Wenn ein junger Hund mit seinen tapsigen Pfoten die Wohnung betritt, fliegen ihm alle Herzen zu. Doch ein Welpe hat mehr Bedürfnisse als nur das Spielen! Die ersten Monate bis zur Pubertät (4. bis 10. Monat, je nach Rasse) sind für die Erziehung eines jungen Hundes entscheidend. Damit aus ihm ein guter Familienhund wird, hier einige Tipps:
Hundesichere Wohnung
Wie bei Kleinkindern sollten mögliche Gefahrenquellen schon im Vorfeld beseitigt werden: Stromkabel sind zu sichern, giftige Pflanzen oder riskante Lebensmittel (z.B. Schokolade, Trauben, Avocados) sollten sich auch außerhalb des Sprungbereiches des Vierbeiners befinden. Reinigungs- und Arzneimittel sowie gefährliche Flüssigkeiten, z.B. in Gelkissen, aber auch Frostschutzmittel sollten gut weggeschlossen werden.
Rund um den Hund
Neben Hundenäpfen, Körbchen, Decke, Leine und Halsband sollten Pflegeutensilien (Bürste etc.), Hundespielzeug sowie eine Sicherung für den PKW-Transport (Transportbox, Sicherheitsgurt) nicht vergessen werden. Eine Anmeldung bei der örtlichen Gemeinde ist notwendig, eine Tierhalter-Haftpflichtversicherung wird ebenfalls empfohlen. Ein Besuch in der Tierarztpraxis ist sinnvoll, um den Gesundheitszustand und mögliche Risiken für die Mitbewohner (Würmer, Flöhe etc.) abzuklären. In der Regel sind die Welpen vom Züchter bereits einmal geimpft. Es muss unbedingt die Wiederholungsimpfung, wie im Impfpass vermerkt, durchgeführt werden.
Erziehung
- Sozialisierung: Bis zum 3. Lebensmonat ist das Welpengehirn besonders prägbar. Viele positive Kontakte mit Menschen und Tieren (Welpenspielstunde, öffentliche Verkehrsmittel, Zoo etc.) schaffen gute Voraussetzungen für einen sozialverträglichen Hund. Auch spielerische Besuche in der Tierarztpraxis sind zu empfehlen.
- Rangordnung: Nur wenn geklärt ist, dass der Hund in der Familie das rangniedrigste Mitglied ist, ist der Umgang auch mit Kindern auf Dauer problemlos. Daher gehen Sie stets vor ihm durch eine Tür und weisen ihm seinen Platz zu, auf dem er zu liegen hat. Liegt er auf einem Sessel, wenn Sie sich hinsetzen möchten: Sie sind der Chef, er hat zu weichen! Besonders wichtig ist es, dem Hund beizubringen, dass er an allen Bereichen angefasst werden darf.
- Spielerisch lernen: Spielen stellt eine Belohnung für den Hund da. Beißspiele sind sinnvoll, um dem Welpen den sorgsamen Umgang mit nackter Haut und Kleidung zu vermitteln. Dabei wird das Spiel sofort abgebrochen, wenn die Zähne zu spüren sind. Um das Hochspringen zu vermeiden, kann man in die Hocke gehen und die Hand zum Schnüffeln anbieten.
- Belohnung/Strafe: Hunde lassen sich sehr leicht durch positives Feedback erziehen: Ansehen, ihn loben oder streicheln sind die besten Zuwendungen, bei neuen Aufgaben sind auch kleine Futtermengen gut geeignet. Eine strafende Reaktion muss innerhalb von kürzester Zeit erfolgen (etwa einer Sekunde!), damit der Hund den Zusammenhang erkennen kann! Auf unerwünschtes Verhalten wie Anknurren oder Beißen etc. wird von einem souveränen Chef nicht durch Gegenaggression, sondern durch Abbruch des Spiels oder durch ein kurzes ›Nein!‹ (eventuell dabei die Schnauze kurz von oben umfassen) reagiert.
- Stubenrein werden: Erst mit etwa vier Monaten kann ein Welpe seine Blase vollständig kontrollieren. Daher sollte er, sobald er unruhig wird, nach draußen an einen immer gleichen, möglichst ruhigen Platz gebracht werden, wo er sich lösen kann. Sollte in der Wohnung etwas passieren, muss die Stelle gut gereinigt werden, um alle Gerüche zu entfernen. Eine Bestrafung oder negative Reaktion danach ist nicht sinnvoll. Ein klares ›Nein‹ kann genügen, wenn er beim Pinkeln erwischt wird.
Haben Sie weitere Fragen? Wir beantworten sie gerne!
Was ist bei der Erziehung zu beachten?
Lesen Sie unter folgenden Links weiter:
- Die Sozialisationsphase
- Wer ist der Chef im Haus?
- Lernspiele
- Das Anspringen
- Beißhemmung
- Belohnung und Strafe