztumoren und –thromben, Perikardergüssen und Funktionsanalysen des Myokards

Effizienz

Erbrachte Leistung im Verhältnis zum Aufwand.

EKG

Elektrokardiogramm

Das EKG zeichnet die während der Herztätigkeit entstehenden elektrischen Potentialänderungen zwischen 2 Ableitungspunkten auf. Ausgemessen werden Zacken und Strecken, die bestimmten Vorgängen im Herzen zugeordnet werden

Ektoparasit

Außenschmarotzer;

Parasit, der sich auf der Körperoberfläche (auf bzw. in der Haut, im Haar- oder Federkleid) eines Organismus bzw. in oberflächlichen Körperhöhlen mit unmittelbarer Verbindung zur Außenwelt (z.B. Kiemen) befindet. Und von dort durch stechen, beißen oder saugen temporär oder stationär vom Wirt partizipiert.

Ekzem, Ekzema

Entzündliche, oberflächliche Hauterkrankung, die anfangs erythematös, papulovesikulär, nässend und krustenbildend ist, später purpurrot, schuppig und evtl. auch pigmentiert.

Elektrolyte

Stoffe/Elemente, die in wässriger Lösung in der Lage sind, den elektrischen Strom zu leiten. Zu den Stoffen zählen neben Säuren und Basen auch die Salze. Die Verteilung dieser Stoffe im Körper bildet ein empfindliches Gleichgewicht, den Elektrolythaushalt. Zu den wichtigsten Elektrolyten gehören Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphat, Sulfat und Chlorid. Der Austausch der Elektrolyte erfolgt aktiv oder passiv durch die Zellmembran. Durch diesen Ionentransport ändert sich die Spannung an der Zellmembran, wodurch die Steuerung aller Prozesse, die auf Zellebene ablaufen, erst ermöglicht wird.

Elektrolythaushalt, -status

Bestand der Elektrolyte im Organismus, die sich auf den intra- und extrazellulären Raum verteilen. Das Gleichgewicht im Elektrolythaushalt wird durch eine geregelte Aufnahme und Abgabe erhalten. Die Vorgänge im Elektrolythaushalt sichern die Einhaltung einer physiologischen Osmolarität sowie eines bestimmten pH-Wertes in der extrazellulären Flüssigkeit. Außerdem dienen sie der Aufrechterhaltung des Blutvolumens. Es besteht eine enge Beziehung zum Wasserhaushalt.

Emphysem, Emphysema

Aufblähung, das Aufgeblasen- oder Ausgedehntsein

Endokarditis

Entzündung des Endokards (Herzinnenhaut).

Endoparasit

Innenschmarotzer;

Parasit der im Inneren seines Wirtes lebt und dort schmarotzt. Er steht nur über seinen Wirt mit der Außenwelt in Verbindung. Nach ihrer Lokalisation werden u.a. Blut-, Darm- und Gewebeparasiten unterschieden.

Endothel, Endothelium

Geschlossener, einschichtiger Verband von Endothelzellen, die u.a. die Auskleidung von Gefäßen und Hohlorganen bilden. Endothelzellen entspringen dem mittleren Keimblatt.

Energiebilanz

Erfassung und Berechnung der Differenz zwischen der mit dem Futter aufgenommenen und der abgegebenen Energiemenge.

Enervation, Enervierung, Neurektomie

Operative Entfernung eines Nervenstückes.

Dieser Eingriff wird häufig beim Pferd wegen chronischer aseptischer Erkrankungen der Zehengelenke durchgeführt.

Enorchismus, Abberatio testis, Hodenhochstand, Kryptorchismus

Die Hoden befinden sich nicht im Skrotum, sondern in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal (fließende Übergänge).

Ursache dafür ist ein unterbliebener oder unvollständiger Hodenabstieg. Kryptorchismus führt zu Störungen der Spermiogenese.

Enteritis

Entzündung der Gedärme, Darmkatarrh. Das häfigste klinische Zeichen ist Durchfall. Die Folge ist Austrocknung und eine verringerte Nahrungsverwertung, wodurch es zur Abmagerung kommen kann.

Enzephalitis

Gehirnentzündung

enzymatisch

Vorgang, bei dem ein Enzym beteiligt ist.

Enzyme

Körpereigene, in der Regel spezifische Biokatalysatoren von Stoffwechselreaktionen.

Eosinophile

Azidophile Leukozyten

Kurzbezeichnung für eosinophile Granulozyten, die nach Färbung mit Eosinfarbstoffen rotgefärbte Granula aufweisen. Sie werden im roten Knochenmark gebildet und befinden sich vorwiegend im Bindegewebe, insbesondere bei allergischen Erkrankungen und Parasitenbefall. Ihre Bedeutung liegt in ihrer Fähigkeit zur Phagozytose.

Eosinophilie

Erhöhung der Zahl der eosinophilen Granulozyten im Blut als Reaktion auf parasitäre oder allergische Erkrankungen

Epidemie

Infektionskrankheit, die zeitlich und territorial begrenzt auftritt und durch eine starke Häufung von Krankheitsfällen gekennzeichnet ist.

Epidemiologie (Epizootiologie)

Wissenschaftszweig, der sich mit der Verbreitung von Krankheiten befasst. Hierbei werden besonders die Verteilung und die Häufigkeit der Erkrankung, Ursache, Risikofaktoren, Pathogenese und die Übertragungswege berücksichtigt.

Epidermis

Oberhaut

Äußerste Hautschicht, die ein verhorntes, geschichtetes Plattenepithel trägt. Besteht aus 5 Schichten: Stratum corneum, Str. lucidum, Str. granulosum, Str. spinosum, Str. basale.

Epidermitis

OberhautentzündungEntzündung der äußersten Hautschicht (Cutis).

Epinephrin

Epinephrin gehört zu der Gruppe der Katecholamine, deren Biosynthese in den chromaffinen Zellen des Nebennierenmarks (NNM) stattfindet. Die Haupwirkung der NNM-Hormone besteht in der Einleitung physiologischer Mechanismen zur Überwindung akuter Notfallsituationen.

Epithelgewebe

Geschlossene Zellverbände, die

  1. als Oberflächen- oder Deckepithel die Körperoberfläche und alle inneren Oberflächen auskleiden,
  2. als Drüsenepithel im Dienste der Sekretion oder 3. als Sinnesepithel der Reizaufnahme dienen.

Sie gehen aus allen drei Keimblättern hervor.

Das Oberflächenepithel wird nach morphologischen Kriterien eingeteilt in

  1. einschichtiges Epithel
  2. mehrstufiges Epithel
  3. mehrschichtiges Epithel.

Epithelzellen

Zellen, die häufig durch besondere Haftstrukturen mit einander verbunden sind und so das Epithelgewebe bilden. Dabei handelt es sich entsprechend ihrer Leistung um plattenförmige, prismatische oder polygonale Zellen.

Erregerreservoir

Bezeichnung für einen latent infizierten Wirt, der eine ständige Infektionsquelle für andere empfängliche Wirte darstellt.

Erregerspektrum

Alle Erreger, die in der Lage sind, ein bestimmtes klinisches Symptom bzw. eine bestimmte Krankheit hervor zu rufen.

Erythrozyten

Rote Blutkörperchen, die u.a. für den Transport des Sauerstoffs im Blut verantwortlich sind.

exogen

Von außen, durch äußere Ursachen bewirkt, außerhalb

Exophthalmus

''''Glotzauge''''

Vorlagerung des Augapfels, die verschiedene Ursachen haben kann. Möglich ist eine Vergrößerung des Augapfels, raumfordernde Prozesse in der Augenhöhle (Orbita) oder lediglich eine flache Augenhöhle.

Exostose

Überbein

Im Verlauf einer chronischen Entzündung von der periostalen Kambiumschicht ausgehende Knochenzubildung an der Knochenoberfläche.

Expektorantien

Schleimlösendes und auswurfförderndes Mittel für die Atemwege.

Exposition

Als Exposition bezeichnet man den beabsichtigten oder unbeabsichtigten Kontakt bzw. das Ausgesetztsein des Organismus oder seiner Teilstrukturen (Gewebe, Zellen, Moleküle) gegenüber externen Einflüssen, z.B.:

- biologische

- physikalische

- chemische

- psychische oder

- andere Einflüsse der Umgebung.

Exstirpation

Entfernung eines umschriebenen Gewebeteils

Exsudat

Ausschwitzung

Eiweißreiche, aus den Gefäßen durch Entzündung freigesetzte Flüssigkeit in Geweben und Körperhöhlen. Die ausgeschwitzte Flüssigkeit zeigt einen wechselnden Gehalt an Eiweißen wie Albuminen, Globulinen unf Fibrinogen.

Extrasystole

Einzelne oder gehäufte Herzaktionen, die vorzeitig außerhalb des normalen Herzrhythmus auftreten.

Einteilung nach Ursprung des auslösenden Reizes in supraventrikuläre (Sinus-, Vorhof-, AV-ES) und ventrikuläre Extrasystolen (VES). Das Auftreten von Extrasystolen wird als Extrasystolie, die Folgen mehrere Extrasystolen dicht aufeinander als Salvenextrasystolie bezeichnet. Folgen dem Normalschlag in konstantem Abstand mehrere Extrasystolen, besteht eine fixe Koppelung (Bigeminie, Trigeminie, Polygeminie).

 

F

fakultativ

Freiwillig, unverbindlich, nicht unbedingt, nicht zwangsläufig

Felines Immunschwäche Virus (FIV)

Gehört zur Subfamilie der Lentiviren und zur Familie der Retroviridae. Es wird i.d.R. horizonatl durch Bisse infizierter Katzen und seltener vertikal von der Mutter auf die Foeten übertragen. Die Infektion ist durch einen schleichenden Verlauf gekennzeichnet und die Katzen können Jahre lang ohne Auffälligkeit oder Anzeichen einer Krankheit leben. Jedoch schwächt das Virus das Immunsystem, so dass es schließlich AIDS-ähnliche Symptome verursacht. Die Zahl der weißen Blutkörperchen ist reduziert.

Fentanyl

Fentanyl ist ein sehr starkes und kurz wirksames morphinartiges Analgetikum (Betäubungsmittel). Es wird zur Prämedikation und zur Anästhesie (incl. Neuroleptanalgesie) eingesetzt.

Fertilität

Fruchtbarkeit

Fetus, Fötus

Frucht

Bezeichnung für den sich entwickelnden Keim nach der Anlage der Organe.

Fibrin

Blutfaserstoff.

Hochmolekulares Faserprotein, das als Endprodukt der Blutgerinnung aus Fibrinogen entsteht.

fibrinös

Bezeichnung für fibrinhaltige Ausschwitzungen oder Ausscheidungen, die gerinnen können

Flimmerepithelzellen

Zilienepithelzellen

Mit etwa 5-10 μm langen Kinozilien ausgestattete iso- bis hochprismatische Epithelzellen, die als Epithelzellverband vorliegen. Dadurch wird eine fließend rhythmische Zilienbewegung ermöglicht, die in der Regel einen gerichteten Flüssigkeitsstrom bewirkt, der der Abwehr von Krankheitserregern dient (mukoziliäre Clearence).

Follikel

Eiblase, die die Einzelle (Oozyt) enthält

Follikelstimulierendes Hormon

FSH

Hypophysäres Gonadotropin, das die Ovarien bzw. die Hoden als Zielorgan hat. Im Ovar stimuliert FSH die Proliferation der Granulosazellen und somit das Follikelwachstum und die Follikelreifung. Im Hoden spielt FSH u.a. eine Rolle für die Spermatogenese.

Follikelwelle

Wellenförmige Anbildung einer Gruppe von Follikeln im Rahmen des Sexualzyklus. Jedoch entwickelt sich i.d.R. nur einer zum Tertiärfollikel (Graaf’scher Follikel), der letztlich ovuliert.

Fortpflanzungsstörung

Verlust oder Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit bzw. Minderung der Fortpflanzungsleistung hinsichtlich der Nachkommenzahl und der zeitlichen Folge der Geburten. Als Ursachen kommen endogene als auch exogene Faktoren in Betracht.

Fraktur

Bruch, Knochenbruch;

Zusammenhangstrennung eines Knochens durch direkte oder indirekte Gewalteinwirkung, die größer ist als die Widerstandsfähigkeit des Knochens.

Fraktur, pathologische, Spontanfraktur

Knochenbruch, ohne Einwirkung einer besonderen Gewalteinwirkung

Entsteht im Verlauf einer Knochenerkrankung (z.B. Rachitis, Osteoporose oder Knochentumoren). Vorkommen z.B. beim Pferd an den Gleichbeinen oder am Strahlbein.

Fruchthüllen, Eihüllen, Eihäute

Gesamtheit der den Feten umgebenden Hüllen (Amnion, Chorion, Allantois). Bilden Hohlräume(Amnionhöhle, Allantoishöhle) und dienen als Fruchthüllen dem Schutz und der Ernährung (Plazenta) des Embryos. Werden bei der Geburt mit als Nachgeburt ausgestoßen.

Funiculus Spermaticus, Samenstrang

Besteht aus dem Samenleiter (Ductus deferens), dem Plexus pampiniformis (A. testicularis und Vv. testiculares), Lymphgefäßen, Plexus testicurlaris (autonomes Nervengeflecht), A. und V. deferentialis, glatte Muskelzellen (früher M. cremaster internus) und der Lamina visceralis der Tunica vaginalis.

 

G

Galopprhythmus, Herz

Herzrhythmus mit 3 Herztönen, der bei hohen Herzschlagfrequenzen auftritt. Er weist auf ein drohendes Versagen der Herzmuskulatur, eine Vorhofvergrößerung oder auf manche Formen der Mitralstenosen hin.

Ganglion

Anhäufung von Nervenzellen bzw. von Nervenzellkörpern (Perikarya), die aufgrund der Einbeziehung von Glia und Bindegewebe zum Teil einen organartigen Charakter haben können.

gastrointestinal

Magen und Darm betreffend

Gefäßpermeabilität

Durchlässigkeit der Gefäßmembranen. Sie wird einerseits durch die passive Durchlässigkeit der Membran bestimmt, zum anderen bestehen für bestimmte Substanzen ernergieverbrauchende Transportsysteme, um die Membran zu passieren.

Gelenkinjektion (intraartikuläre Injektion)

Parenterale Applikation von gelösten oder suspendierten Arzneimitteln oder Diagnostika in ein Gelenk.

Gelenkpunktion, Arthrozentese

Einführen einer Kanüle oder Hohlnadel in einen Gelenkspalt bzw. –raum zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken.

Genom

Haploider (einfacher) Chromosomensatz mit der Gesamtheit seiner Erbfaktoren.

Genom-Sequenz-Analyse

Bestimmung der Abfolge der Bausteine des Genoms A (Adenin), C (Cytosin), G (Guanin) und T (Thymin).

Genommutation

Ploidiemutation

Vermehrung oder Verminderunge der Chromosomenzahl eines Zellkerns um ganze Genome oder um Einzelchromosomen.

Genotyp

Erbtyp

Gesamtheit aller in den Chromosomen lokalisierten Erbanlagen.

Geriatrie

Die Geriatrie ist die Lehre von den Krankheiten des alten Menschen bzw. die Altersheilkunde.

Gesamteiweiß, Gesamtprotein, Totalprotein

Summe aller Proteine im Blutserum (Plasmaproteine ohne Fibrinogen).

Werte sinken z.B. bei Mangelernährung, Malabsorption, nephrotischem Syndrom und steigen u.a. bei chronischen Entzündungen.

Geschlechtsreife

Entwicklungszustand eines Tieres, in dem die Geschlechtsorgane voll funktionsfähig sind.

Gestagene

Steroidhormone, die u.a. für die Aufrechterhaltung der Trächtigkeit verantwortlich sind. Die stärkste Wirkung unter den natürlichen Gestagenen hat Progesteron.

Gingivitis

Zahnfleischentzündung

Gliazellen

Gliazellen sind Zellen des Nervengewebes, die mit mechanischen und trophischen Aufgaben betraut sind. Sie sind teilweise zur Phagozytose (Neuronophagie) und zur Narbenbildung befähigt. Sie weisen entsprechend ihrer vielfältigen Funktionen entsprechend unterschiedliche Erscheinungsformen auf. Sie werden als Astrozyten (Kurz- und Langstrahler), Oligodendrozyten und Hortegazellen bezeichnet. Zu den Gliazellen gehören ferner die Schwann´Zellen sowie die den peripheren neuronalen Perikarya anliegenden Hüll- oder Mantelzellen (Satellitenzellen). Bis auf die Hortega-Zellen lassen sich die Gliazellen auf dem Neuroektoderm entstammende Glioblasten zurückführen.

Globulin

Inhomogene Hauptgruppe von Proteinen, die in tierischen und pflanzlichen Geweben sowie den Körperflüssigkeiten weit verbreitet sind.

Vorkommen im Blutplasma, in der Lymphe und der Milch sowie im Ei. Im Blutplasma dienen sie der Abwehr pathogener Erreger, dem Stofftransport, der pH-Regulierung, der Aufrechthaltung des onkotischen Druckes und der Blutgerinnung. Die Globuline im Blutplasma können elektrophoretisch nach steigender Molekularmasse in Alpha-, Beta- und Gammafraktionen getrennt werden. Eine quantitative Plasmaproteinveränderungen weist auf eine Erkrankung hin.

Glukokortikoide

Steroidhormon der Nebennierenrinde. Die wichtigsten natürlichen Glukokortikoide sind das Kortisol, Kortikosterol und das Kortisolabbauprodukt Kortison.

Glukose

Monosaccharid, das in freier und gebundener Form in tierischen und pflanzlichen Zellen vorkommt. Glukose ist eine für die meisten tierischen Zellen leicht verwertbare Hexose, die im Blutplasma in einer bestimmten Konzentration vorkommt.

Glykolyse

Als Glykolyse wird der Abbau von Glukose bis zum Laktat (Milchsäure) bezeichnet. Die Glykolyse kommt in allen Zellen vor, sie stellt chemische Energie in Form von ATP bereit. Sie dient der hauptsächlichen Energieversorgung in Zellen und Geweben, die zeitweise unter anaeroben Bedingungen viel Energie benötigen (Skelettmuskulatur) oder die schlecht mit Sauerstoff versorgt und daher nahezu anaerob sind (z.B. Knorpel).

Granulozyten

Zu den Leukozyten gehörende polymorphkernige Zelle mit charakteristischer Zytoplasmagranula.

Sie besitzen die Fähigkeit zur Phagozytose, zur Adhärenz an das vaskuläre Endothel und zur Migration bzw. Diapedese in das Gewebe. Einteilung entsprechende ihrer Anfärbbarkeit in neutrophile, eosinophile und basophile Granulozyten. Sie gehören neben den Lympho- und den Monozyten zu den Leukozyten (weiße Blutkörperchen).

Granulozyten, neutrophile

Granulozyten mit neutrophiler Granula im Zytoplasma (Neutrophile Granulozyten). Einteilung entsprechend der Kernform in ungekerbte, gekerbte und segmentiert Neutrophile.

Gravidität

Trächtigkeit

Grimmdarm, Colon, Kolon

Abschnitt des Dickdarms (Intestinum grassum),

der am Ostium caecocolicum beginnt und an der Apertura pelvis cranialis endet, wo das Rectum beginnt.

Grundimmunisierung

Besteht in der Regel aus 1-2(3) Impfungen im Abstand von mehreren Wochen. Dabei entspricht die erste Impfung dem ''''Priming'''', die zweite der ''''Booster-Impfung''''. Durch die Grundimmunisierung wird eine belastbare Immunität erzielt, die durch regelmäßige Auffrischimpfungen erhalten werden kann.

Gruppennekrosen

Das Absterben (Nekrose) von Zellgruppen oder Zellverbänden

Gynäkologie

Frauenheilkunde

Abgeleitet von gyne=Frau. In der Veterinärmedizin wird der Begriff für Weibchen, weiblich benutzt.

 

H

hämatogen

auf dem Blutweg; mit Hilfe des Blutes; dem Blut entstammend

Hämatokrit

Der Anteil des Volumens aller geformten Blutelemente am Blutvolumen. In praxi der Anteil des Erythrozytenvolumens am Blutvolumen. Der Hämatokritwert wird in Prozent oder als SI-Einheit in Teilen von Eins (%x0,01) ausgedrückt.

Hämatom

Bluterguß, Blutbeule

Durch gedeckten Gefäßriß oder iatrogene Gefäßverletzung ausgetretene Blutmasse, die sich im Gewebe einen Hohlraum geschaffen hat. Das Blutextravasat gerinnt allmählich und wird resorbiert. Einem starken Bluterguß droht die bindegewebige Durchwachsung (Organisation).

Hämorrhagie

Blutung

hämorrhagisch

blutig; mit Blutungen verbunden

Hämorrhagische Diathese

Blutungsbereitschaft, ungewöhnliche Blutungsneigung mit punktförmigen oder flächenhaften kapillären Blutungen aus mechanisch unverletzten Gefäßen.

Harnstoff

Diamid der Kohlensäure. Hauptsächlichstes Endprodukt des Stickstoff-Stoffwechsels bei Säugetieren. Es wird in der Leber im Harnstoffzyklus gebildet und über die Nieren ausgeschieden. Die Rest-Stickstoff-Konzentration im Blut ist bei einer reduzierten Harnstoffclearance erhöht und weist (in Kombination mit einen erhöhten Kreatinin-Wert) auf eine Nierendysfunktion hin.

Haut, Cutis

Die Haut besteht aus der Epidermis, dem Corium oder Dermis, Schweiß- und Talgdrüsen, Haarfollikeln sowie Horn, Huf, Kralle und Klaue.

Als größtes Organ des Körpers hat sie nicht nur eine Schutzfunktion, sondern dient auch der Thermoregulation, fungiert als Sinnesorgan, synthetisiert Vitamin D und sezerniert Schweiß und Talg.

Hautgeschabsel

Methode zum Nachweis von Ektoparasiten (z.B. Räudemilben). Zu diesem Zweck werden an der veränderten Hautstelle mit Hilfe eines scharfen Löffels o.ä. eine Probe entnommen. Die Untersuchung erfolgt mikroskopisch entweder nach Aktivierung der Ektoparasiten durch Wärmeeinwirkung (Lebendnachweis) oder nach Behandlung mit einem Keratolytikum (Totnachweis).

Heparin

Glykosaminoglykan, das in Mastzellen gebildet wird und die Blutgerinnung verhindert.

Gegenmittel: Protamin

Herzgeräusch

Schallphänomene, die bei der Auskultation des Herzen deutlich werden. Sie entstehen durch pathologische Veränderungen im Herzen, die zu Wirbelbildung an funktionsgestörten Herzklappen führen. Sie sind sowohl bei Klappeninsuffizienz als auch bei Stenosen durch Auskultation nachweisbar.

Herzinsuffizienz (Linksherz-, Rechtsherzinsuffizienz)

Symptomenkomplex, der durch die Unfähigkeit des Herzen verursacht wird, trotz ausreichendem venösem Blutangebot und Einsatz von kardialen Kompensationsmechanismen, für eine ausreichende Durchblutung des Organismus zu sorgen. Die Herzinsuffizienz kann das ganze Herz oder nur eine Herzhälfte betreffen (Links-, Rechtsinsuffizienz). Außerdem kann sie erst bei Leistungsanforderung (Arbeitsinsuff.) oder bereits in Ruhe (Ruheinsuff.) auftreten.

Herzklappen

Endothelduplikaturen des Herzens zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern (Atrioventrikularklappen) bzw. zwischen den Herzkammern und den abführenden Gefäßen (Semilunarklappen).

Herzklappenstenose

Dabei handelt es sich um eine Einengung der Durchflussöffnung im Bereich veränderter Herzklappen mit erschwertem Blutdurchtritt. Herzklappenstenosen sind angeboren oder treten nach einer Endokarditis auf. Sie sind eine mögliche Form der Herzklappenfehler.

Herzzeitvolumen (HZV), Herzminutenvolumen (HMV)

Das HZV bezeichnet das von den Herzkammern pro Zeiteinheit (z.B. Minute, HMV) beförderte Blutvolumen. Es ergibt sich aus der Herzfrequenz (HF) und dem Herzschlagvolumen (SV).

heterogen

verschiedenartig, anders, ungleich

heterolog

Fehlende Übereinstimmung oder Abweichung von der Norm oder einer Vorgabe.

Histamin

Pharmakologisch wirksame Verbindung, die durch Decarboxilierung aus Histidin gebildet wird. Wirkungen:

  1. Erhöhung der Kapillarpermeabilität
  2. Förderung der Magensaftsekretion
  3. Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur verschiedener Organe.

Hauptspeicher sind Mastzellen und basophile Granulozyten. Die Freisetzung erfolgt im Rahmen von Entzündungsreaktionen und Schockphasen.

Histologie

Biologische Gewebelehre in Form der allg. und der speziellen Histologie oder mikroskopische Anatomie.

Histopathologie

Lehre von den lichtmikroskopisch darstellbaren Strukturveränderungen der Gewebe.

Hodenhochstand, Abberatio testis, Enorchismus, Kryptorchismus

Die Hoden befinden sich nicht im Skrotum, sondern in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal (fließende Übergänge).

Ursache dafür ist ein unterbliebener oder unvollständiger Hodenabstieg. Kryptorchismus führt zu Störungen der Spermiogenese.

Homöostase, homöostatisch

Tendenz eines biologischen Systems zur Sicherung der Lebensfähigkeit in einer bestimmten Umwelt unter Inanspruchnahme eigener Regulationseinrichtungen ein dynamisches Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Aufrechterhaltung des sogenannten inneren Milieus des Körpers mit Hilfe von Regelsystemen mit dem Hypothalamus als übergeordnetem Zentrum (Regelung des Kreislaufs u.a.).

homolog / homöotypisch

übereinstimmend, ähnlich

Homologe Teile sind auf gleiche Anlagen zurückzuführen, können aber verschiedene Funktionen erfüllen.

Homologe Chromosomen

Zwei oder mehr identische Chromosomen

Homozygotie, homozygot

Reinerbig, gleichanlagig;

Bezeichnung für Individuen, bei denen für ein Erbmerkmal die Allele eines Genpaares vollkommen gleichartig sind.

Gegenteil: heterozygot

Hormon

Ein Hormon ist ein körpereigener Wirkstoff, der in bestimmten Zellarten des endokrinen Gewebes entsteht und an eine andere Stelle des gleichen Organismus transportiert wird, um dort in spezifischer Weise Stoffwechselvorgänge auszulösen und zu steuern.

Hydrocephalus

Wasserkopf

Hydrophobie

Angst vor Wasser. Tritt zum Beispiel bei Tieren mit Tollwut auf.

Hyperadrenokortizismus

Cushing-Syndrom

Überfunktion der Nebennierenrinde mit einhergehender Überproduktion von Hormonen, insbesondere der Glukokortikoide Kortison und Kortisol.

Hyperämie, hyperämisch

Blutreichtum, Blutandrang. Gesteigerter Blutgehalt, vermehrte Blutfülle eines Kreislaufabschnittes oder eines Organs. Eine Hyperämie kann arteriell oder venös bedingt sein.

Hyperglykämie

Zustand eines erhöhten Blutzuckerspiegels im Plasma, der zu einer erhöhten Sekretion von Insulin und zur Steigerung der Synthese von Fett und Glykogen führt.

Hyperkaliämie

Anstieg der Konzentration von Kalium im Blut über die obere Grenze des physiologischen Bereiches.

Klinisch äußert sich eine Hyperkaliämie durch Bradykardie, Kreislaufschwäche, Muskelschwäche und gegebenenfalls durch Tetanie. Im EKG stellt sich eine Erhöhung der T-Zacke, eine QRS-Verbreiterung, eine ST-Senkung, ein Verschwinden der P-Zacke und schließlich Kammerflimmern und Herzstillstand in der Diastole dar.

Hyperkinesie

= Hypermotilität;

Bewegungsunruhe, gesteigerte Bewegungstätigkeit

hyperplastisch

durch Zunahme der Zellzahl vergrößert

Hypertrophie, Hypertrophia

Masse- und Volumenzunahme eines Gewebes oder Organs durch Zellvergrößerung bei gleichbleibender Zellzahl.

Hypertrophie, kardiale; Hypertrophia cordis

Eine Vergrößerung der einzelnen Herzmuskelzellen führt zu einer Zunahme der Muskelmasse und damit zu einer Vergrößerung des Herzens. Ursache dafür ist vermehrte Arbeit oder eine Erhöhung der im Kreislauf zu überwindenden Widerstände und der dadurch zu leistenden Mehrarbeit. Unterschieden wird eine Links- und Rechts-Hypertrophie ebenso wie eine Arbeits- und pathologische Hypertrophie.

Hypoglykämie

Absinken der Blutzuckerwerte unter die physiologischen Normwerte.

Als Ursachen kommen Erkrankungen mit Insulinüberproduktion der Bauchspeicheldrüse, Erkrankungen der Leber, des Hypophysenvorderlappens, der Nebennieren sowie Unterernährung und Hunger in Frage.

Hypoglykämisches Koma

Durch einen dramatischen Abfall des Blutglukosespiegels hervorgerufene Bewusstlosigkeit.

Hypokalämie

Abfall der Konzentration von Kalium im Blut unter die untere Grenze des physiologischen Bereiches.

Hypokalzämie

Verminderung der Ca-Konzentration im Blutplasma unter die Normwerte.

Auftreten bei Unterfunktion der Nebenschilddrüse (Parathyreoidea), im Hungerzustand und v.a. beim Rind im Zusammenhang mit der Geburt.

Hypokinesie

Einschränkung, Abschwächung von Bewegung, Bewegungsunlust

Hypoxie

Sauerstoffmangel

Verminderung des Sauerstoffpartialdruckes in Blut und Gewebe.

 

I

Ikterus

Gelbsucht

Sklera, Schleimhäute und äußere Haut sind gelb gefärbt infolge vermehrten Auftretens von Bilirubin in Blut und Gewebe.

Ileus

Darmverschluss;

Es werden grundsätzlich 3 Formen unterschieden, der mechanische, der dynamische oder funktionelle (paralytische) Ileus und der Ileus als Folge der Aufhebung der Blutdurchströmung der Arterien im Darmgekröse (Strangulationsileus).

Immunität

Erworbener Schutz eines Organismus gegen Krankheitserreger, der durch das Vorhandensein spezifischer Antikörper und spezifischen T-Lymphozyten gekennzeichnet ist. Daneben verfügt der Organismus über den unspezifischen, angeborenen Abwehrmechanismus (Resistenz).

Immunitätslücken

Partielle oder vollständige Ausfälle im Immunitätsspektrum eines Organismus, z.B. Versagen der zellulären oder humoralen Immunreaktion. Sie können angeboren oder durch Krankheit/Infektion erworben sein. Herden und Bestände werden als Immunitätslücken bezeichnet, wenn sie auf Grund ihrer ungenügenden Immunität, für die geschützte Gesamtpopulation eine Gefahr darstellen.

Immunprophylaxe

Vorbeugender immunologischer Schutz eines Organismus oder einer in sich geschlossenen Herde gegen eine oder mehrere Infektionen durch Vakzination oder vorbeugende Immunserumapplikation.

Immunstatus

Immunreaktivität, ImmunprofilZustand des Immunsystems zu einem gegebenen Zeitpunkt, der sich mit physiologischen Daten wie Immunglobulinkonzentration, Anzahl der Leukozyten und Lymphozyten, Verhältnis von B- zu T-Zellen und funktionelle Aussagen über die Stimulierbarkeit des Immunsystems beschreiben lässt.

Immunsystem

Gesamtheit der für die spezifischen Abwehrmechanismen des Organismus verantwortlichen funktionellen Gewebe, Zellen und biologisch aktiven Komponenten. Die Funktion des Immunsystems beruht auf der Fähigkeit, zwischen körpereigenen und körperfremden Substanzen zu unterscheiden.

Immuntoleranz

Immuntoleranz steht für eine Vielzahl unterschiedlicher Funktionszustände von immunologischer Nichtreaktivität gegenüber fremden und eigenen Strukturen. Zentrale Selektionsvorgänge während der Ontogenese immunkompetenter Zellen und periphere Anpassungsprozesse, bei denen vor allem das jeweilige Mikromilieu von entscheidender Bedeutung ist, stellen deren Grundlage dar.

Impferkrankung

Postvakzinale erregerspezifische Erkrankung, die durch die im Impfstoff enthaltenen vermehrungsfähigen, ungenügend oder nicht inaktivierten bzw. abgetöteten Erreger oder ungenügend entgiftete Toxine hervorgerufen wird.

Impfstoff, Vakzine

Impfstoff zur Erzeugung einer aktiven Immunität. Unterscheidung in Tod- und Lebendvakzine.

Sie werden hergestellt aus lebenden, attenuierten (d. h. in ihrer Virulenz abgeschwächten) bzw. inaktivierten Krankheitserregern oder aus inaktivierten (entgifteten) Toxinen oder aus Teilstücken der Oberflächenstruktur von Erregern.

Impfung, Vakzination

Applikation von Vakzinen mit lebenden oder inaktivierten Erregern, mit Teilstücken der Oberflächenstruktur von Erregern oder mit Toxoiden zur Erzeugung einer aktiven Immunität.

In vitro

Außerhalb eines lebenden Organismus ablaufende biologische Vorgänge oder durchgeführte wissenschaftliche Experimente.

in vivo

Bezeichnet Prozesse, die im lebenden Organismus ablaufen.

inaktiviert

Unwirksam, neutral, abgetötet

Inaktivierung

Vorgang, bei dem durch physikalische, physikochemische und chemische Faktoren der Verlust der Vermehrungsfähigkeit und anderer biologischer Aktivitäten eines Erregers erreicht wird.

Indikation

Grund für die Durchführung gezielter diagnostischer, therapeutischer und prophylaktischer Maßnahmen und Verfahren bei einer Erkrankung.

infektiös

Ansteckend. Eigenschaft pathogener Erreger, sich auf einem potentiellen Wirt anzusiedeln oder in ihn einzudringen.

Infektion

Eindringen, Haften und Vermehren eines infektiösen Agens in einen Wirtsorganismus unter Auslösung einer Reaktion.

Infektionskette

Art und Weise einer Erregerzirkulation innerhalb einer Spezies, verschiedener Warmblüterspezies oder darüber hinaus.

Infektionsweg

Weg des Erregers von der Eintrittspforte zu seinem definitiven Siedlungsort bzw. der Weg der Ausbreitung über den gesamten Organismus, z.B. hämatogen, lymphogen usw.

Influenzavirus

Influenza-Viren gehören zur Familie der Orthomyxoviridae (Einzelstrang-RNA-Viren). Sie werden in die drei Typen (Genus) A, B und C eingeteilt. Die weitere Klassifizierung in Subtypen erfolgt anhand ihrer Oberflächenglykoproteine

inhibitorisch

Inhibition = Hemmung,

inhibitorisch = hemmend

initial

anfändlich, am Anfang stehend

Initialzacke

P-Zacke, P-Welle

Begriff aus der Elektrokardiographie. Die P-Zacke im EKG ist Ausdruck der Vorhoferregung

Inkubationszeit

Zeitspanne zwischen der Ansteckung (Infektion) des Wirts mit dem Erreger und dem Auftreten der ersten klinischen Krankheitserscheinungen. Bei den verschiedenen Infektionskrankheiten unterschiedlich lang (zwischen wenigen Stunden bis mehrere Wochen, in Ausnahmefällen Monate bis Jahre). Sie ist abhängig vom Wirt und seiner Disposition, der spezifischen und unspezifischen Abwehr, Art und Virulenz des Erregers und der Befallsstärke.

Insuffizenz

funktionelle Schwäche;

Gegenüber den bestehenden Anforderungen ungenügende Leistung eines Organs oder Organsystems (z.B. Herzinsuffizienz, Leberinsuffizienz, Niereninsuffizienz).

Insulin

Insulin ist das einzige blutzuckersenkende und damit energiespeichernde Hormon. Die Biosynthese erfolgt nach Glukosereiz über Proinsulin in den B-Zellen der Langerhans''Inseln des Pankreas.

Interaktion

Wechselwirkung;

Genotyp-Umwelt-Korrelati

intermittierend

unterbrochen, zeitweilig aussetzend bzw. nachlassend

internistisch

innere

Interstitielle Pneumonie

Lungenentzündung, die sich vorwiegend auf das interstitielle Gewebe beschränkt. Es kommt zu einer Verbreiterung der interalveolären Septen durch Makrophagen, Lymphozyten und Plasmazellen. Ursachen sind virale oder bakterielle Infektionen.

intestinal

zum Darmkanal gehörend

Intestinum

Darm, Eingeweide

Intrakutannaht

Fortlaufende Naht, die von außen unsichtbar ist.

Haut und Unterhaut werden von der Schnittfläche aus durchstochen.

intranukleär

Innerhalb des Zellkerns

intrauterin

Innerhalb des Uterus (Gebärmutter) bzw. in den Uterus hinein

Inulin

Fructosan

Mehrfachzucker (Polysaccharid), in dem pro Molekül etwa 30 Fructoseanteile durch eine glykosidische Bindung verknüpft sind. Es enthält noch 5 % Glukose. Im Aufbau ähnelt es der Stärke. In der Ernährung von Diabetikern spielt es eine wichtige Rolle als gut verwertbares Kohlenhydrat. Außerdem dient Inulin nach i.v. Fusion zur Bestimmung des Umfangs der Nierenfunktion (Inulinclearance).

Invasion, invasiv

Eindringen, eindringend;

Die Integrität der Körperoberfläche wird verletzt.

Inzidenz

Anzahl der Krankheitsfälle in einer Population in einem festgelegtem Zeitraum

Ischämie

Blutleere, Blutmangel;

Die Ischämie ist Folge einer ungenügenden Blutzufuhr.

Isofluran

Halogenierter Äther, der als Inhalationsanästhetikum bzw. –narkotikum verwendet wird.

 

K

Kachexie

Abmagerung, Auszehrung, Magersucht mit Kräfteverfall;

kachektisch = abgemagert

Kammerwasserpunktion

Das Ablassen von Flüssigkeit aus der (vorderen) Augenkammer.

Kapillarfüllungszeit, Kapillarfüllzeit

Methode zur Orientierung über den bestehenden Blutdruck v.a. im peripheren Kreislauf (Kapillarkreislauf).

Bestimmt wird die Zeit in der eine, durch mäßigen Fingerdruck erzeugte, lokale Anämie verschwindet. Durchgeführt wird dieser Test an gut zugänglicher, unpigmentierter Schleimhaut (z.B. Gingiva). Die Kapillarfüllungszeit verlängert sich bei verringertem Blutvolumen (z.B. bei Hypotonie, Schock) eine Verkürzung kann bei Hypertonie auftreten.

Kardinalsymptom

Hauptsymptom, Leitsymptom einer Erkrankung

Kardiomyopathie, dilatativ, hypertroph,

Als Kardiomyopathie bezeichnet man eine genetisch determinierte oder erworbene, unspezifische Herzmuskelerkrankung mit hypertropher oder dilatativer Komponente. Diese bleibt klinisch lange inapparent, später werden Anzechen der kardialen Insuffizienz (kongestive K.) deutlich.

Karzinom

Bösartige, unreife Geschwulst vom Typ des Epithelgewebes. Karzinome zeigen ein schnelles und infiltratives Wachstum und haben eine ausgeprägte Neigung zur Metastasenbildung.

Karzinom, Carcinom

Bösartiges Geschwulst, das vom Epithelgewebe ausgeht.

Ausbreitung durch zerstörendes, infiltratives Wachstum ohne Berücksichtigung von Gewebs- und Organgrenzen und mit Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen). Einteilung nach Herkunft in Adenokarzinom, Plattenepithelkarzinom und undifferenziertes Karzinom

Kastration, bedeckt, unbedeckt

Unterbindung der Funktion der Keimdrüsen durch deren operative Entfernung (Gonadektomie) oder durch hormonellen Einfluss. Wird im engeren Sinne für männliche Tiere gebraucht.

bedeckte Kastration = Die Hodenhülle (Tunica vaginalis) wird präpariert, aber nicht eröffnet. Die Entfernung (Emaskulation) des ganzen Stranges mit der Tunica erfolgt in einem Vorgang.

unbedeckte Kastration = Die Tunica vaginalis wird eröffnet und nicht präpariert.

Katarrh

Oberflächliche Entzündung der Schleimhaut, geht mit einer Flüssigkeitsabsonderung einher

katarrhalisch

Bezeichnung einer exsudativen (serösen) Entzündung von Schleimhäuten.

Kehlkopflähmung

Durch eine Schädigung des N. recurrens bedingte Lähmung des Stimmritzenerweiterers (M. cricoarytaenoideus dorsalis).

Auftreten vorwiegend halbseitig, meist links (Hemiplegia laryngis). Führt durch Vorfall des erschlafften Stimmbandes zum Kehlkopfpfeifen.

Kehlkopfpfeiffen

Pfeifendes, röchelndes oder giemendes Geräusch (Stenosegeräusche) bei der Inspiration.

Wird verursacht durch den Vorfall des erschlafften Stimmbandes bei einer Kehlkopflähmung.

Keith-Flack´Knoten

Sinus-Knoten;

Der Sinus-Knoten ist Bestandteil des Reizleitungssystems des Herzens. Er dient als Schrittmacher der Herzmuskelfunktion und ist im Bereich der Sinus-Vorhof-Grenze lokalisiert.

Kernspindel, Spindelapparat

Während der Mitose und Meiose von den Zentriolen ausgehende Struktur, die als Zellteilungsorganell fungiert.

Sie besteht im wesentlichen aus der Polstrahlung und den Spindelfasern. Diese treten mit den Chromosomen in Kontakt und führen durch Verkürzung in der Anaphase der Zellteilung zu einer Verlagerung der Chromosomen zu den zukünftigen Zentren der beiden entstehenden Zellen (gerichtete Chromosomenbewegung).

Klappeninsuffizienz

Als Klappeninsuffizienz wird ein mangelhafter Verschluss der Herzklappen bezeichnet. Das dadurch zurückströmende Blut führt zu einer Stauung vor der Klappe. Eine vermehrte Arbeit des vor der undichten Klappe gelegenen Herzabschnittes ist notwendig.

Klappeninsuffizienzen können angeboren oder Folge von Endokarditiden oder einer Erweiterung des Klappenansatzringes sein.

Klitoris

Kitzler

Homologon der Glans penis der männlichen Tiere, allerdings enthält die Klitoris nur bei der Stute erektiles Gewebe. Lage: kaudal im Vestibulum.

klonisch

Ruckartiger Ablauf

Klystier

Darmausspülung, Darmeinlauf, Darminfusion

Das Ziel ist die Entleerung und/oder die Reinigung des Enddarms.

Knochenzyste

Knochendefekt mit zystischer Hohlraumbildung

Knorpelschäden

Schäden in der aus hyalinem Knorpel bestehenden Gelenkfläche. Bei längerem Bestehen können daraus irreversible Schädigungen des Gelenks mit Bewegungsbeeinträchtigungen resultieren.

Kochsalzlösung, physiologische

0,9%ige NaCl-Lösung, die dem Blut isotonisch ist und als Blutersatz verwendet werden kann.

Für Langzeitanwendungen ungeeignet, da sie das Ionenmilieu des Blutes verändert und außerdem schnell aus dem Kreislaufsystem austritt.

Koli-Mastitis

Bei Rind und Schwein sporadisch auftretende, endotoxin-bedingte exsudative Euterentzündung.

Verursacher sind koliforme Keime (Escherichia, Enterobacter, Klebsiella), prädisponierend wirken mangelndes Abwehrvermögen in der Frühlaktation, Schäden des Zitzengewebes und unhygienische Umweltbedingungen. Auftreten meist in der Frühlaktation, Verlauf perakut bis akut.

Kolik

Leibschmerz;

Ein Anfall heftiger krampfartiger Schmerzen, verursacht durch das krampfhafte Zusammenziehen eines Hohlorgans (z. B. Darm, Harnleiter, Gallenblase).

Kolikprophylaxe

Maßnahmen, die das Entstehen einer Kolik verhindern sollen.

Kolitis, Colitis

Entzündung des Dickdarms (Grimmdarm);

Einteilung in verschiedene Formen z.B. Colitis ulcerosa, Colitis granulomatosa, Colitis haemorrhagica oder Colitis pseudomembranacea.

Kolon, Colon, Grimmdarm

Abschnitt des Dickdarms (Intestinum grassum),

der am Ostium caecocolicum beginnt und an der Apertura pelvis cranialis endet, wo das Rectum beginnt.

Koma, Coma

Tiefe Bewusstlosigkeit;

Es werden nur noch die vitalen Funktionen aufrecht erhalten, der Patient ist nicht mehr ansprechbar.

Kombinationsimpfstoffe, Mehrfachvakzine

Impfstoffe, die aus den Antigenen verschiedener Erreger zusammengesetzt sind und nicht miteinander konkurrieren.

Kompensation, Compensatio

Als Kompensation wird der Ausgleich einer Minderleistung eines Organteils oder eines Organs durch Mehrleistung eines anderen Organteils oder Organs bezeichnet. Auf diese Weise ist es möglich die Gesamtleistung aufrecht zu erhalten.

Beispiel: Hypertrophie der Muskulatur der linken Herzkammer als Folge einer Insuffizienz der linken Herzkammer.

kompetitiv

Abgeleitet von competeo = etwas gemeinsam oder zugleich anstreben.

Kompetitive Hemmung

Biochemischer Vorgang, bei dem ein Agonist und ein Antagonist um die Besetzung eines Rezeptors konkurrieren. Dabei hat der Antagonist keine biochemische Wirkung.

kongenital

angeboren, konnatal;

Bezeichnet Merkmale oder Anlagen, die zum Zeitpunkt der Geburt bzw. des Schlupfes bereits vorhanden sind. Der Begriff beinhaltet keine Aussage über die kausale Genese.

Konjunktivitis

Bindehautentzündung

Entzündung der Konjunktiva durch endogene oder exogene Ursachen. Man unterscheidet zwischen einer primären, sekundären und symptomatischen Konjunktivitis oder nach der Absonderung der Bindehaut (serös, katarrhalisch, fibrinös, pseudomembranös, diphtheroid oder follikulär)

kontagiös

ansteckend; ansteckungsfähig; Eigenschaft eines Erregers zur Ansteckung

Kontamination

Verunreinigung

kontaminiert

verunreinigt

Konzeption

Befruchtung

Konzeptionsrate

Befruchtungsrate

Konzeptionsstörung

Empfängnisverhinderung bedingt durch nicht physiologische Abläufe.

Konzeptus

Das Ergebnis der Befruchtung

Koprophagie

Skathophagie, Kotfressen

Koronardurchblutung

Durchblutung der Koronargefäße (Herzkranzgefäße)

Kortikosteroide

Sammelbegriff für Steroidhormone der Nebennierenrinde (NNR) mit 21 C-Atomen. Sie sind von den Gluko- und Mineralokortikoiden abzugrenzen.

Kortisol, Cortisol

Hormon der Nebennierenrinde, körpereigenes Corticosteroid.

Wird systemisch, wegen der geringen glukokortikoiden und mineralokortikoiden Wirkung, nur zur Substitutionstherapie bei NNR-Insuffizienz eingesetzt. Lokale Anwendung am Auge oder auf der Haut z.B. bei allergischen Dermatitiden, Otitis externa, chronischen Ekzemen und nichtinfektiösen Entzündungen der vorderen Augenabschnitte. Als mögliche Nebenwirkungen werden lokale Abwehrschwäche, Hautverdünnung und Kornea-Ulzerationen angegeben.

Krankengymnastik

Gesetzlich geschützter Beruf. Die Therapie zielt auf Verbesserung der Leiden durch aktive Bewegung ab

Kreatinin

Anhydrit des Kreatins, dessen Übergang in Kreatinin nicht umkehrbar ist. Der Umfang seiner Ausscheidung im Harn ist von der Höhe des Anteils an Muskulatur im Körper abhängig. Bei Muskeldystrophie ist die Ausscheidung von Kreatinin und Kreatin erhöht. Ist neben der Plasmakonzentration von Kreatinin auch die Konzentration von Harnstoff erhöht, spricht dies für eine Nierendysfunktion.

Kryochirurgie

Operative Gewebszerstörung durch örtliche Anwendung tiefer Kältegrade mittels vakuumisolierter Sonden, an denen durch Induktion einer Kältenekrose durch Verdampfen von flüssigem Stickstoff oder Kohlendioxids Kältegrade von -196 bzw. -160 erreicht werden. Die Kryochirurgie wird überwiegend in der Behandlung von Hauttumoren angewendet

Kryptorchide

Merkmalträger des Kryptorchismus

Kryptorchismus, Abberatio testis, Enorchismus, Hodenhochstand

Die Hoden befinden sich nicht im Skrotum, sondern in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal (fließende Übergänge).

Ursache dafür ist ein unterbliebener oder unvollständiger Hodenabstieg. Kryptorchismus führt zu Störungen der Spermiogenese.

 

L

Laktation

Milchproduktion

Umfasst die Milchsynthese und –sekretion in der Milchdrüse von Säugetieren.

Laryngitis

Kehlkopfentzündung

Laryngotomie

Operative Eröffnung des Kehlkopfes (Larynx).

latent

Nicht in Erscheinung tretend, nicht wahrnehmbar, verborgen.

Latenzperiode

(v. lat.: latens = verborgen) Zeit eines Entwicklungsstadiums ; Zeitraum zwischen einer Aktion und dem Eintreten einer Reaktion.

Lavage

Reinigungseinlauf, Spülung

Lebendimpfstoff

Impfstoff aus abgeschwächten (Virulenz, Pathogenität), jedoch vermehrungsfähigen Keimen, die eine echte Infektion hervorrufen u. dadurch aktiv immunisieren.

Leitsymptome

Kardinalsymptom; Kernsymptom

Für eine Krankheit charakteristisches Krankheitssymptom. Sehr wichtig für die Diagnosestellung.

Leptospirose

Durch Leptospiren hervorgerufene, ansteckende Infektionskrankheit bei Mensch und Tier (Zoonose).

Letalität

Sterblichkeit

Leukämie

Bösartige Erkrankung der weißen Blutkörperchen durch klonale Proliferation unreifer hämatopoetischer Stammzellen.

Einteilung nach klinischem Verlauf (akut, chronisch), Reifegrad (unreifzellig, reifzellig) und Abstammung der pathologisch veränderten Leukozyten (lymphatisch, myeloisch).

Leukose

Sammelbegriff für Geschwülste des hämatopoetischen Gewebes mit oder ohne Ausschwemmung neoplastischer Zellen in das Blut. Bei den Haustieren stehen lymphatische Geschwülste im Vordergrund.

Siehe auch: Leukose, feline

Leukose, feline

Infektion, die durch das feline Leukosevirus (FeLV) ausgelöst wird. Sie kann zu zahlreichen Läsionen inkl. Lymphosarkombildung und lymphoider Atrophie (v.a. des Thymus) mit oder ohne Veränderungen im peripheren Blutbild führen. Die Infektion findet oral oder diaplazentar statt. Die Inkubationszeit beträgt mehrere Wochen bis Monate.

Leukozyten

Sammelbegriff für die weißen Blut- und Lymphzellen, die den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) gegenübergestellt werden. Ihre relative Anzahl weist artspezifische Unterschiede auf. Außerdem ist die Zahl der Leukozyten bei Jungtieren höher. Die Anzahl weißer Blutkörperchen nimmt mit fortschreitendem Alter ab. Man unterscheidet bei den Leukozyten zwischen den Lymphozyten, den Monozyten und den Granulozyten.

Ligatur

Unterbindung von Gefäßen, Bestandteil der Blutstillungstechnik.

Linksherzinsuffizienz

Eine Linksherzinsuffizienz liegt bei einer ungenügenden Leistung der linken Herzhälfte vor. Die Linksinsuffizienz ist Folge eines Fehlers der Mitralis- (Insuffizienz) oder der Aortenklappen (Stenose), zu starker Widerstände im großen Kreislauf oder einer Leistungsunfähigkeit der Muskulatur der linken Herzkammer (z.B. durch Degeneration oder Entzündung).

Lipolyse

Im Stoffwechsel bezeichnet Lipolyse die Mobilisierung von Lipiden aus dem Fettgewebe und die Abgabe als unveresterte freie Fettsäuren. Intrazelluläre Triazylglyzeride werden durch eine hormonsensitive Lipase hydrolysiert, wobei die Aktivierung dieses System über cAMP abläuft.

Lipom

Fettgeschwulst

Gutartige Geschwulst, die aus Fettgewebe besteht.

Liquor cerebrospinalis

Cerebrospinalflüssigkeit, Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit, Zerebrospinalflüssigkeit

Wird vom Plexus chorioidei gebildet und füllt das Hohlraumsystem des Gehirns, den Zentralkanal des Rückenmarkes sowie die Subarachnoidalräume der Meningen aus. Dabei handelt es sich um eine klare, wässrige, eiweiß- und zellarme Flüssigkeit, diedem Stoffwechsel sowie dem mechanischen Schutz des Gehirns und des Rückenmarkes dient.

lymphatisches Gewebe

Setzt sich aus Leukozyten unterschiedlicher Größe zusammen, die im Bindegewebe eingebettet liegen und durch Netze von retikulären Fasern (kollagene Faserbündel mit Retikulumzellen) gestützt werden.

Lymphom

Sammelbezeichnung für ätiologisch unterschiedliche Lymphknotenvergrößerungen.

Mögliche Ursachen sind – benigne (entzündlich) oder maligne (z.B. malignes Lymphom, Lymphknotenmetastasen).

Lymphozyten

Zu den Leukozyten gehörende Blutzellen. Man unterscheidet T- und B-Lymphozyten, die unterschiedliche immunologische Aufgaben zu erfüllen haben.

Lysis

Der Begriff Lysis bezeichnet

  1. Medizin: einen Fieberabfall nach einer Infektion
  2. Biologie: eine Auflösung der Zellstruktur, etwa bei Bakterien.

 

M

maligne, Malignität

schädlich, gefährlich, bösartig

Verwendung im medizinischen Sprachgebrauch zur Benennung eines bösartigen Krankheitsverlaufes und inbesondere zur Bezeichnung bösartiger Geschwülste.

(Gegensatz: benigne)

Mammatumor

Geschwulst im Brustbereich, die nicht näher definiert ist und gut- oder bösartig sein kann.

Die sog. Mammamischtumoren können epitheliale und mesenchymale Gewebsanteile enthalten. Möglich sind drüsenartige Strukturen, Hornbildung, Knorpel- und Knochengewebe sowie myxoides Gewebe. Sie können primär multiple auftreten und sind meist gutartig.

Manegebewegung

Bewegungsstereotypie, Reitbahnbewegung

Lateralisierte Zwangsbewegung; zerebral bedingte motorische Störung, bei der das Tier ständig in größeren oder kleineren Kreisen umherläuft.

Manuelle Therapie

Zusammenfassender Begriff von Therapieformen, in denen der Therapeut mit seinen Händen den Patienten behandelt (Physiotherapie, Chiropraktik, Osteopathie)

Mastektomie

Mammaamputation

Operative Entfernung der weiblichen Brust, meist als Therapie von Neoplasien der Mamma.

Mastitis

Entzündung der Milchdrüse

Mastozytom, Mastzell(en)tumor

Aus gewucherten Mastzellen bestehende knotenartige Geschwulst.Auftreten solitär oder multipel in der Haut, häufig bei Hunden (Boxern), seltener bei Katzen (auch als viszerale Form in Organen metastasierend) und Pferden. Weisen einen hohen Gehalt an Heparin auf. Die Prognose hängt vom histologischen Differenzierungsgrad der Tumoren ab - je höher die Differenzierung, desto beser die Prognose.

Megaösophagus

Dauerhafte, hochgradige Erweiterung der Speiseröhre als Folge lokaler Engstellung, sonstiger Speiseröhrenengen oder neurogen-reflektorisch bzw. toxisch verursacht.

Melanom

Benigne oder maligne Pigmentgeschwulst, die durch die Wucherung von Melanozyten hervorgerufen wird

meningeal

Zur Hirnhaut gehörend

Meningitis

Entzündung der Gehirnhäute

Meningoenzephalitis

Auf das Gehirn übergreifende Entzündung der Gehirnhäute.

Menstruationszyklus

Zeit bis zur Wiederkehr der Menstruation.

metabolisch

Im Stoffwechsel entstanden; auf den Stoffwechsel beziehend

Metastase

Tochtergeschwulst, Absiedlung;

Sekundäres Auftreten desselben Krankheitsprozesses vom Primärherd entfernt. Ursache ist eine Verschleppung lebender, unbelebter, gelöster oder ungelöster Materie (Tumorzellen, Mikroben, infizierter Embolus, Parasiten usw.) durch mechanischen Kontakt oder auf kanalikulärem Wege (z.B. hämatogen, lymphogen, aerogen).

Mikrophthalmie

Kleinäugigkeit

Angeborene, abnorme Kleinheit oder auch nur rudimentäre Ausbildung eines oder beider Augäpfel (- Mikrophthalmus ). Die Mikrophthalmie ist i.d.R. erblich und tritt häufig zusammen mit anderen Hemmungsfehlbildungen auf.

Milchfieber

Gebärparalyse;

Hypokalzämische bzw. hypermagnesämische Gebärlähmung, hervorgerufen durch einen Kalziumabfall im Blut, bedingt durch die beginnende Laktation.

Mischinfektionen, Polyinfektion

Zeitgleiche Infektion mit mehreren Erregern.

Mitral(is)insuffizienz

Durch einen ungenügenden Schluss der Mitralklappen strömt während der Systole Blut aus der linken Hauptkammer in die linke Vorkammer zurück. Ursache ist ein Klappenfehler, der angeboren ist oder als Folge einer Endokarditis oder einer Erweiterung des Klappenringes auftritt.

Mitralklappen

= Mitralis, Atrioventrikularklappen, Valva atrioventricularis sinistra, Valva bicuspidalis bzw. Valva mitralis;

Herzklappen zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer.

Mitralregurgitation

Zurückströmen des Blutes bei Herzklappeninsuffizienz durch die Mitralklappe.

Monovakzine

Impfstoff, der nur über Bestandteile eines Antigens verfügt bzw. beim Impflink nur gegen ein Antigen eine Immunität hervorruft.

Morbidität

Erkrankungsziffer, Erkrankungshäufigkeit

Anzahl an Individuen einer Ausgangspopulation bestimmter Größe, die innerhalb einer bestimmten Periode von einer bestimmten Erkrankung betroffen ist.

Morphologie

Wissenschaft vom Bau und von der Gestalt der Tiere und ihrer Organe.

Mortalität

Sterblichkeit

Mortalitätsrate

Maß(zahl) für die auftretenden Todesfälle, bezogen auf eine festgelegte Gesamtzahl (z.B. Wurfgröße, Bestandsgröße, Zahl erkrankter Tiere).

mucosus, -a, -um

schleimig

Mukolytika

schleimlösende Medikamente

Mukosa

Schleimhaut

Mukoziliäre Clearance

Selbstreinigung der Bronchien. Der Begriff setzt sich aus dem griechischen Mukos (=Schleim), Zilien (=Härchen) und dem englischen Clearance (=Reinigen, Befreien) zusammen. Die Schleimproduktion dient zur Lösung von Fremdpartikeln in den Bronchien, die Zilien dem Abtransport in Richtung Maulhöhle.

Mutation

Veränderung des Erbmaterials

Nicht auf genetischer Rekombination beruhende, diskontinuierliche Veränderung des Genotyps durch eine Veränderung der DNA. Eine gametische Mutation kann auf die Nachkommen übertragen werden, eine somatisch ist auf das Individuum begrenzt. Der mutative Prozess kann in verschiedenen Bereichen lokalisiert sein:

  1. Genmutation
  2. Chromosomenmutation
  3. Genommutation
  4. extrachromosomale Mutation

Mutationsrate

Bei höheren Organismen ist die Mutationsrate der relative Anteil der ''Normalgene'', die innerhalb einer Generation durch Mutanten ersetzt wurden. Bei Bakterien wird die Mutationsrate als Anzahl Mutanten pro Zelle und Teilung ermittelt. Die M. hängt vom Genotyp der Lebewesen und von weiteren inneren sowie äußeren Faktoren ab.

Myektomie

Operative (Teil-)Entfernung eines Muskels.

Myelinscheide

Markscheide

Segmentierte Axonscheide, die der elektronischen Isolation und der Erhöhung der Impulsleitungsgeschwindigkeit dient.

Myelom, Myelomatose

Vom Knochenmark ausgehende Geschwulst

Myelopathie

1. Rückenmarkerkrankung (-veränderung), 2. Erkrankung (Veränderung) des Knochenmarks

Myokard

Herzmuskel;

Das Myokard bildet die mittlere, zwischen Endo- und Epikard gelegene Herzwandschicht. Es handelt sich um einen raumgitterartigen, von gefäßführendem (Koronarien) Bindegewebe durchzogenen Hohlmuskel

Myopathie, Myopathia

Veränderung bzw. Erkrankung der Muskulatur.

 

N

Nachgeburt

Umfasst Teile der Plazenta fetalis (Mutterkuchen) mit den Eihüllen und dem Rest des Nabelstranges. Bei manchen Arten gehören auch abgestoßene Anteile des Endometriums dazu. Die Nachgeburt wird innerhalb einer für die Tierarzt spezifischen Zeitspanne nach der Geburt durch Kontraktion der Uterusmuskulatur vom Endometrium getrennt und ausgestoßen.

Nachlast

Afterload, Nachbelastung;

Als Nachlast wird in der Herzphysiologie der Widerstand bezeichnet, den die Ventrikelmuskulatur bei der Kammerentleerung zu überwinden hat. Die Nachlast wird v.a. vom diastolischen Druck in der Aorta (oder A. pulmonalis) bestimmt.

Narkose

Schlafähnlicher Zustand mit zentraler Schmerzausschaltung infolge reversibler partieller Lähmung der Ganglienzellen des Zentralnervensystems durch chemische oder physikalische Mittel. Die Narkose beinhaltet Bewusstlosigkeit, Schmerzlosigkeit (Analgesie), Verminderung oder Ausschaltung der Reflexaktivität und ggf. Muskelrelaxation. In diesem Zustand können Operationen bei erloschenem Bewusstsein ohne Schmerzempfindung und Abwehrreaktionen vorgenommen werden.

Nebenwirkung

Unerwünschte Arzneimittelwirung;

Unerwünschte Wirkung eines Arzneimittels, die neben der erwünschten Hauptwirkung entfaltet wird. Auftreten bei Anwendung von Dosen, die zur Therapie, Diagnose oder Prophylaxe verwendet werden. Sie kann unter Umständen einen Abbruch der Therapie erzwingen.

Nekrose

Absterben von Zellen und Gewebe

neonatal

(lat.: neonatus, -a, -um) neugeboren

Neoplasie

Neubildung von Gewebe, Geschwulst

Neurektomie, Enervation, Enervierung

Operative Entfernung eines Nervenstückes.

Neurohormone

Neurohormone sind Substanzen, die bei der Erregung der Nerven freigesetzt werden. Sie übertragen den Reiz auf das Erfolgsorgan. Dazu gehören u.a. die Neurohormone des Hypothalamus (z.B. Corticotropin releasing factor) und die Aktionssubstanzen des vegetativen Nervensystems (z.B. Noradrenalin).

Neuron

Nervenzelle

Die Struktur-Funktionseinheit des Nervensystems besteht aus dem Perikaryon, den Dentriten und dem Axon.

neurotoxisch

Neur-, Neuro- = Wortteil mit der Bedeutung Nerv, Sehne, Muskelband;

neural = Nerven-; durch Nerven bedingt;

toxisch = giftig;

Neurotransmitter

Ein Neurotransmitter ist ein Überträgerstoff des peripheren autonomen Nervensystems. Der Neurotransmitter stellt die bei der Bildung und Übertragung von Erregungen in Nervenzellen bzw. bei der Erregungsübertragung auf andere Zelltypen wirksame Verbindung dar.

Neutrophile

Neutrophile Granulozyten;

Granulozyten mit neutrophiler Granula im Zytoplasma (Neutrophile Granulozyten). Einteilung entsprechend der Kernform in ungekerbte, gekerbte und segmentiert Neutropile.

Nierenversagen

Das aufgrund einer Azotämie auftretende Syndrom einer verminderten glomerulären Filtration.

Nierenversagen, chronisch

Länger als zwei Wochen andauerndes Vorhandensein einer Urämie renalen Ursprungs.

Noradrenalin, Norepinephrin

Noradrenalin ist verantwortlich für die Anpassung des Blutkreislaufes in Notfallsituationen. Es führt zu einer Erhöhung des systolischen und diastolischen Blutkruckes und des peripheren Gefäßwiderstandes, vermindert aber den Blutdurchfluss in den Koronararterien. Außerdem bewirkt es eine Hemmung der Peristaltik und eine Dilatation der Pupillen.

Norepinephrin, Noradrenalin

Norepinephrin ist verantwortlich für die Anpassung des Blutkreislaufes in Notfallsituationen. Es führt zu einer Erhöhung des systolischen und diastolischen Blutkruckes und des peripheren Gefäßwiderstandes, vermindert aber den Blutdurchfluss in den Koronararterien. Außerdem bewirkt es eine Hemmung der Peristaltik und eine Dilatation der Pupillen.

Notimpfung

Impfung bei schon vorhandenen klinischen Befunden

NSAID

Nucleinsäuren

Nucleinsäuren sind die Bausteine der DNA und RNA und damit die Träger der genetischen Information. Sie befinden sich im Zellkern. Es sind Makromoleküle, die aus Nucleotiden bestehen, die jeweils aus einer Base (Purin- oder Pyrimidinbase), einem Zucker (Desoxyribose oder Ribose) und einem Phosphatanteil zusammengesetzt sind.

Nukleosid, Purin-Nukleosid

Nukleoside sind Verbindungen aus je einer Nukleobase (Purin- oder Pyrimidinderivat) und einem Zucker (Ribose oder Desoxyribose).

Nukleotidsequenz

Reihenfolge der Nukleotide in einer Polynukleotidkette. Sie bestimmt bei Prokaryonten die Reihenfolge der Aminosäuren des jeweils korrespondierenden Proteins.

 

O

Obstipation

Verstopfung

Ödem, Oedema

  1. Gewebsschwellung, hervorgerufen durch die Einlagerung von Wasser in das Gewebe bei erhöhtem hydrostatischem Druck (Stauungsödem) oder erniedrigtem onkotischen Druck.
  2. Zellödem durch vermehrte Wasseraufnahme nach Membranschäden.

Östrus

Brunst

In regelmäßigen Intervallen seit dem Eintritt in die Pubertät auftretende Paarungsbereitschaft bei weiblichen Individuen. Sie steht in der Regel in zeitlichem und funktionellem Zusammenhang mit der Ovulation. Ausgelöst wird die Brunst durch einen ansteigenden Östrogenspiegel.

Opisthotonus

Durch tonische Krämpfe der Rückenmuskulatur hervorgerufene Überstreckung des Rumpfes nach oben mit zurückgebeugtem Kopf und eingebogener Wirbelsäule. Zu beobachten bei Tetanus, Meningitis, Meningoenzephalomyelitis, intrakraniellen Blutungen

oral, oralis

Zum Munde (zur Mundhöhle) gehörig, mündlich, durch den Mund, vom Mund her, zum Mund hin.

Organperfusion

Durchströmung eines Organes mit einer Flüssigkeit (z.B. Blut).

Orthopädie

Lehre von der Entstehung, Behandlung und Verhütung angeborener oder erworbener krankhafter Veränderungen der Form und Funktion des aktiven und passiven Bewegungs- und Stützapparates.

Osmotischer Druck

Grundvoraussetzung für die Osmose. Der osmotische Druck einer jeden Lösung ist proportional der Osmolalität

Osteoarthrose, Arthropathia deformans, Arthrose, Arthrosis deformans

Degeneratives, nichtentzündliches Gelenkleiden.

Das Endstadium ist pathologisch-anatomisch nicht von dem einer Arthritis chronica deformans zu unterscheiden. Die Ätiologie ist vielfältig, in der Pathogenes ist der Gelenkknorpel stets zuerst erkrankt

Osteoporose

Knochenschwund mit Erweiterung der Markräume.

Osteosarkom

Bösartige, zerstörende Geschwulst, die vom Knochengewebe (osteoblastenähnliche Zellen) ausgeht und zur Metastasierung neigen.

Es können knorpelähnliche Strukturen (Osteochondrosarkom, chondroplastisches Osteosarkom) oder kollagene Fibrillen (Osteofibrosarkom, fibroplastisches Osteosarkom) entstehen.

Otitis

Ohrenentzündung; man unterscheidet je nach betroffenem Abschnitt zwischen O. interna, O. externa oder O. media.

Ovar

Weibliche Keimdrüse

Ovarialzyklus

Zeitraum zwischen zwei Ovulationen

Ovariohysterektomie

Chirurgische Entfernung des Uterus und der Ovarien

Ovulation

Eisprung

Freisetzung der befruchtungsfähigen Eizelle aus dem ausgereiften Tertiärfollikel (Graaf'’scher Follikel).

 

P

p.i.

post infectionem

nach der Infektion

p.n.

postnatal

Nach der Geburt

p.vacc. /

post vaccinationem

nach der Vakzination/Impfung

palliative Therapie

Nur gegen die Symptome, aber nicht gegen die Ursache einer Erkrankung gerichtete Therapie.

Pandemie

Stark verbreitetes, sich über Länder und Kontinente erstreckendes Auftreten einer Seuche.

Papilla

Warze, warzenförmige Erhabenheit an Haut und Schleimhaut.

Bezeichnung je nach Lokalisation (z.B. Papilla uterina, P. dentis).

Paraesthesie, Parästhesie

Qualitative Störung der Oberflächensensibilität. Subjektive Missempfindung, abnorme Empfindung von Sinneszellen in Form von Kribbeln, Juckreiz, Taubheit oder Schmerzen.

Paralyse

Nervenlähmung

Vollständiger, peripherer oder zentraler Ausfall der nervalen Versorgung

Parese

Unvollständige Lähmung, die sich in einer Einschränkung der Motorik und/oder der Herabsetzung der Sensibilität äußert.

Passage

Weiterkultivierung eines belebten Pathogens auf einem neuen Nährboden, einer Zellkultur, einem embryonierten Hühnerei oder einem Versuchstier zur weiteren Erhaltung oder zur Stabilisierung, bei Attenuierung auch Veränderung der Eigenschaften.

pathogen

krankmachend

Eigenschaft, eine Krankheit hervorzurufen

Pathogenese

Entstehung und Entwicklung einer Krankheit

Pathologie

Krankheitslehre

pathologisch

krankhaft

Gegenteil zu physiologisch

Pathologische Fraktur, Spontanfraktur

Knochenbruch, ohne Einwirkung einer besonderen Gewalteinwirkung

Entsteht im Verlauf einer Knochenerkrankung (z.B. Rachitis, Osteoporose oder Knochentumoren). Vorkommen z.B. beim Pferd an den Gleichbeinen oder am Strahlbein.

Pathophysiologie

Lehre von der Störung der Funktionen

PCR

Polymerase chain reaction (Polymerase-Kettenreaktion)

Die PCR ist ein molekulargenetisches Verfahren, bei dem selektiv bestimmte DNA-Abschnitte vermehrt werden. Die DNA-Polymerase synthetisiert DNA-Sequenzen neu, die von zwei Primern (synthetische Oligonukleotiden) eingerahmt werden. Auf diese Weise können auch geringen Mengen DNA, nach mehrmaliger Wiederholung des Vorgangs, nachgewiesen werden. Zum Nachweis von RNA-Abschnitten muss die RNA mittels einer RNA-abhängigen DNA-Polymerase in eine DNA umkopiert werden.

Penetration

Eindringen oder Anreichern eines Stoffes in einem anderen oder in ein Körperkompartiment.

Penicilline

Antibiotikagruppe, die durch die Hemmung der Murein-Synthetasen die nötigen Quervernetzungen der Glykanstränge durch Peptidbrücken stört. Die stehenden Zellwanddefekte führen infolge des intrazellulären osmotischen Druckes zur Zelllysis.

perakut

sehr akuter, heftiger Verlauf

Perfusion

Durchströmung eines Organs oder eines Gewebes mit einer Flüssigkeit.

Perineum

Damm

Es bedeckt den Beckenausgang und umgibt den Canalis analis und den Canalis urogenitalis.

Periostitis

Knochenhautentzündung

Diese können in akuter oder chronischer Form auftreten. Sie sind traumatisch oder bakteriell bedingt. Durch Störung der Versorgung (trophisch) können sie zu kortikaler Sequesterbildung, aber auch zu Knochenneubildung führen.

Peritonealflüssigkeit, Peritonealexsudat

Bauchfellflüssigkeit

Die Bauchhöhle enthält physiologischerweise eine sehr geringe Menge klarer, leicht gelblich gefärbter, seröser Flüssigkeit, die zur Befeuchtung der gegeneinander verschieblichen Flächen der Bauchfellblätter dient. Nimmt die Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle stark zu, spricht man von einer Bauchwassersucht (Aszites).

Peritoneum

Bauchfell

Auskleidung (Serosa) der Bauch- und Beckenhöhle.

Peritonitis, Bauchfellentzündung

Entzündung des Bauchfells (Peritoneum).

Diese kann lokal, häufig einhergehend mit Verklebungen und Verwachsungen, oder ausgebreitet bis diffus auftreten.

Perkussion

Beklopfen der Körperoberfläche in bestimmten Körperregionen mit dem Ziel, bestimmte Rückschlüsse auf Lage, Ausdehnung und Beschaffenheit von darunterliegenden Organen oder Geweben ziehen zu können.

Persistenz

Fortbestehen, Bestehenbleiben

Fortbestehen, Bestehenbleiben

Charakteristische Merkmale durchschnittlich empfindlicher Keime, sich durch bestimmte Eigenschaften der für sie schädlichen Wirkung der Desinfektion zu entziehen.

persistierend

Feststehend, fortdauernd, verharrend, unverändert bleibend, stehen bleibend.

petechial

punkförmig

Petechien

Punktförmige Blutungen

Phänotyp

Erscheinungsbild, Erscheinungstyp

Phagozytose

Mit amöboider Bewegung einhergehende Aufnahme fester Partikel in das Zellinnere von Phagozyten (Monozyten/Makrophagen, Granulozyten) mit anschließendem intrazelllulärem Abbau. Unverdauliche Substanzen können im Zytoplasma der Phagozyten gespeichert bzw. auf dem Weg der Exozytose wieder ausgeschleust werden.

Phallektomie

Amputation des Penis

Pharmakodynamik

Die Pharmakodynamik befasst sich mit der Wirkung von Arzneistoffen auf den Organismus. Sie gibt Auskunft über den Angriffsort, die Wirkungsweise und das Wirkungsspektrum von Arzneimitteln. Gleichzeitig erfasst sie aber auch Nebenwirkungen sowie Wechselwirkungen mit anderen Arzneistoffen.

Pharmakokinetik

Teilgebiet der Pharmakologie, der sich mit dem Einfluss des Organismus auf Arzneimittel (Resorption, Verteilung, Metabolisierung und Ausscheidung) befasst.

Phobie, Phob-, -phobie

  1. Phobie

Angstneurose, die durch bestimmte Gegenstände oder Situationen ausgelöst wird. Folge einer Phobie können u.a. Vermeidungsverhalten, zunehmende Einengung des Handlungsspielraums und Aggressionen auftreten. Therapie: Verhaltenstherapie, evtl. kurzzeitig Psychopharmaka.

  1. Phob-, -phob, -phobie

Steht in Zusammensetzung als Präfix oder Suffix für negative Reaktionen bzw. Beziehungen (z.B.hydrophob). Gegenteil: -phil

Physiologie, psychologisch

Lehre bzw. Wissenschaft von den normalen Lebensvorgängen, insbesondere von den physikalischen Funktionen des Organismus

Physiotherapie

Oder auch physikalische Therapie. Die Behandlung erfolgt mit physikalischen Methoden, wie Kraft, Wärme, Magnetfeld und Elektrizität.

Plaques, senilen

Plaque = Gut von der Umgebung abgesetzter, spezifisch veränderter Bezirk.

senil = alt

Plasma

Blutplasma

Extrazellulärer, flüssiger zur Gerinnung neigender Bestandteil des Blutes, in dem die Blutzellen suspendiert sind. Der Anteil des Blutplasmas beträgt etwa 55-60 %. Es enthält u.a. Proteine, Lipide, Kohlenhydrate, Reststickstoff, Vitamine und verschiedene Signalstoffe.

Plasmide

Plasmide sind extrachromosomal organisierte, unterschiedlich große DNA-Ringe, die sich im Zytoplasma von Mikroorganismen befinden. Sie besitzen eine Vielzahl von Funktionen, u.a. auch die Fähigkeit zur Resistenz. Pro Zelle können 1-2 große oder 10-100 kleinere Plasmide auftreten. Plasmide kopieren sich selbst unabhängig von der Zellteilung und sind nicht wirtsspezifisch.

Plattenepithel

Ein- oder mehrschichtiger Epithelzellverband

Plattenepithelkarzinome

Maligne, hochdifferenzierte Entartung des Plattenepithels, die insbesondere an Haut und Schleimhäuten vorkommt. Das Epithel reift dabei bis zur Verhornung aus. Häufig bilden sich zwiebelschalenartige Hornperlen oder Hornzapfen

Plazenta, Placenta, Mutterkuchen

Selektive permeable Barriere zwischen fetalem und maternalem Kreislauf, Stoffaustauschorganen sowie zwischen Mutter und Frucht. Die Plazenta verhindert in Abhängigkeit von der Art der Plazentation den Übertritt von Makromolekülen. Die Plazenta setzt sich aus einem fetalen Anteil mit Zotten (Chorionzotten) und dem maternalen Endometrium zusammen.

Plazentarschranke

Selektiv-permeable Stoffwechselschranke zwischen maternalem und fetalem Blutkreislauf. Die Permeabilität ist von Tierart zu Tierart je nach Plazentationsform unterschiedlich. Makromoleküle können jedoch in der Regel nicht passieren.

Pneumonie

Lungenentzündung; Erkrankung des Lungenparenchyms. Es gibt verschiedene Formen der Pneumonie, die entweder durch ihre Lokalisation oder ihre Ursache klassifiziert werden.

Polyarthritis

Entzündung mehrerer Gelenke

Polydipsie

Stark erhöhte Flüssigkeitsaufnahme bei beträchtlicher Erhöhung des Wasserbedarfs (Durst).

Vorkommen u.a. bei Diabetes mellitus, Diabetes insipidus, chronisch interstitieller Nephritis, hypertoner Dehydratation (Wasserverlust beispielsweise bei Durchfällen) und Exsikose.

Polymerase

Nukleotid-Transferasen, die bei der Replikation innerhalb der Proteinbiosynthese eine Rolle spielen.

Polymerasekettenreaktion, polymerase chain reaction

In-vitro-Methode, um spezifische DNA-Frequenzen zu vervielfältigen

Polyöstrisch

Im Laufe eines Jahres in regelmäßigen Abständen auftretender Brunst- bzw. Sexualzyklus.

Polyurie

Absatz großer Mengen Urin, die die physiologische Menge übersteigt.

Kann physiologisch nach Aufnahme großer Flüssigkeitsmengen auftreten oder therapeutisch (z.B. Diuretika) bzw. krankhaft (z.B. Diabetes insipidus) bedingt sein.

Population

Tiere einer Spezies mit einem gemeinsamen Genpool bzw. Gesamtheit fortpflanzungsfähiger Individuen, die Träger bestimmter Erbanlagen sind und einen speziellen Phänotyp aufweisen.

postoperativ

Nach einer Operation eintretend.

Prädilektionsstelle

Von einem bestimmten Krankheitsprozess bevorzugte Körperregion

Prädisposition, Disposition

Krankheitsbereitschaft;

Verfassung des Körpers, bei einer entsprechenden Exposition mit schädigenden oder krankmachenden Einflüssen durch Ausbildung einer Krankheit zu reagieren. Es wird zwischen ererbter, angeborener und erworbener Disposition unterschieden

Prämedikation

Als Prämedikation wird die präoperative Gabe von Medikamenten (Benzodiazepine, Atropin, Morphin- bzw. Phenothiazinderivaten) bezeichnet. Sie soll eine psychische Dämpfung, eine leichte Analgesierung, sowie die Ausschaltung störender Reflexe und die Unterdrückung von Nebenwirkungen der Narkosemittel bewirken.

Prävention

Vorsorge, Vorbeuge

Primärerreger

Erreger, die bei einem Infektionsgeschehen mit mehreren Erregern, die erste Infektion auslösen

Primer

Kurze DNA-Fragmente bzw. Oligonukleotide mit komplementärer Basenfolge.

Progesteron

Gelbkörperhormon

Steroidhormon, das vom Corpus luteum und während der Gravidität von der Plazenta sezerniert wird. Es zeigt ausschließlich gestagene Wirkung ohne östrogene oder androgene Nebenwirkungen. Es trägt über verschiedene Mechanismen zum Erhalt der Schwangerschaft bei.

Progredienz

Fortschreiten, zunehmende Verschlechterung;

progredient, progrediens = fortschreitend

progressiv

Stufenweise fortschreitend

Prolaps

Vorfall von Organen und Organteilen durch natürliche oder künstliche Öffnungen.

Prophylaxe

Vorbeuge, Vorbeugung

Proteasen

Proteinasen, proteolytische Enzyme

Enzyme, die die Peptidbindungen von Proteinen spalten.

Protektion

Schutz vor Exposition, Impfschutz

Protektive Immunität

Schützende Immunität

Psychopharmakon

Zentralwirksames Pharmakon zur Beeinflussung psychischer Vorgänge.

Zeigt Wirkung auf Stimmung, Angst, Aggressivität, Antrieb, Aufmerksamkeit und die integrative Funktion des ZNS. Den Psychopharmaka sind die Neuroleptika, Psychosedativa, Antidepressiva, Psychostimulantien, Psychodysleptika und Euphorika zuzuordnen.

Pubertät

Eintritt der Geschlechtsreife

Pulmonalklappen

Valva trunci pulmonalis;

Lokalisiert am Ausgang des Truncus pulmonalis, bestehend aus 3 Semilunarklappen.

Pulmonalklappenstenose, Pulmonalstenose

Eine Pulmonalstenose ist eine Verengung der Einflussöffnung der Lungenarterie durch eine pathologische Veränderung der Taschenklappen. Dadurch muss die Muskulatur der rechten Herzkammer mehr Arbeit leisten, um den erhöhten Widerstand zu überwinden.

Punctum Maximum

Punkt an der seitlichen Brustwand, an dem ein Herzton oder ein Herzgeräusch am deutlichsten zu hören ist.

Das punctum maximum gibt Hinweis auf die Lokalisation der Geräuschentstehung, z.B. bei Herzklappenfehlern.

Punktmutation

Eine Form der Genmutation, bei der die kleinste Einheit innerhalb eines Gens (Einzelnukleotid) eine zur Mutation führende Veränderung erfährt.

purulent

eitrig

Pyometra

Eitrige Gebärmutterentzüdnung mit Ansammlung von Eiter in der Gebärmutter bei fehlendem Muskeltonus und in der Regel verschlossenem Gebärmutterhals

 

R

Radikale, freie;

Radikale sind ein- oder mehrwertige Atomgruppen, die ein oder mehrere ungepaarte Elektronen aufweisen. Als Reste oder Fragmente meist von organischen Verbindungen sind sie sehr instabil und kurzlebig. Es gibt Kohlenstoff-, Stickstoff- und Sauerstoffradikale. „Freie Radikale“ sind chemisch äußerst aggressiv und reagieren leicht mit Molekülen ihrer Umgebung.

Rauhfutter

Übergeordneter Begriff für Heu, Stroh und Spreu.

Rechtsherzinsuffizienz, Rechtsinsuffizienz

Gegenüber den Anforderungen des Kreislaufes ungenügende Leistung der rechten Herzhälfte.

Die Rechtsinsuffizienz kann zu einem Rückstau des Blutes in den großen Kreislauf mit Anstieg des Venendruckes führen.

Reflexzonenmassage

Basierst auf den Zusammenhang von bestimmten Hautarealen und inneren Organen. Durch die Massage dieser reflektorischen Zonen können Störungen der entsprechenden Organe manipuliert werden.

Refraktärzeit

Zeitraum, in der die Ansprechbarkeit erregbarer Gewebe (Herzmuskulatur, Nerven) auf Reize aufgehoben bzw. vermindert ist.

Regurgitation

  1. Zurückströmen des Blutes bei Herzklappeninsuffizienz;
  2. Wiederherauswürgen von Futter, Wasser oder Speichel sofort nach der Aufnahme über Mund oder Nase;
  3. Beförderung von Nährstoffen von einem Abschnitt des Verdauungskanals in eine anderen entgegen der normalen Richtung ohne Antiperistaltik;

Reinfektion

Erneute Ansteckung mit dem/den selben Erreger(n) nach erfolgter Eliminierung des/der Erreger(s) einer vorangegangenen Infektion.

rektal

Das Rektum (Mastdarm) betreffend

Replikation, Reduplikation

Identische Verdopplung von genetischem Material (RNA oder DNA).

Ermöglicht die identische Weitergabe der genetischen Information von Generation zu Generation. Enzymatischer Prozess, der bei doppelsträngiger DNA in 3 Stufen abläuft: Strangtrennung und Entspiralisierung, Verdoppelung durch gerichtete Verknüpfung der Nukleotide und Wiederherstellung der Doppelstrang-Struktur.

Replikationszyklus

Von einem Replikationszyklus spricht man bei der Vermehrung von Viren. Viren besitzen keine Synthesestrukturen und können keine eigene Replikation betreiben. Daher sind sie obligat auf lebende, syntheseaktiv Zellen angewiesen. Ein Replikationszyklus eines Virus besteht aus drei Schritten:

  1. Einschleusen in die Wirtszelle
  2. Proteinsynthese und Replikation
  3. Ausschleusung aus der Wirtszelle

Reproduktionsstörung

Fortpflanzungsstörung

Residualvolumen

Luftvolumen, dass nach maximaler Expiration noch in der Lunge verbleibt.

Resistenz

Unempfindlichkeit

Bezogen auf Mikroorganismen, bedeutet R. die Eigenschaft gegen eine am Infektionsort erreichbare Konzentration der Chemotherapeutika unempfindlich zu sein und ungestört ihren Stoffwechsel fortzusetzen. Eine Resistenz kann primär oder sekundär (erworben) sein.

Respirationstrakt

Atmungsapparat

Restriktionsenzyme, Restriktionsendonukleasen

Enzyme (Restriktionsenzyme), die in der DNA sequenzspezifische Phosphodiesterbindungen in beiden Strängen an einer ganz spezifischen Erkennungsstelle (Restriktionsstelle) um 4 Nukleotide getrennt zerlegen. Sie werden u.a. zur Auftrennung des Genoms und zur Gewinnung von Proteinen in Bakterien eingesetzt.

restriktiv

beschränkend, einengend, zurückhaltend

retrograd

Rückläufig, rückgängig

Rezidiv

Rückfall

Wiederauftreten einer Krankheit nach der Abheilung bzw. offensichtlicher klinischer Gesundung. Der Grund kann eine nicht vollständige Beseitigung des verursachenden Agens sein

Rezidiv, rezidivierend

Rückfall. Wiederauftreten einer Krankheit nach einer unterschiedlichen langen Periode offensichtlicher klinischer Genesung.

rezidivierend

wiederauftretend

Ribonukleinsäure, RNA (RNS)

Hochpolymere Kettenmoleküle, in denen als monomere Bausteine v.a. Ribonukleosidmonophosphate von Adenin, Cytidin, Guanosin und Uridin vorkommen. Die RNA spielt eine wesentliche Rolle bei der Zellteilung. Sie stellt die einsträngige Matrize der DNA dar.

Ribosom

Protein-RNA-Komplexe, die im Cytoplasma der Zellen vorkommen. Ihre Aufgabe ist es, aus der Sequenzinformation der DNA - vermittelt durch mRNA - Proteine herzustellen. Der Prozess der Umwandlung der in der mRNA gespeicherten Information in eine Abfolge von verknüpften Aminosäuren (Proteinen) wird als Translation (lat. für Übersetzung) bezeichnet. Die Translation der mRNA am Ribosom ist ein zentraler Bestandteil der Proteinbiosynthese.

RNS/RNA

Ribonucleinsäure/ Ribonucleinacid

Hochpolymere Kettenmoleküle , die im wesentlichen an der Translation der genetischen Information, die auf der DNA gespeichert ist, beteiligt ist. Man unterscheidet

- ribosomale RNA (rRNA),

- messenger RNA (mRNA),

- transfer RNA (tRNA).

Röntgenbild, Röntgenaufnahme

Zweidimensionale Darstellung eines dreidimensionalen Objektes mit Hilfe der Röntgenstrahlung auf einem Röntgenfilm oder bei einer Röntgendurchleuchtung. Das Bild entsteht durch unterschiedliche Schwärzung der Filmemulsion als negatives Bild bzw. durch unterschiedliche Leuchtdichte auf dem Leuchtschirm oder dem Röntgenbildverstärker als Positiv.

Rückstände

Stoffe mit pharmakologischer Wirkung oder deren Umwandlungsprodukte nach Applikation im Gewebe bei landwirtschaftlichen Nutztieren.

 

S

Samenstrang, Funiculus Spermaticus

Besteht aus dem Samenleiter (Ductus deferens), dem Plexus pampiniformis (A. testicularis und Vv. testiculares), Lymphgefäßen, Plexus testicurlaris (autonomes Nervengeflecht), A. und V. deferentialis, glatte Muskelzellen (früher M. cremaster internus) und der Lamina visceralis der Tunica vaginalis.

Sarkom

Aus mesenchymalem Gewebe (meist Bindegewebe) hervorgehende bösartige Geschwulst.

Tritt in verschiedenen Formen auf, dazu zählen: gemischtzelliges, perivaskuläres und polymorphzelliges Sarkom.

Sarkom, osteogenes

Bösartige, zerstörende Geschwulst, die vom Knochengewebe (osteoblastenähnliche Zellen) ausgeht und zur Metastasierung neigen.

Es können knorpelähnliche Strukturen (Osteochondrosarkom, chondroplastisches Osteosarkom) oder kollagene Fibrillen (Osteofibrosarkom, fibroplastisches Osteosarkom) entstehen.

Schock, anaphylaktischer

Klinische Symptomatik, die zu einem lebensbedrohenden Zustand durch Dezentralisierung des Kreislaufs führen kann.

Reaktion auf eine Allergie vom Soforttyp (Typ I), bei der es zur Freisetzung verschiedener pharmakologisch wirksamer Substanzen, u.a. von Anaphylatoxin, Histamin, Bradykinin und Serotonin kommt.

Sedation, sedieren, sediert

Beruhigung, Dämpfung

Sektion

Schnittförmige und fachgerechte Zerlegung verendeter Lebewesen zur Feststellung der Krankheits- und/oder Todesursache sowie von Tierseuchen oder anderer Gefahren für die Tierbestände oder des Menschen.

Sekundärinfektion

Zweitinfektion

Zusätzliche Ansteckung eines bereits infizierten Organismus mit einem anderen Erreger. Dabei siedeln sich die Sekundärerreger in den durch Primärinfektion vorgeschädigten Organen und Geweben an.

Selektion

Zuchtwah,lZuchtverfahren, bei dem ausgewählte, erwünschte Individuen oder Individuengruppen verwendet werden oder Merzung unerwünschter Individuen.

Semilunarklappen, Aortenklappen, Valva semilunaris

Halbmondförmige Klappen, die in den Pulmonalis- (V.s. dextra, sinistra, intermedia) und Aortenklappen (V.s. dextra, sinistra, septalis) vorkommen. Es handelt sich dabei um Endokardduplikaturen mit bindegewebigem Gerüst.

Semilunarklappenstenose

Einengung bzw. Verengung (Stenose) der Pulmonal- oder Aortenklappen (Semilunarklappen).

Senium, senil

Senium = Alter,

senil = alt

Sepsis, Septikämie

Blutvergiftung;

Schwere Allgemeinerkrankung durch konstante oder periodische Anwesenheit von Mikroorganismen (Bakterien, Toxine, Viren) im Blut. Häufig ausgehend von einem Sepsis-Herd. Unbehandelt führt sie in der Regel zum Exitus.

Mögliche Symptome: Fieber, Tachykardie, Leukozytose mit Linksverschiebung, erhöhte Blutsenkungsreaktion und Gerinnungsstörungen.

Pathologisch-anatomische Anzeichen: Gewebeblutungen, Schwellung von Milz, Lymphknoten, Leber, Niere und Herz.

Sera

Im Sinne des Arzneimittelgesetzes sind Sera Arzneimittel, die aus Blut, Organen, Organteilen oder Organsekreten gesunder, kranker, krank gewesener und immunisatorisch vorbehandelter Tiere gewonnen werden. Diese enthalten spezifische Antikörper für therapeutische oder prophylaktische Anwendungen.

Serologie

Serodiagnostik

Teilgebiet der Immunologie, das sich mit In-vitro-Antigen-Antikörperreaktionen befasst. Zu den wichtigsten Verfahren der Serologie gehöhren:

- Agglutinationsreaktion,

- Präzipitationsreaktion,

- Immunelektrophorese,

- Hämagglutinationsreaktion,

- Hämagglutinations-Hemmtest

- Neutralisationstest,

- Enzymimmuntests,

- Komplementbindungsreaktion (KBR),

- Blutgruppenserologie.

Serosa

Unter Serosa versteht man im weiteren Sinne alle aus Mesothel gebildeten serösen Häute, Pleura, Peritoneum und Perikard.

Serum (serum sanguinis) / Blutserum

Die nach der Blutgerinnung durch Retraktion der Blutgerinsel abgepresste gelbliche Flüssigkeit. Blutserum enthält keine Blutzellen und im Gegensatz zum Blutplasma kein Prothrombin und kein Fibrinogen, aber Thrombin.

Sexualzyklus

Als Sexualzyklus auch Brunstzyklus werden die periodisch wiederkehrenden Veränderungen an den weiblichen Geschlechtsorganen bei Säugetieren bezeichnet. Der Sexualzyklus wird in verschiedene Phasen unterteilt:

Proöstrus

Östrus

Metöstrus

Diöstrus

Shunt (intra-, extrakardial)

Querverbindung, Nebenschluss;

Ein durch pathologische Öffnungen oder Verbindungen bedingter Blutfluss von einer Herzhälfte in die andere oder vom großen in den kleinen Kreislauf.

Simultanimpfung

Gleichzeitige, jedoch örtlich getrennte Applikation von Vakzinen und Heilseren. Parallel durchgeführte aktive und passive Impfung.

Sinus-Knoten

= Keith-Flack´Knoten;

Der Sinus-Knoten ist Bestandteil des Reizleitungssystems des Herzens. Er dient als Schrittmacher der Herzmuskelfunktion und ist im Bereich der Sinus-Vorhof-Grenze lokalisiert

Sinusitis

Entzündliche Nebenhöhlenerkrankung

Sklera

Lederhaut (auch ''weiße Augenhaut'' genannt) des Auges. Sie umschließt den Augapfel fast vollständig. und schützt das Auge. Zusammen mit der Cornea (Hornhaut) gehört sie zur äußeren Augenhaut

Sklerose

Verhärtung von Gewebe und Organen durch Zunahme von Faserbindegewebe.

sonografisch

Mit Hilfe von bildgebenden Verfahren sichtbar gemachte Strukturen.

Spekulum

Röhren-, trichter- oder spatelförmiges Instrument zur Betrachtung von Organen, Körperhöhlen usw., die mit bloßem Auge nicht oder nicht ausreichend inspiziert werden können.

Spermatozoon, Spermatozoid, Spermium

Samen

Männliche Keimzelle, enthält nur einen (haploid)Chromosomensatz. Ein Spermium besteht aus einem Kopf mit Zellkern und Akrosom, Hals mit Zentriol, Mittelstück mit Mitochondrienhülle und Achsfaden sowie Schwanz mit Achsfaden.

Speziesbarriere

Von der Spezies ausgehende Erregerbarriere, die einen Wirtswechsel der Erreger verhindert.

Spezifität

Mass für die Fähigkeit nicht infizierte Tiere zu identifizieren. Bsp: Spezifität von 97% bedeutet, daß 3 % der Tests falsch positiv sind, die Tiere also nicht infiziert sind.

Spindelapparat, Kernspindel

Während der Mitose und Meiose von den Zentriolen ausgehende Struktur, die als Zellteilungsorganell fungiert.

Sie besteht im wesentlichen aus der Polstrahlung und den Spindelfasern. Diese treten mit den Chromosomen in Kontakt und führen durch Verkürzung in der Anaphase der Zellteilung zu einer Verlagerung der Chromosomen zu den zukünftigen Zentren der beiden entstehenden Zellen (gerichtete Chromosomenbewegung)

Splenomegalie

Milzvergrößerung;

Diese wird verursacht durch eine Überfüllung der Milzpulpa mit Blut oder pathologischen Zellansammlungen, Ablagerungen fremder Stoffe in der Milz oder neoplastischen Milzgewebsveränderungen

Splitting

Kardiologie: Spaltung der Herztöne.

Spontanfraktur, Pathologische Fraktur

Knochenbruch, ohne Einwirkung einer besonderen Gewalteinwirkung

Entsteht im Verlauf einer Knochenerkrankung (z.B. Rachitis, Osteoporose oder Knochentumoren). Vorkommen z.B. beim Pferd an den Gleichbeinen oder am Strahlbein.

sporadisch

Begriff aus der Seuchenlehre. Sporadisch steht für das vereinzelte Auftreten einer Infektionskrankheit

Status präsen

Gegenwärtiger Zustand, klinischer Befund

Stauungsinsuffizienz

Als Stauungsinsuffizienz bezeichnet man eine Erweiterung der Herzkammern (Dilatation) mit Stauung von Blut durch eine ungenügende Herzleistung. Die betroffene Kammer oder Vorkammer ist nicht mehr in der Lage das ihr zugeführte Blut in der Systole weiterzupumpen. Blut staut sich vor dem Herzen, die im Herzen zurückbleibende Blutmenge ist vergrößert. Der Blutdruck vorwärts im Kreislauf ist erniedrigt, nach rückwärts dagegen erhöht. Eine Stauungsinsuffizienz kann in einzelnen Vorkammern oder Kammern, aber auch am gesamten Herzen auftreten.

Stenose

stenos = eng, schmal, klein;

Eine Stenose ist eine Einengung bzw. Verengung eines Hohlorganes (z.B. Blutgefäß) oder einer Durchtrittsöffnung.

Sterile Immunität

Die sterile Immunität ist das Ziel vieler Impfungen. Sie liegt dann vor, wenn der Organismus alle entsprechenden Erreger auf Grund der erfolgten Immunisierung vollständig eliminiert hat, so dass das Tier weder Virusträger noch –ausscheider der Erreger ist.

Sticker-Tumor, Sticker´Sarkom, venerischer Tumor

Neubildung an den äußeren Geschlechtsorganen bei Hündinnen und Rüden, die durch den Paarungsakt übertragen werden kann.

Strahlentherapie

Anwendung ionisierender Strahlen zur Therapie von chronisch entzündlichen bzw. von neoplastischen Erkrankungen.

Angewendet werden elektromagnetische Wellen sowie korpuskuläre Strahlung. Ziel der Behandlung von chronisch entzündetem Gewebe ist die Einleitung der Heilung über einen akuten entzündlichen Prozess. Bei der Tumorbestrahlung soll das maligne Gewebe geschädigt werden. Induziert ist aber auch die palliative Bestrahlung zur Reduktion des Tumorwachstums und Schmerzlinderung.

Streptococcus (Sc.)

Streptokken sind grampopsitive Erreger, die in der Umwelt weit verbreitet sind und bei den vielen Tierarten unterschiedliche Erkrankungen hervorrufen.

Stress

Als Stress wird die Reaktion eines Organimus auf Einwirkungen bestimmter, über das physiologische Maß hinausgehender, Reize oder Noxen (Stressor) bezeichnet. Dabei findet eine allgemeine Einstellung auf diese Bedingungen in Form einer vegetativen und hormonellen Umstellung und einer gleichförmigen Grundreaktion (Adaptionssyndrom) statt.

sub-

unter, unterhalb, unten, etwas, fast

subakut

Klinisch kaum oder gar nicht wahrnehmbarer Krankheitsverlauf, weniger heftig als akut (s. dort).

Subaortenstenose

Einengung der Aortenausflussbahn aus der linken Herzkammer unterhalb der Aortenklappen durch diaphragmaartig angeordnetes, fibrös-membranöses Gewebe oder durch hypertrophe Muskelzüge als angeborene Missbildung.

Subduralraum, Cavum subdurale

Kapillärer Spalt zwischen Dura mater spinalis und Arachnoidea spinalis. Enthält eine geringe Menge zerebrospinaler Flüssigkeit.

subklinisch

Mit klinischen Untersuchungsmethoden nicht erfassbare Erkrankungen.

subkutan

unter der Haut befindlich; unter die Haut

subpleural

Unter der Pleura befindlich

Superinfektion

Bei noch bestehendem Primärinfektion und unvollständiger Immunität neuerliche Infektion mit dem gleichen Erreger.

sympathisch

den Sympathikus betreffend, zum Sympathikus gehörend; mitfühlend, mitleidend

Sympatholytika , Adrenolytika, Betablocker

Beta-Rezeptorenblocker = Adrenorezeptorenblocker; Wirkstoffe, die Adrenorezeptoren reversibel oder irreversibel blockieren und die Wirkung von Sympathomimetika an Zielorganen hemmen, werden als Adrenolytika bezeichnet. Sie werden nach dem Angriffsort in Alpha- und Beta-Adrenolytika eingeteilt. Zu den Beta-Rezeptorblockern gehören z.B. Propanolol und Carazolol (Wirkung: ß1 = ß2), die als Antiarrhythmika, zur Minderung von kardialen Stresssymptomen sowie zur Blutdrucksenkung (human) eingesetzt werden. Atenolol dagegen weist eine kardioselektive Wirkung auf (Wirkung: ß1 > ß2

Symptomatik, Symptomatologie, Semiotik, Semiologie

Lehre von den bei der gewissenhaften, gegebenenfalls wiederholten klinischen Untersuchung festgestellten äußeren Erscheinungen und den Zufällen bei der Entstehung eines Krankheitsbildes (Symptomatologie) bzw. deren Nutzung zur Diagnostik und Differenzierung (Symptomatik).

Synchronisation

Herstellen von Gleichzeitigkeit

Syndrom

Ein Syndrom ist ein Komplex von Symptomen (Merkmale, An- und Kennzeichen von Krankheiten), die häufig zusammen auftreten. Das Syndrom erfüllt nicht den Begriff einer „Krankheit“, da es keine einheitliche Ätiologie oder Pathogenese aufweist.

Synkope

Kollaps, Collapsus; Zusammenfallen

  1. Kardial bedingte zerebrale Hypoxie mit Umfallen und Bewusstlosigkeit, jedoch amotorisch ohne Krampfcharakter;

Ursache: Weitstellung der Gefäße in der Peripherie (v.a. Splanchnikusgebiet) durch Blutverlust oder Gefäßkrise im Verlauf eines Schocks.

  1. Zusammenfallen von Organen,

Beispiel: Lunge bei Eröffnung der Brusthöhle

Synovia

Dialysat des Blutes, das aufgrund seines Mucingehaltes eine schleimige, visköse Flüssigkeit mit ausgeprägter Gleit- und Schmierfähigkeit für Gelenkknorpelflächen und Sehnen darstellt.

Systole

Zusammenziehen;

Kontraktion eines muskulären Hohlorgans;

Die Systole des Herzens ist die Zusammenziehung (Kontraktion) der Herzkammermuskulatur.

 

T

T-Lymphozyten

Thymus-abhängige Lymphozyten

Größte, aber heterogene Lymphozytenpopulation in Blut, Lymphe und lymphatischen Geweben (rund 80% aller Lymphozyten). T-Lymphozyten sind die Träger der zellvermittelten Immunität (Allergie vom Spättyp, Transplantationsimmunität). Sie werden in die Subpopulationen T-Helfer-Zellen und T-Killer-Zellen unterteilt.

Tendotomie, Tenontotomie, Tenotomie,

Durchtrennung einer Sehne,

beispielsweise der Sehne des M. flexor digitalis superficialis oder profundus beim Pferd.

Tetanus, Wundstarrkrampf

Der Erreger dieser Krankheit ist Clostridium tetani. Er dringt durch eine Wunde in der Organismus ein und vermehrt sich unter anaeroben Bedingungen der Wundinfektion. Dabei bildet es Tetanospasmin (Tetanustoxin). Dieses Toxin blockiert die Synapsenfunktion und führt auf diesem Wege zu gesteigerter Erregbarkeit und tonisch-klonischen (Dauer)Krämpfen. Nachdem das Tetanustoxin zuerst die inhibitorischen Synapsen blockiert hat, besetzt es anschließend die exzitatorischen, wodurch es zu einer schlaffen Lähmung kommt, sofern nicht vorher der Tod eintritt. Besonders empfänglich sind der Mensch und das Pferd. Bei anderen Haustieren wird Tetanus nur sehr selten festgestellt.

Therapeutische Breite

Konzentrationsspanne von der erforderlichen therapeutischen Dosis bis zum Auftreten unerwünschter Wirkungen auf lebenswichtige Körperfunktionen, Organe und Sekretionssysteme. Sie ist definiert als der Quotient LD50/ED50. Je größer die therapeutische Breite eines Arzneimittels ist, desto sicherer ist es.

Therapie, palliative

Nur gegen die Symptome, aber nicht gegen die Ursache einer Erkrankung gerichtete Therapie.

Therapienotstand

Ein Therapienotstand liegt vor, wenn kein entsprechendes Arzneimittel für die Tierart oder das Anwendungsgebiete zugelassen ist und die arzneiliche Versorgung des Tieres ansonsten ernstlich gefährdet ist.

Therapieprotokoll

Therapie = Gesamtheit der Behandlungsmaßnahmen zur Heilung einer Krankheit oder Bestandserkrankung ,

Therapie-Formen: kausal (Beseitigung der Ursache), spezifisch (auf bestimmte Krankheiten ausgerichtet), symptomatisch (nur die Symptome berücksichtigend)

Protokoll = Niederschrift

Thorax

Brustkorb

Thromboembolie

Eine Thromboembolie entsteht, wenn sich ein Thrombus von der Stelle, an der er gebildet worden ist, ablöst. Er wird vom Blutstrom mitgespült und setzt sich in einem anderen, zumeist kleineren Blutgefäß als Embolus fest. Dadurch wird das Lumen dieses Gefäßes verschlossen.

Thrombopenie, Thrombozytopenie

Abfallen der Thrombozytenzahl im Blut unter den Normalwert.

Folgende Ursachen kommen in Frage: verkürzte Lebensdauer der Thrombozyten (Blutplättchen) oder Bildungsstörungen (z.B. bei Entzündungen, Tumoren, Knochenmarkserkrankungen, Verbrauchskoagulopathie).

Thrombophlebitis

  1. Durch eine Thrombose hervorgerufene Venenentzündung
  2. Venenentzündung mit Bildung eines Thrombus

Thrombozyt

Blutplättchen;

Im Blut rundliche oder scheibchenförmige, relativ kleine Zellfragmente, die von Knochenmarkriesenzellen (Megakaryozoten) abstammen. Sie enthalten zahlreiche bei der Blutgerinnung wirksame Faktoren sowie vasoaktive Substanzen, die für die Hämostase wichtig sind. Ihre Oberfläche ist meist in relativ hoher Konzentration mit plasmatischen Blutgerinnungsfaktoren besetzt. Sie treten auch außerhalb der Blutbahn auf, wo sie polymorph geformt sind.

Thrombozyten-Aggregation

Als Thrombozyten-Aggregation wird das Zusammenballen der Thrombozyten untereinander, im Gegensatz zur Adhäsion an der Gefäßwand bezeichnet. Die Thrombozyten-Aggregation spielt eine Rolle bei Blutgerinnungsprozessen.

Titer

Aussage über den Gehalt einer Reaktionskomponente (z.B. Virus, Antigen, Antikörper) in der Volumeneinheit einer Flüssigkeit. Bestimmbar durch Ermittlung der Verdünnungsstufe, bei der gerade noch eine bestimmte Reaktion angezeigt wird.

Tollwut, Lyssa, Rabies

Akute, anzeigepflichtige, meist tödlich verlaufende und weltweit verbreitete, virale Infektionskrankheiten (Lyssavirus; Rhabdoviridae) bei Säugetieren und Vögeln (selten). Der Erreger wird in erster Linie durch virushaltigen Speichel übertragen. Eine Infektion durch virushaltige Ausscheidungsprodukte über verschmutzte Wunden und Schleimhäute ist außerdem möglich. Nicht zu letzt ist auch ein aerogener Infektionsweg bekannt.

Tonsillits

Mandelentzündung (v.a. Gaumenmandeln);

Kommt beim Hund häufig vor. Auftreten selbständig oder als Symptom wichtiger Infektionskrankheiten in verschiedenen Formen z.B. als Tonsillits catarrhalis, follicularis oder phlegmonosa. Die chronische Form hat Bedeutung als Infektionsherd.

Totalprotein, Gesamteiweiß, Gesamtprotein

Summe aller Proteine im Blutserum (Plasmaproteine ohne Fibrinogen).

Werte sinken z.B. bei Mangelernährung, Malabsorption, nephrotischem Syndrom und steigen u.a. bei chronischen Entzündungen.

Totimpfstoff/Totvakzine

Impfstoff, der aus abgetöteten Krankheitserregern besteht.

Toxin

Ein durch Mikroorganismen, pflanzen oder Tiere gebildeter Giftstoff, i.d.R. antigen wirksam.

Toxizität, toxisch

Giftigkeit, giftig;

Giftwirkung verschiedenartiger Substanzen für den Makroorganismus. Die Toxizität wird durch die Bestimmung der toxischen Dosen festgelegt

Trachea

Luftröhre

Tracheitis

Entzündung der Luftröhre (Trachea).

Trächtigkeitsrate (TR)

Prozentualer Anteil der nach dem für die Tierart gebräuchlichen Untersuchungsmethoden nachweisbar tragenden Zuchttiere an der Anzahl belegter Tiere. Auswertbar ist ein weibliches Tier dann, wenn das Ergebnis tragend oder nicht tragend bekannt ist. Die Berechnung erfolgt tierartenspezifisch.

Transkription

Erste Stufe der Genexpression, bei der die DNA in RNA umgeschrieben wird.

Zu diesem Zweck wird die genetische Information, die in der DNA vorhanden ist, zunächst in einen komplemänteren RNA-Strang transkribiert. Anschließend folgt die Translation in Protein direkt oder als mRNA. Sowohl bei Pro- als auch bei Eukaryonten ist die Transkription der Punkt an dem die Genexpression kontrolliert wird.

transplazentar

Durch die Plazenta hindurch

Trauma

Verletzung, Wunde;

Schädigung des Organismus durch physikalische-chemische oder psychische Einwirkungen. Die entstandenen Schäden beim körperlichen Trauma werden nach Art und Mechanismus der Verletzung unterschieden.

Trichomonose (Trichomonadose)

Eine bei Tauben und Menschen vorkommende Erkrankung, die durch Protozoen der Gattung Trichomans verursacht werden.

Taube: gelber Knopf

Mensch: Trichomonadenkolpitis

Tricuspidal-Klappen

Herzklappe zwischen der rechten Vorkammer und der rechten Herzkammer. Auch bezeichnet als Tricuspidalis, Valva atrioventricularis dextra bzw. Valva tricuspidalis.

Tröpfcheninfektion

Infektion, bei der der Erreger über kleinste Tröpfchen, meist Körperflüssigkeiten, auf den Wirt übertragen wurde.

Troph- ; - troph; - trophie

In Wortzusammensetzungen mit der Bedeutung Ernährung, Nahrung, nährend

Tubus

Röhre, Schlauch

Tumor

Örtliche umschriebene Gewebe- oder Organschwellung, die verschiedene entzündliche und nichtentzündliche Ursachen haben kann.

Findet im engeren Sinne Verwendung für eine gewebliche Neubildung (Geschwulst, Neoplasie) in Form eines spontanen, verschiedengradig enthemmten, autonomen und irreversiblen Überschusswachstums von körpereigenem Gewebe.

Im weiteren Sinne wird damit jede lokalisierte Anschwellung durch Ödem, Entzündung o.ä. bezeichnet.

Tumornekrosefaktor

Der Tumornekrosefaktor wird von Makrophagen gebildet und hemmt die Durchblutung von Tumorgewebe. Er fördert den Abbau von Tumorzellen durch die Aktivierung von Makrophagen und zytotoxischen T-Lymphozyten.

 

U

Übertragung, neuromuskuläre

= neuromuskuläre Erregungsübertragung;

Übertragung der Erregung vom Nerven auf die Muskelfaser. Sie erfolgt beim Skelettmuskel unter Vermittlung der motorischen Endplatte, bei der glatten Muskulatur durch Diffusion der Transmittersubstanz (Azetylcholin, Katecholamine) von der freien Nervenendigung auf die Muskelzelle.

Ulcus, Ulzeration, ulzerieren, ulzerös

Tiefreichende, umschriebene Defekte (Geschwüre) der Haut oder der Schleimhaut.

Ultraschalldiagnostik

Nicht invasives bildgebendes Verfahren unter Nutzung von Ultraschall zu diagnostischen Zwecken. Das Bild entsteht durch die Reflexion der Ultraschallwellen an den Grenzflächen zwischen unterschiedlichen Gewebestrukturen und zwischen Gewebe und Luft bzw. Flüssigkeit.

Urämie

Hyperurinämie, Harnvergiftung

Klinisches Syndrom, dass auf einer unzureichenden Ausscheidung von harnpflichtigen Stoffen beruht. Je nach Ausprägung volle Kompensation, kompensierte oder dekompensierte Retention (reverrsibel/irreversibel).

Uterus, Gebärmutter, Metra

Implantations- und Entwicklungsort der befruchteten Eizelle. Die Haussäugetiere besitzen einen Uterus bicornis, der das Cavum uteri umgibt.

 

V

Vaginal

Zur Vagina (Scheide) gehörend

Vakzination, Impfung

Applikation von Vakzinen mit lebenden oder inaktivierten Erregern, mit Teilstücken der Oberflächenstruktur von Erregern oder mit Toxoiden zur Erzeugung einer aktiven Immunität.

Vakzine, Impfstoff

Impfstoff zur Erzeugung einer aktiven Immunität. Unterscheidung in Tod- und Lebendvakzine

Sie werden hergestellt aus lebenden, attenuierten (d. h. in ihrer Virulenz abgeschwächten) bzw. inaktivierten Krankheitserregern oder aus inaktivierten (entgifteten) Toxinen oder aus Teilstücken der Oberflächenstruktur von Erregern.

Valva semilunaris, Aortenklappen, Semilunarklappen

Halbmondförmige Klappen, die in den Pulmonalis- (V.s. dextra, sinistra, intermedia) und Aortenklappen (V.s. dextra, sinistra, septalis) vorkommen. Es handelt sich dabei um Endokardduplikaturen mit bindegewebigem Gerüst.

Vaskulitis

Entzündung von Blut- und Lymphgefäßen

Vasodilatatoren

Vasodilatatoren sind Substanzen oder Nerven mit gefäßerweiternder Wirkung.

Sie werden nach ihrem Angriffspunkt eingeteilt in arterielle, venöse oder gemischte Vasodilatatoren

Vasopressin, antidiuretisches Hormon (ADH)

= Adiuretin, Tonephin, Pitressin;

Neben den Mineralokortikoiden ist Vasopressin das wichtigste Hormon für die Regulation des Wasserhaushaltes. Vasopressin hemmt die Diurese durch eine Steigerung der Rückresorption des Wassers. Es führt damit zu einer Konzentrierung des Harns und ruft in verschiedenen Organen eine Vasokonstriktion hervor. Die Sekretion von Vasopressin wird durch die Erhöhung des osmotischen Druckes im Blutplasma bzw. durch die Reduzierung des extrazellulären Flüssigkeitsvolumen stimuliert. Vasopressin wird vorwiegend im Hypothalamus gebildet und in der Neurohypophyse gespeichert.

Vektor

Überträger von Krankheitserregern, belebter oder unbelebter Natur.

Venerischer Tumor, Sticker-Tumor, Sticker´Sarkom

Neubildung an den äußeren Geschlechtsorganen bei Hündinnen und Rüden, die durch den Paarungsakt übertragen werden kann.

Ventrikel

Ventriculus = Herzkammer aber auch kleiner Bauch, Magen, Gehirnkammer;

Ventriculus dexter (Rechte Herzkammer) = rechter Teil der Ventrikelmasse, formt den kranialen Herzrand und erreicht die Herzspitze nicht;

Ventriculus sinister (Linke Herzkammer) = linker Anteil der Ventrikelmasse, formt die kaudale Herzkontur. Seine Wand ist dicker als die des rechten Ventrikels.

Ventrikelvolumen, endsystolisch bzw. enddiastolisch

Blutvolumen in den Ventrikeln nach der Systole bzw. Diastole.

ventro-dorsal

von der Bauchseite zum Rücken

Vesikel

Mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum in Epidermis oder Schleimhaut

Virulenz, virulent

Quantitativer Ausdruck für die Menge krankheitsauslösender Faktoren eines bestimmten Mikroorganismus aus einer pathogenen Spezies. Die Virulenz hängt jeweils vom Zusammenspiel verschiedener Faktoren wie Infektionsdosis, Infektionsweg, Kontagiosität, Infektiosität und Toxizität ab.

Anmerkung: Im Sprachgebrauch wird die Virulenz häufig mit der Pathogenität gleichgesetzt.

Virushülle

Es gibt behüllte und unbehüllte Viren. Die Virushülle der behüllten Viren besteht aus einer Lipiddoppelmembran, in die je nach Virus Oberflächens(glyko)proteine als so genannte SPIKES eingebettet sind.

Viruslatenz

Zuständ im Verlauf einer Virusinfektion, bei dem kein infektiöses Virus im Wirtsorganismus nachgewiesen werden kann. Jedoch befindet sich das Virusgenom über einen längeren Zeitraum entweder in dem Wirtszellgenom oder es lagert extrachromosomal in der Wirtszelle. Die Reaktivierung durch so genannte Stressoren lässt erneut infektiöse Virionen entstehen

Viruspersistenz

Infektionszustand, während dem infektiöses Virus auch in Gegenwart von Antikörpern über einen längeren Zeitraum hinweg nachweisbar ist. Individuen mit einer persistierenden Infektion sind Virusausscheider, ohne klinische Symptome aufzuweisen.

Virusreplikation

Virusvermehrung

Nach dem Eindringen eines Virus in eine Zelle kommt es zur mehrphasigen Produktion von neuen, identischen Viruspartikeln. Viren sind auf Wirtszellen für ihre Vermehrung angewiesen.

Virusreservoir

Spezies, in der sich der Erreger vermehrt und von dem er ausgeschieden wird, bei der er in der Regel aber keine Symptome hervorruft. Diese Tiere stellen eine Infektionsquelle für andere, empfängliche Spezies dar.

Vitium cordis

Herzfehler

Sie können angeborene oder erworbene sein und beeinträchtigen in unterschiedlichem Ausmaß die Funktion des Herzen. Sie könne in der Kammer- (z.B. Ventrikelseptumdefekt) oder Vorkammerscheidewand bzw. an den Herzklappen lokalisiert sein. Auch Missbildungen, bestehen bleibende fetale Verbindungen (z.B. Ductus Botalli persistens) und Defekte herznaher Gefäße werden zu den Herzfehlern gerechnet. Bei angeborenen Herzfehlern besteht häufig eine Kombination mehrerer Defekte. Erworbenen Herzfehler sind meist Folge einer Endokarditis.

Vitrektomie

Chirurgische Entfernung des Augenglaskörpers oder von Teilen desselben

Volvulus, (Darm)verschlingung

Verschlingung und Verknotung von Darmabschnitten, z.T. mit Achsendrehung des Darms vergesellschaftet. Die Verknotungen ziehen sich durch die Peristaltik des Darms immer fester zusammen, so dass es zu Strangulationen kommen kann. Betroffene Tiere zeigen hochgradige Koliksymptome.

Vorlast

= Preload, Vorbelastung;

Als Vorlast wird die Kraft bezeichnet, die eine Vordehnung der Myokardfasern des linken Ventrikels vor der Kontraktion bewirkt. Sie hängt eng mit dem enddiastolischen Füllungsdruck zusammen.

 

W

Wundheilung, primär, sekundär

Die primäre Wundheilung findet v.a. bei glatten Wundrändern und engen Wundspalten statt. Sie weist einen schnellen und komplikationsfreien Heilungsverlauf auf. Der Defekt wird schnell mit Granulationsgewebe ausgefüllt und von Epithel überdeckt.

Die sekundäre Wundheilung kommt v.a. bei großen Wunden und stark zerklüfteten Wundrändern vor und zeigt einen verzögerten und komplizierten Verlauf.

 

Z

zellulär

zellgebunden, von einer Zelle abhängig

zelluläre oder zellvermittelte Immunität

Von den T-Lymphozyten abhängige spezifische Immunität gegen virale, bakterielle und parasitäre Antigene sowie gegen körperfremdes Gewebe.

Zervix (Cervix) uteri

Uterushals

Dickwandiger, muskulärer und an elastischen Fasern reicher Abschnitt des Uterus.

Zilien

Histologisch: Mit Transportaufgaben betraute Kinozilie bestimmter Schleimhautepithelien.

ZNS

Zentrales Nervensystem

Zoonose

Infektionskrankheit, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann

Zuchtreife

Entwicklungszustand eines Tieres, ab dem es zur Zucht geeignet ist. Die Zuchtreife ist nicht mit der Geschlechtsreife identisch.

Zwingerhusten

Respiratorische Erkrankung der Hunde, die v.a. in Hundezuchten, größeren Zwingern und in Tierheimen auftritt.

Sie geht einher mit einfachen, aber langdauernden Bronchitiden oder auch mit Pneumonien. Die Ätiologie ist Komplex, das Parainfluenza-2-Virus ist vorherrschend, Staupe-, Adeno-, Reo- oder Herpes-Viren sind ursächlich beteiligt, es handelt sich häufig um Mischinfektionen.

Zwölffingerdarm, Duodenum

Abschnitts des Dünndarms, der als erster an den Magenausgang (Pylorus) anschließt.

Setzt sich zusammen aus einer Pars cranialis mit einer Ampulla duodeni beim Pferd und einer Ansa sigmoidea sowie einer Pars descendens und ascendens

Zyanose

Rotblauverfärbung von Haut und Schleimhaut durch mangelhafte Sauerstoffsättigung des Blutes.

zyanotisch

Durch Sauerstoffmangel hervorgerufene rot-blaue Verfärbung.

Zyklusruhe

Aussetzen des Sexualzyklus. Bei Tieren häufig artspezifisch saisonal auftretend.

Zyste, Cyste, Kystom

Ein- oder mehrkammrige, durch eine Kapsel abgeschlossene sackartige Geschwulst, mit dick- oder dünnflüssigem Inhalt. Es werden 3 Arten von Zysten unterschieden:

  1. Echte Zysten (mit Epithel ausgekleidet)
  2. Pseudozysten ( nur von Bindegewebe umgeben)
  3. Hautzysten

Zytoplasma

Die Gesamtheit der Zellorganellen bzw. die Zelle ohne Zellkern.

Zytostatikum, Cytostatikum

Sammelbezeichnung für Stoffe, die zur Hemmung

  1. der Zellteilung und
  2. des Tumorwachstums verwendet werden.

Die Anwendung erfolgt i.d.R. nach Therapieschemata, d.h. die Wirkstoffe werden in Kombinationen und alternierend eingesetzt. Die wichtigsten Zytostatika sind: ionisierende Strahlen, Aklylantien, Alkylsulfonate, Nitrosoharnstoffderivate, Platinkomplexverbindungen, interkalierend wirkende Zytostatika, Antimetabolite, Spindelgifte u.a.

© Dr. Staudacher, AniCura Aachen

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