Der Frühling ist die typische Impfzeit für Kaninchen, sie werden dann gegen RHD und Myxomatose geimpft. Bei der RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease) handelt es sich um eine tödliche verlaufende Virusinfektion von Kaninchen. Die Übertragungswege des Virus sind vielfältig, so ist eine Übertragung von Tier zu Tier (Kaninchen und Hasen) ebenso möglich wie die Übertragung durch Insekten, Futter und Personen. Die RHD kommt unbemerkt und führt oft innerhalb eines Tages durch Lebernekrosen und innere Blutungen zum Tod.
Impfung gegen RHDV-2
Durch Impfungen konnte die Infektion der Kaninchen mit RHDV-1 bisher weitgehend verhindert werden. Inzwischen gibt es allerdings eine hochaggressive Mutation des Virus, namens RHDV-2, die auch durch Fliegen und Hasen übertragen werden kann und durch die bisherige Impfung nicht abgedeckt wird. Mittlerweile sind Impfstoffe gegen diese neue Variante auf dem Markt, die teilweise noch aus dem Ausland importiert werden. Die Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIko Vet) empfiehlt so früh wie möglich (je nach Impfstoff ab 5 – 10 Wochen) gegen RHDV-2 zu impfen.
Impfempfehlung
Enthält der verwendete RHDV-Impfstoff nur RHDV-2, muss die klassische Variante (RHDV-1) zusätzlich geimpft werden. Die Impfung gegen Myxomatose sollte ebenfalls weiterhin durchgeführt werden, die Impfintervalle sind abhängig vom jeweiligen Impfstoff. Die Komplettimpfungen sollten idealerweise im Frühjahr vor der Fliegensaison durchgeführt werden. Eventuell notwendige Wiederholungsimpfungen erfolgen dann im Herbst.
Informieren Sie sich bei Ihrem Tierarzt, ob er die Impfstoffe vorrätig hat und welche Impfungen wann durchgeführt werden müssen. Je nach vorrätigem Impfstoff werden Einzel- oder Sammelimpfungen angeboten.
Auch einige unsere Standorte bieten die Impfung gegen RHDV-2 an, informieren Sie sich vorab telefonisch.
© Dr. Jutta Hein, Diplomate ECZM (Small Mammal), Zusatzbezeichnung Heimtiere/Kleinsäuger, AniCura Tierärztliche Fachpraxis am Klinkerberg in Augsburg, April 2017