Gesunde Krallen bei Kaninchen, Meerschweinchen und Co.
In der freien Wildbahn nutzen sich die nachwachsenden Krallen von Kaninchen, Hamstern oder Meerschweinchen ganz natürlich beim Laufen, Graben oder Klettern ab. Bei Heimtieren muss dieser Prozess unterstützt bzw. durch geeignete Pflegemaßnahmen ausgeglichen werden. Um Schäden an den Füßen Ihres kleinen Lieblings zu vermeiden, sollten Sie regelmäßig die Krallenlänge kontrollieren.
Zu lange Krallen vermeiden
Sind die Krallen dauerhaft zu lang, droht Verletzungsgefahr. Wachsen die Krallen krumm oder gar verdreht, können schmerzhafte Entzündungen der Ballen die Folge sein. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Fehlstellungen der Gliedmaßen kommen.
Freilandauslauf
Wenn möglich sollte den Tieren regelmäßig Freilandauslauf auf abwechslungsreichem Naturboden ermöglicht werden. Allerdings müssen sie bei einer Dauerhaltung im Außenbereich langsam daran gewöhnt werden: Eine plötzliche Nahrungsumstellung auf frische Gräser und Kräuter kann den Darm belasten, die neuen Gerüche und Geräusche sind ungewohnt. Zusätzlich benötigen Heimtiere in Außenhaltung einen sicheren Schutz vor Räubern (Marder, Fuchs, Katzen, Greifvögel etc.).
Tipps für die Haltung in Käfigen
Bei Käfighaltung im Haus können Sie, um das Schleifen der Krallen zu unterstützen, verschiedene Materialien anbieten:
- eine Kiste mit Erde und Papier (kein Zeitungspapier)
- raue Natursteine oder Ytong
- raue Fliesen oder umgedrehte Kacheln
Wichtig ist, z. B. bei Meerschweinchen oder Hamstern, Steine auf bevorzugte Kletter- oder Laufwege zu platzieren, sodass sich während des Kletterns oder Laufens die Krallen abwetzen können. Alternativ können Steine auch direkt unter den Futterplatz gelegt werden. Hamster sollten in ihrem Käfig zum Graben eine möglichst dicke Schicht (ideal sind 30 – 40 cm) aus groben Hobelspänen haben.
Die »Pediküre«
Sind die Krallen zu lang geworden, muss - am besten mit Krallenschere oder Nagelzange - geschnitten werden. Dabei kann die Unterstützung einer zweiten Person hilfreich sein.
Vorsicht: Innerhalb der Kralle verlaufen Blutgefäße und Nerven, die besonders bei dunklen Krallen nicht leicht sichtbar sind! Wenn Sie die Kralle zu kurz kappen, ist das recht schmerzhaft und kann eine Blutung verursachen! Manchmal kann das Licht einer Taschenlampe den »lebenden Teil« der Kralle sichtbar machen. Lassen Sie sich am besten einmal das richtige Vorgehen in unserer Tierarztpraxis zeigen!
Wichtig: Viele Meerschweinchen haben zusätzliche Zehen, die nur locker am Hinterfuß hängen. Damit das Tier nicht hängenbleibt, müssen diese Krallen stets kontrolliert und geschnitten werden.
Gerne übernehmen wir die korrekte Krallenpflege für Sie!
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