Die Blutegeltherapie wurde erstmals in der Medizin der Antike erwähnt. Eine starke Verbreitung erfuhr sie im Mittelalter durch Hildegard von Bingen und dann 1920, um Thrombosen nach Operationen zu minimieren.
Es gibt 600 verschiedene Blutegelarten, 15 davon werden in der Heilkunde angewandt.
Blutegel beißen ca. 1,5 mm tief in die obere Hautschicht und saugen 20-50 ml Blut während einer Behandlung. Die Nachblutung dauert bis zu 36 Stunden.
Die Wirksamkeit der Blutegeltherapie tritt nach 12 bis 24 Std. ein. Es ist möglich, dass es bis zu 24 Stunden nach der Behandlung zu einer Erstverschlimmerung kommt.
Im Speichel der Egel, der nachweislich keimfrei ist, befinden sich bis zu 200 verschiedene Substanzen, die unterschiedlich wirken:
- antibiotisch
- entzündungshemmend
- gerinnungshemmend
- gefäßerweiternd
- schmerzlindernd
- immunisierend.
Blutegel können angewandt werden bei:
- Blutohr
- Entzündungen jeglicher Art, z.B. Hot Spots und Ekzemen
- Narben
- Wundheilungsstörungen
- Abszessen
- nicht operablen Bandscheibenvorfällen
- Arthrose/Arthritis
- Schleimbeutelentzündungen
- lymphatischen oder venösen Stauungen
Nicht angewendet werden dürfen Blutegel bei
- Anämie
- Blutgerinnungsstörungen, Gabe von Gerinnungshemmern
- Fieber
- Diabetes mellitus (Blutzuckerkrankheit)
- bösartigen Tumoren
3 Tage vor einer Behandlung dürfen keine Parasitenabwehr-präparate und Schmerzmittel gegeben werden.